KNOX – Bunte Duftkegel (Retrodesign)
Diese Mischpackung Räucherkegel von KNOX war ein kleines Überraschungsgeburtstagsgeschenk von Sascha, der offenbar Gefallen daran gefunden hat, mich mit deutschen Räucherkegeln zu „beglücken“. ;P


Scheinbar war es auch in den 70ern schon angesagt, ein Kuddelmuddel aus Deutsch und Englisch auf Verpackungen zu drucken. Ich dachte, das wäre ein Phänomen jüngerer Zeit.

Die Packung im Retrodesign von 1972 enthält insgesamt 40 Kegel von sechs unterschiedlichen Sorten, die in zufälliger Anzahl enthalten sind. Bei dieser waren es
5x Rose,
8x Lavendel,
7x Encense d’Orient,
9x Citrus,
5x Konifere
und 6x Veilchen.
Ein Kegel brennt etwa 10 Minuten; die Glut braucht weitere 5 Minuten, um zu erlöschen.
Verpackt sind sie in eine Plastiktüte mit Perforationsschnitt, um das Aufreißen zu erleichtern. Die Kegel sind also nicht komplett luftdicht verpackt.
Im KNOX Shop kostet eine Schachtel 3,99€.

Die Kegel sind knallig bunt und wie abgebildet vierkantig.
Aus der Packung heraus riecht es nach billiger Seife.
Ich habe die Kegel draußen auf meinem Balkon getestet und immer gleich 3 auf einmal verbrannt.
Bei allen konnte ich das Basismaterial oder den Binder mehr oder weniger deutlich riechen:
Ein Geruch wie, wenn jemand ein Lagerfeuer entfacht und zum Entzünden Karton und Altpapier verwendet.

Es folgen meine Eindrücke zu den einzelnen Sorten:
Rose
Blumig und frisch, vage zitrisch-grün. Nicht direkt unangenehm, aber auch nicht gut. Nach der Hälfte wird der Geruch ernsthaft grob; stechend und wie nasser Karton.
Lavendel
Etwas puderig, floral, mit einer kräftigen, leicht herben Note unterlegt. Als Lavendel kann ich es aber nicht unbedingt erkennen. Stattdessen assoziiere ich den Geruch zu Duftbäumchen und Fuß-Deo.
Zumindest hier draußen schafft es das Aroma, den Rauch zu überdenken. Am Schluss kommt aber auch bei diesen Kegeln wieder eine stechende Note dazu.
Ich habe die Kegel am Schluss gekippt und dabei festgelegt, dass irgendwas aus den Kegeln in den Sand sickert und ihn verklebt, sodass er am Rest des Kegels anhaftet. Der Geruch ist dann aschig und unangenehm.
Encense d’Orient
Gleich nach dem Anzünden riecht es stechend und rauchig. Wenn der Rauch nicht direkt zu mir weht, rieche ich eine süße, weiche, warme Note, aber der Rauch ist von Anfang an kratzig und unangenehm.
Das Französisch klingt zwar schick, macht den Geruch aber auch nicht besser.
Citrus
Holzrauch und Pappe, mit einem Hauch Zitronenaroma.
Konifere
Kartonrauch; stechende Frische, nicht unähnlich der in Rose. Wenn der Wind von mir weg dreht, fällt die Assoziation zu Nadelbäumen leichter.
Gut ist anders.
Veilchen
Der Duft ist erkennbar als Veilchen. Puderig, floral, aber mit vage seifigem Unterton.
Auch sie werden nach untenhin unangenehmer, sind aber ganz ok.
Zwischendrin höre ich bei dieser Sorte ein auffälliges Knistern.
Resümee:
Anhand der Intensität der Farben (den Geruch mal außer Acht gelassen) fällt es mir schwer zu glauben, dass diese Stäbchen irgendwelche aromatischen Rohzutaten enthalten; diese würden die Farben deutlich dunkler und gedeckter wirken lassen. Der ungefärbte Teig muss bei allen Sorten ausgesprochen hell sein.
Sie fühlen sich auch anders an als die Kegel, die ich bisher hatte; sie sind seltsam leicht und „weich“; nicht im Sinne von knetbar, sondern „mit geringer Dichte“, ich kann mit meinem Fingernagel leicht einen Abdruck hinterlassen.
Bei diesen Räucherkegeln ist es weniger die Frage, welche mir am besten gefallen, sondern eher, welche ich am wenigsten unangenehm finde. Und selbst dabei fällt mir eine Entscheidung schwer.