Bhagwan – Balsamic Amber
Von Balsamic Amber waren schon beim ersten Mal (Ende 2023), als mir Eugene (der Eigentümer von Bhagwan Incense) Samples geschickt hat, ein paar Stäbchen dabei. Als er mir Mitte 2024 angekündigt hat, weitere Samples zu schicken, habe ich die Gelegenheit genutzt, ein paar liebgewonnene Düfte nachzubestellen. Darunter auch diese.
Eine 15g Packung (8 Stäbchen) hat damals 4,95€, also ca. 0,62€ pro Stück gekostet, inzwischen ist der Preis jedoch um einen Euro gestiegen (auf 0,74€/Stück). Die Stäbchen sind 8″ (ca. 20,5cm) lang und brennen laut Angabe 40-45 Minuten.


Es ärgert mich ein wenig, dass ich so lange gebraucht habe, um Balsamic Amber zu reviewen, denn es sind hervorragende Räucherstäbchen. Aber gerade bei diesen lasse ich mir gerne etwas mehr Zeit, weil ich ihnen gerecht werden will.
Dazu kommt, dass kalte Winterluft diesem Duft absolut nicht bekommt, was ich gemerkt habe, als ich im Januar mal kurz eines der Samples angezündet hatte. Meine Notizen davon sprechen von einem matten, unaufregenden Geruch ohne viel Süße. Ganz anders jedoch der Nachgeruch, den ich als tief aromatisch und faszinierend empfand. Und so war ich schon sehr gespannt darauf, den Duft endlich bei wärmerem Wetter zu erleben …
Den zweiten Versuch startete ich im darauffolgenden April und er hätte nicht beeindruckender sein können: Solch ein üppiger, dichter und komplexer Amber-Duft, wie ich ihn wohl noch nie erlebt hatte!
Die Süße ist tief balsamisch und mischt sich mit einer satten Palette von aromatischen Duftnoten, die allerlei Assoziationen erzeugen. Zum einen, zu Bienenprodukten wie dem leicht herb duftenden Propolis; aber auch zu Trockenfrüchten – Feigen vor allem – oder Kletzenbrot.
Des Weiteren rieche ich eine spezielle, würzige Note, die ich gelegentlich in einigen Oudh-Räucherstäbchen gefunden habe, welche ich i.d.R. mit „Magenbrot“ beschreibe. Oudh Majestic sind ein klares Beispiel dafür; ich vermute, dass sie vom selben Hersteller stammen. Wie in diesen finde ich in Balsamic Amber außerdem eine leichte volatile Note, welche ich auch hier nicht als unangenehm empfinde, zumal sie schwächer ist als in Oudh Majestic.
Je mehr Raum der Rauch hat, um sich zu verdünnen, desto besser gibt der Duft seine Facetten preis. Der sich auf den Hausgang ausbreitende Rauch eröffnet mir den Geruch von Labdanum, mit seinem dunklen, beinahe mystischen Charakter – selten anzutreffen, aber eigentlich ein klassischer Bestandteil des Amber-Akkords.
Balsamic Amber sind potent, und der Geruch ist sehr dicht; die Stäbchen profitieren wirklich enorm von guter Durchlüftung und viel Raumvolumen; sei es durch einen tatsächlich großen Raum oder geöffnete Türen.
Gleichzeitig ermöglicht diese Potenz ein sehr sparsames Verwenden der Stäbchen. Es genügt, ein paar Zentimeter abbrennen zu lassen, um ein Zimmer mit wunderbarem Duft zu füllen.
Der Nachgeruch ist eine wahre Freude. Er hat für mich mehr von der Raumnote von losem Räucherwerk als der von Räucherstäbchen.
Amber ist eines meiner absoluten Lieblingsgenres, und Balsamic Amber hat sich auf Anhieb in meine Favoriten daraus katapultiert.
Was Balsamic Amber für mich von anderen Amber Stäbchen abhebt, ist ihr besonderes, aromatisch-herbes Aroma und seine Vielschichtigkeit. Es ist ein wahrhaft fantastisches Amber, in dessen Duft ich baden möchte.
Zu Balsamic Amber gibt es ein ORS Review.