Sonnentag – Natural Scents – Kashmir
Die Marke Sonnentag habe ich durch Zufall entdeckt. Bestellt habe ich die Räucherstäbchen direkt in deren Shop. Der reguläre Preis beträgt 2,70€, ich habe Kashmir im Angebot für 2,20€ gekauft. Enthalten sind 10g pro Packung, das waren im Fall von Kashmir 10 Räucherstäbchen, das macht einen ungefähren Stückpreis von 27ct.
Eine Brenndauer ist nicht angegeben.
Ich hatte einen kurzen, freundlichen E-Mail Kontakt mit Sonnentag und dabei erfahren, dass es die Herstellerfirma in Indien, von der sie bislang bezogen haben, leider nicht mehr gibt. Die in Indien produzierten Räucherstäbchen werden also aus dem Sortiment verschwinden, wenn der aktuelle Bestand vergriffen ist und Kashmir ist eine davon.
Ursprünglich hatte ich Sonnentag geschrieben, in der Hoffnung mehr über die für Kashmir gelisteten Zutaten zu erfahren: „Rosin, Ralam, Jaggery (indische Harze)“ – Leider konnten Sie mir diesbezüglich nicht weiterhelfen.
Jaggery ist ein in Indien gebräuchlicher Begriff für Rohzucker, der sowohl Palmzucker oder Rohrzucker sein kann. Seine Verwendung in Räucherstäbchen ist mir bereits von der Marke Mother’s bekannt, sie verwenden für die vegane Version ihrer Nagchampa Linie Jaggery als Ersatz für Honig.
Rosin ist normalerweise ein Überbegriff für die Substanz, die übrig bleibt, nachdem man aus einem Harz das enthaltene ätherische Öl herausdestilliert hat. Kolophonium ist z.B. das Rosin von Kiefernharz, wobei im Englischen „colophony“ als Synonym für Rosin verwendet wird.
Von Ralam hatte ich zuvor noch nie gehört. Der Begriff ist beinahe ebenso diffus wie Rosin, denn Ralam (Hindi) bedeutet scheinbar übersetzt einfach nur Harz. Es war ausgesprochen schwierig, verlässliche Informationen zu finden und so habe ich schlussendlich auf BARD zurückgegriffen. Demnach könnte mit Ralam das Harz der Chir Pine (Pinus roxburhgii) gemeint sein, eine weitere Möglichkeit ist aber auch Salharz (Shorea robusta). Die Verlässlichkeit dieser „Quelle“ ist höchst zweifelhaft.
Kashmir hat einen herb-würzigen Duft, welcher gleichzeitig balsamisch wirkt. Im Hintergrund nehme ich eine sehr unterschwellige Süße wahr, aber grundsätzlich ist der Geruch tief und dunkel, herb-harzig und erdig.
Basierend auf dem Duftprofil halte ich Salbaumharz für eine sehr wahrscheinliche Zutat. Ich finde in Kashmir eine leicht säuerliche Note, die ich von diesem Harz kenne.
Roh riechen die Räucherstäbchen für mich stechend-würzig und erinnert mich damit an sehr intensive Gewürze wie Piment, Gewürznelke oder auch Sternanis, aber ohne wirklich wie eines dieser Gewürze zu riechen.
Rein auf meine Erinnerung basierend, ähneln Kashmir Purification aus der Reiki Linie von Goloka, oder auch Holy Smoke von Fleur De Vie. (Von beiden habe ich leider nichts mehr zum Vergleichen da.) Beide habe ich aber als deutlich „publikumsfreundlicher“ in Erinnerung. Kashmir empfinde ich als sehr ungeschminkt, natürlicher und roher vielleicht. Ein robuster Geruch, der eine kraftvolle Ruhe ausstrahlt.
Kashmir entspricht nicht dem, was ich normalerweise an Gerüchen bevorzuge – es ist kein Wohlfühlduft für mich, aber es riecht ausgesprochen interessant und ansprechend. Sie sind „anders“ und das ist manchmal genau richtig.