Goloka – ORGANICA – Frangipani
Um diese Linie gibt es ein paar verwirrende Umstände: Eigentlich heißt sie ORGANICA, in Deutschland (wahrscheinlich aber generell in der EU) sind jedoch überwiegend Packungen im Umlauf, welche die Aufschrift „NATURAL“ tragen. Ich kann nur mutmaßen, dass das rechtliche Gründe hat, da „organic“ im Deutschen „bio“ wäre, und das eine geschützte Bezeichnung ist. [Gilt nicht für Räucherstäbchen. Keine Ahnung, warum die zwei Namen haben.]
Das Problem ist, dass Goloka auch noch eine „Natural Fragrance“ Linie hat, die man unter dem Suchbegriff „natural“ viel eher findet. Und dann ist da auch noch die „Nature’s …“ Linie. Um der Klarheit willen bleibe ich also beim ursprünglichen Namen „ORGANICA“ und beziehe mich damit auf die Goloka Räucherstäbchen in der Kraftkartonschachtel mit Mandala Reliefdruck.
[Längere, persönliche Anekdote – bei akutem Desinteresse bitte einfach nach unten, zur Duftbeschreibung scrollen.]
Vor 2-3 Jahren habe ich (mittels einer Bodylotion) entdeckt, dass ich Frangipani mag – obwohl ich damals noch der Überzeugung war, keine Blumendüfte zu mögen. „Riecht doch alles viel zu süß und vor allem nach billigem Parfüm“ dachte ich.
Irgendwann während der ersten Corona-Hochphase, wo noch Maskenpflicht in allen Geschäften galt, war ich in meinem lieblings-Asia-Laden und habe dort aus einer Laune heraus, (weil damals hatte ich noch nicht wieder mit Räucherstäbchen angefangen) „blind“ eine Packung Frangipani mitgenommen.
Als ich dann daheim endlich an der Packung schnüffeln konnte, war ich furchtbar enttäuscht; hätte ich im Geschäft die Möglichkeit gehabt daran zu riechen, hätte ich sie niemals mitgenommen. Es ist ein für mich sehr unangenehmer, eigentümlich herber, sehr trockener und zudem seifiger Geruch. 🙁
Aber da ich sie schon gekauft hatte, wollte ich sie wenigstens einmal ausprobieren.
Erster Eindruck: „Wo sind die Frangipaniblüten?! Es riecht für mich wie mittelmäßiges Nag Champa.“
Zweiter Versuch: „Da sind die Frangipaniblüten!“ – Ich hatte ein Stäbchen bei geöffneter Wohnzimmertür brennen lassen und war derweil duschen gegangen. Im Gang, wo sich der Geruch mit der feuchten Luft aus dem Badezimmer vermischt hatte, war der Duft aufgeblüht und hat mich beim Verlassen des Bades beinahe aus den Latschen gehauen, so gut war er. Von da an war ich absolut begeistert.
Damals wusste ich noch nicht, dass Frangipani einer der klassischen Nag Champa Duftkomponenten ist. Ich kannte noch von früher die guten, alten Satya Nag Champa in der blauen Schachtel und konnte mich auch noch an diese „anderen“ Nag Champa, in der gelben Schachtel erinnern, die ich aber nie probiert hatte, weil ich den Rohgeruch ganz schrecklich fand.
Beim Online-Gedankenaustausch auf Reddit wurde mir dann versichert, dass diese gelben Nag Champa, (die auch von Goloka sind) ebenfalls Frangipani enthalten und, wie die von mir gekauften, angezündet komplett anders riechen.
Ich habe mir bei der nächsten Gelegenheit eine kleine Packung Goloka – Nagchampa gekauft und mich selbst davon überzeugt, dass es wahr ist.
Im Prinzip sind Goloka – Frangipani eine der Hauptschuldigen, warum ich wieder angefangen habe Räucherstäbchen zu benutzen und jetzt diesen Blog schreibe.
Goloka – ORGANICA – Frangipani haben einen satten Frangipani Duft und machen somit ihrem Namen alle Ehre. Wer Frangipani nicht kennt: Es ist ein süßer, hoher Blumenduft, exotisch und betörend, der aber auch eine fruchtige oder herbe Komponente haben kann. Man kann sie gut in das Genre der Nag Champa einordnen, sie riechen wirklich ausgesprochen ähnlich wie die Nagchampa derselben Marke. Im direkten Vergleich riechen Frangipani noch floraler, dafür aber weniger cremig-süß, ihre Süße scheint komplett vom Blütenduft zu stammen. Sie wirken etwas dunkler und herber. Wenn sich ihr Geruch zu sehr aufbauen kann, erreicht das leicht ein unangenehmes Niveau. Je besser verdünnt der Geruch ist, desto heller und süßer wirkt er. Hohe Luftfeuchtigkeit tut dem Duft ausgesprochen gut – ein Umstand, der mir auch bei anderen, stark floralen Räucherstäbchen aufgefallen ist – dann kommt der Blütenduft ganz besonders stark zur Geltung.
Wertung: 3,6
Übrigens: Manch einer mag sich wundern, warum ich immer wieder zwischen zwei Schreibweisen – „Nag Champa“ und „Nagchampa“ – wechsle. Grundsätzlich benutze ich „Nag Champa“ als Überbegriff, richte mich aber nach der individuellen Schreibweise auf der Packung, wenn ich von bestimmten Nag Champa rede. Eine korrekte Schreibweise gibt es nicht wirklich. Es ist Kunstwort, über dessen Herkunft und Bedeutung mehr als eine Theorie existiert.