Rauchfahne

Shoyeido – Haku-un | White Could

Dies ist die zweite angebrochene Großpackung der Daily Incense Reihe von Shoyeido, die ich im Februar 2022 auf www.kleinanzeigen.de erwischt habe. Eine solche Schachtel enthält 10 Rollen, die je ca. 35 Stäbchen mit einer Brenndauer von etwa 50 Minuten enthalten.
In Deutschland findet man aber häufiger die eckige Packungsvariante, welche dieselbe Anzahl Stäbchen enthält. Alle Varianten können Sie auf der offiziellen US-Seite von Shoyeido sehen.
White Cloud ist die teuerste Duftrichtung aus dieser Reihe. Die Preise der einzelnen Rollen bzw. Schachteln variieren auf dem deutschen Markt von ca. 14€ bis über 18€.

Zutaten: Sandelholz, Adlerholz (Aquilaria agallocha), Benzoe (Styrax benzoin), Borneo-Kampfer und Gewürze.

Bei White Cloud war ich mir erst gar nicht sicher, ob ich sie überhaupt kaufen soll, schlussendlich habe ich sie nur genommen, weil der Preis so gut war. Ich war mir sicher, sie im Zweifelsfall zum selben Preis wieder verkaufen zu können, sollten sie mir nicht gefallen. Immerhin kostet eine Rolle im “schlimmsten Fall” 18€ und ich habe damals 20€ für 7 Rollen bezahlt. Ein schönes Schnäppchen.
Tja, was soll ich sagen? Von White Cloud war ich vom ersten Moment an begeistert.
Der Geruch ist schwer zu beschreiben. Er ist auf spezielle Art würzig. Ich finde, er hat sowohl etwas warmes, als auch etwas kühlendes. Charakterlich würde ich ihn als ruhig beschreiben, ich empfinde ihn als eher dunkel und tief. Der Duft wirkt auf mich kräftigend, aufbauend und ermutigend.
Vor allem anfangs hatte ich Mühe, in dem Geruch etwas süßes zu finden. Sie waren eine meiner ersten japanischen Räucherstäbchen und im Vergleich zu indischen ist das eine ganz eigene Welt.
Nicht umsonst werden japanische Räucherstäbchen oft mit Adjektiven wie “leise” oder “sanft” beschrieben, man muss ihnen aufmerksam lauschen, denn sie schreien ihre Noten nicht.
Zwischendrin hatte ich mal eine Phase von einigen Wochen, in der mich White Cloud an den Geruch vom Trockenfutter meiner Katze erinnert hat. Zum Glück hat das nicht lange angehalten. Ich denke, in dieser Phase hatte meine Nase die umami Note in White Cloud entdeckt und ich war dadurch eine Weile hyperfixiert auf diesen Geruch. Ich habe öfter gelesen, dass Leute eine “Curry Note” in diesen und anderen japanischen Räucherstäbchen finden und ich denke, das ist, was ich hier meine. Zurückzuführen ist dieser Geruch scheinbar auf eine Zutat namens Reiryo koh – gerne mit Fenugreek (Bockshornklee) übersetzt – tatsächlich meint es aber wahrscheinlich Gold Coin Grass, eine Unterart der Gilbweideriche (Lysimachia), die getrocknet einen Bockshornklee-artigen Currygeruch hat. Hier ein sehr interessanter r/Incense Post, für alle, die es noch ein wenig genauer wissen wollen.
Es kommt mir aber auch so vor, als ob ein Teil dieses Geruchs von Adlerholz stammen könnte.

Wenn ich die Räucherstäbchen aus meiner Rolle mit dem des mini Samples vergleiche, fallen mir kleine Unterschiede auf:
Sie wirken auf mich milder, obwohl sie ein klein bisschen potenter zu sein scheinen. Der größte Unterschied ist, dass ich in dem Sample eine klare Sandelholznote herausrieche, die ich bei der Rolle nur bedingt isolieren kann. Dabei habe ich den Eindruck, dass dafür weniger von dem Geruch vorhanden ist, den ich für Adlerholz halte. Sie haben etwas weniger Umami und sind einen Hauch süßer oder weicher. Das Wechselspiel von warm und kühl ist hier nicht im selben Maße gegeben, ich empfinde den Geruch als tendenziell warm. Trotzdem ist es eindeutig als dieselbe Sorte erkennbar, was nicht bei allen Sorten so ist.

Oben, das Sampler Stäbchen, unten die Version aus der Rolle.

Da ich nicht sicher sein kann, wie neu das Sample ist und nur weiß, dass die Räucherstäbchen aus den Rollen zum jetzigen Zeitpunkt (2023) etwa 5 Jahre alt sind, ist schwer zu sagen, woraus sich der Unterschied ergibt und ob jüngere Rollen inzwischen vielleicht anders riechen.
Ich habe gelesen, dass das Rezept von White Cloud überarbeitet wurde und jetzt weniger des immer teurer werdenden Rohstoffes Adlerholz enthält. Ich könnte also richtig Glück gehabt und eine Packung von der alten Formulierung erwischt haben.
Der dem Sampler beiliegende Flyer erwähnt übrigens nur die Zutaten Sandelholz, Borneo-Kampfer und Gewürze.

Sie kennen White Cloud? Was ist Ihre Meinung – hat sich die Rezeptur verändert?

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