Cottage Industries – No. 11 Mattipal
Bevor ich mit dem Bloggen begonnen hatte, habe ich von Mattipal schon mal ein paar Stäbchen von einem Bekannten geschenkt bekommen. Anfang 2024 hat mir dann Silver eine große (und zusätzlich eine kleine) Packung davon geschenkt. Diese hatte sie im Dezember des Vorjahres direkt in Pondicherry gekauft.
Bei uns findet man in der Regel die kleinen 10g Packungen, z.B. bei Padma Store (3,25€) oder einem Shop namens Lichtbringer Company (3,50€), die angeben, dass Mattipal mit dem „Saft des Peepal/Bodhi-Baums“ hergestellt werden. Auf dieser Seite heißt es außerdem, dass die 10g Packungen 12-14 Stäbchen enthalten sollen, bei meiner waren es aber nur 8.
Cottage Industries verkaufen zudem 50g und 100g Packungen. Letztere kostet in Indien 220,50 INR (ca. 2,50€).
Die Stäbchen sind ca. 23cm bzw. 9″ lang und brennen (laut Padma Store) 70 Minuten. Es sind kohlebasierte, getauchte Räucherstäbchen.

Eine 10g Packung. Im Inneren der Papiertüte befindet sich eine verschweißte Plastiktüte, um ein Ausrauchen zu verhindern.
Diese Mattipal Stäbchen haben einen sehr eigenwilligen Geruch, über den ich mir nach wie vor nicht schlüssig bin, ob ich ihn nun mag oder nicht. Auf eine gewisse Weise ist der Duft beeindruckend facettenreich und lässt sehr viel Interpretationsspielraum.
Einige der Noten die ich wahrnehme sind gegensätzlich. So finde ich in dem Geruch sowohl trocken, beinahe adstringierend, als auch frisch und belebend.
Es steckt ein gewisses Maß an Süße darin, die eher balsamisch und weich ist und mich ein wenig an Guggul erinnert. Diese kann sich aber zu einem schmierigen, übersättigenden Ton aufbauen, welcher bedauerlicherweise auch im Nachgeruch zurückbleibt.
Der frische Aspekt ist auf eine tendenziell grüne Weise würzig. Ich empfinde ihn vage als Wintergrün-artig und frage mich, ob dies die Quelle der speziellen, frischen Note sein könnte, die ich in manchen indischen Räucherstäbchen (überwiegend von Cycle) gefunden habe.
Gleichzeitig ist der Geruch aber auch erdig, beinahe staubig, was eine adstringierende Empfindung hervorruft. Wie der Geruch von Vetiver erinnert mich auch dieser an staubig-trockenen, sandigen Lehmboden.
Diese beiden Aspekte befinden sich in einem andauernden Duell über die Vorherrschaft. Wenn ich ein Stäbchen nur für einige Zentimeter brennen lasse, überwiegt die Frische; brennt es länger, gewinnt die Trockenheit, welche mir irgendwann unangenehm wird.
Zwischendrin tauchen außerdem sporadisch holzige oder auch harzige Noten auf.
Ich hatte noch einen Rest des alten Samples (von 2021) in meinem Archiv und habe es mit den neuen Stäbchen von Silver verglichen: Bei dem alten Stäbchen scheint die interessante Frische komplett verflogen gegangen zu sein. Geblieben war die Süße – die eine stärkere Tendenz dazu hatte, übersättigend zu wirken – und der erdige, trockene Aspekt.
Mattipal haben einen interessanten, eigenwilligen Duft, der schwer zu beschreiben ist. Man muss ihn einfach selbst riechen, um sich eine richtige Vorstellung machen zu können.