Cottage Industries – Sandhya Pooja

Gekauft bei Padma Store. Eine Packung enthält 20 Stäbchen (ca. 30g) und kosten 5,25€ – das macht 0,26ct pro Stück. Sie sind länger als üblich und brennen ca. 70 Minuten, was für Kohlebasis Räucherstäbchen ordentlich ist. Im Padma Store ist als Herstellungstechnik ausdrücklich Masala Method angegeben, nicht Dipped. Für mich wirken Sandhya Pooja aber wie getauchte Räucherstäbchen.

Ich habe sie gleich nach erhalt des Päckchens ausprobiert (das war im März) und war total begeistert, allerdings hat sich meine Euphorie seither gelegt.

Die Stächen riechen roh würzig, leicht blumig und wenn man mit der Nase zu dicht ran geht seifig.
Angezündet haben sie erst mal einen starken Kohlerauchgeruch, der sich aber schnell legt, bzw. in den Hintergrund tritt.
Ihr Aroma erinnert mich an ein ganz bestimmtes Amber, das ich vor Jahren mal auf einem Mittelaltermarkt erstanden habe. Es hatte eine wunderbar betörende Jasmin Note – und das sage ich, obwohl ich Jasmin oft nicht mag.
Es ist also eine eher schwerer, süßer und balsamischer Geruch mit einem deutlichen floralen Aspekt. Ich bin nicht ganz sicher, ob es tatsächlich (nur) Jasmin ist, bzw. welche Art, aber es ist nicht der eher trockene, tendenziell grün riechende Jasmin, sondern ein süßer, kopfiger.

Ich bin nicht sicher, warum ich sie anfangs so viel besser fand. Vielleicht war es die angenehme Überraschung, einem Duft wieder zu begegnen, der mich unvermittelt in schöne Erinnerungen zurückversetzt und der Effekt hat sich mit der Zeit abgenutzt? Das erklärt vielleicht eine anfängliche, übermäßige Begeisterung aber nicht die so viel schlechtere Bewertung. (In meiner ersten Notiz schrieb ich “oberer 4er-Bereich”, jetzt bin ich bei oberem 2er-Bereich.)
Außerdem auffällt ist, dass meine anderen, eher negativen Notizen – die davon reden, dass die Kohle Note sehr penetrant ist und das eigentliche Aroma schwächer, beinahe parfümig und fast zu süß – von Juni/Juli stammen, wo es immer sehr heiß war. Um die 26°C Innentemperatur bei 50-60% Luftfeuchte.
Heute habe ich sie mal wieder hervorgeholt, weil es kühler ist, regnerisch, 20°C und 70% Luftfeuchte, vielleicht eher die Bedingungen von März.
Ich denke, die Temperatur wirkt sich auf darauf aus, wie ich die Süße dieses Geruchs wahrnehme. Bei drückender Hitze ist diese aufdringlich und übersättigend. In der eher kühlen Luft wirkt sie freundlich und ist angenehm.
Allerdings habe ich wirklich den Eindruck, dass sie schwächer geworden sind und gewissermaßen flacher. Die Eigennote der Kohlebasis bleibt wahrnehmbar, was ich schade finde, weil es schnell nervt.

Ich habe mir kürzlich einen mini Ventilator gekauft, um damit zu experimentieren, wie er sich auf den Geruch auswirkt. Bei einigen habe ich schon bemerkt, dass er eher einen negativen Effekt hat. Hier aber führt er dazu, dass ich den Geruch deutlicher wahrnehme und der Ruß-artige Geruch verschwindet für mich damit tatsächlich komplett.

Wertung: 2,7