Rauchfahne
Vijayshree - Golden Nag Chandan

Vijayshree – Golden Nag Chandan und Goloka (Premium) Chandan

[Upgedatet am 2024-03-17]

Ich habe in letzter Zeit einige verschiedene Sandelholz Räucherstäbchen ausprobiert und mir ist aufgefallen, dass solche, die als „Chandan“ (das indische Wort für Sandelholz) betitelt sind, immer die typisch stechende aber gleichzeitig cremige Sandelholzsüße haben, während „Sandelholz“ benannte zumeist viel holziger und weniger „ölig“ opulent daherkommen. Ich weiß nicht, ob das ein System hat oder eher zufällig ist, aber meine Freundin Silver teilt diese Erfahrung.

Nag Chandan kenne ich schon länger. Ich denke, ich habe sie mal aus einer Laune heraus bei Sonnlicht.de mitbestellt, einer der Shops bei denen ich normalerweise Harze einkaufe.
Mein bester Freund und Admin dieses Blogs hat sie sich gekauft, nachdem er sie bei mir gerochen hatte und wir haben festgestellt, dass sie bei ihm anders riechen. (Besser!)
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als er in mein Wohnzimmer kam und meinte: „Mmhh, riecht gut. Patchouli?“ Ich war verdutzt. „Was? Nein, Sandelholz!“ – Aber er hatte schon recht. Ich hatte bis zu dem Moment einfach nur das gerochen, was ich erwartet hatte und nicht mehr. Aber nach seiner Bemerkung fiel es mir auch auf: Patchouli!
Und so sind diese Räucherstäbchen ein wunderbares Beispiel dafür, wie subjektiv unsere Geruchswahrnehmung ist, und mein olfaktorisches Abenteuer mit ihnen zog sogar noch weitere Kreise. Aber dazu später mehr.

Goloka – Chandan (Es ist offiziell die Premium Linie, auch wenn ich sie bei uns hier noch nie als solche bezeichnet gesehen habe. Vermutlich, weil es nicht auf der Packung steht.) habe ich Anfang des Jahres bei Ephra World gekauft. (1,45€ für 15g ca. 15 Stk., also ~ 10ct pro Stäbchen. Brenndauer 35-45 Minuten.)
Als ich sie ausprobiert habe, war ich hocherfreut, weil sie bei mir viel mehr so riechen wie bei meinem Freund Max zuhause, die Nag Chandan.
Sie haben für mich einen recht klassischen Sandelholzgeruch. Holzig-würzig-warm, cremig-süß, mit dieser speziellen „Spitze“. Der Masala Auftrag ist leider etwas dünn (vielleicht nur bei dieser Charge) was den Geruch etwas kratzig machen kann, dies verliert sich aber bei zunehmender Verdünnung und verbirgt sich hinter dem stechend-spitzen Sandelholz Oberton.
Ich finde sie recht natürlich.
Wenn ich sie direkt vergleiche (ich verbrenne sie dazu in separaten Räumen und laufe hin und her) kommen sie mir noch mal milder, leichter und feiner vor.

Vijayshree – Golden Nag Chandan riechen im Vergleich viel dunkler und weniger süß, aber immer noch sehr eindeutig nach Sandelholz.
Nun zu meinem erwähnten Abenteuer: Ich habe im Artikel zu den beiden „Buddhas“ erwähnt, dass ich Vijayshree – Golden Buddha zu diesen beiden Sandelholzstäbchen verglichen habe und dies hat mein Bild von beiden stark relativiert.

Im Vergleich zu Golden Buddha empfinde ich beide als nicht süß. An Nag Chandan habe ich darüber einen komplett neuen Aspekt gefunden, den ich als moschusartig beschreiben würde.

Ich habe die beiden Chandan heute noch mal verglichen und meine Wahrnehmung auf Nag Chandan hat sich tatsächlich nachhaltig verändert.
Ich empfinde sie jetzt als noch mal dunkler, harziger und direkt erdig. Die Moschusnote ist jetzt überdeutlich und verdrängt etwas den Patchouli Aspekt, löscht ihn aber nicht komplett auf.
Die süße Sandelholzspitze kommt erst nach und nach zum Vorschien, ist dann aber recht präsent.
Außerdem nehme ich eine Art säuerliche Note wahr, die ich bisher nur von „Sandelholz“ betitelten Räucherstäbchen kannte.
Diese rieche ich auch in Goloka – Chandan, aber nur im Direktvergleich mit Golden Buddha.

Bei Max riechen Nag Chandan grundsätzlich süßer. Außerdem haben wir festgestellt, dass ihnen kalte Winterluft ausgesprochen schmeichelt. Zumindest wenn man auf den spitzen Oberton steht, der kommt dann nämlich ganz besonders gut hervor. Den Patchouli rieche ich bei ihm kaum. Bei unserer letzten Unterhaltung zum Thema meine er allerdings, dass er die Moschusnote schon von Anfang an wahrgenommen hat.

Ich würde beiden die Wertung 3,8 geben. Allerdings ist es sehr von meiner Stimmung abhängig, welche ich gerade lieber mag.

Im Allgemeinen scheint es so zu sein, dass in Max Wohnung süße Düfte zu süß wirken und an Komplexität verlieren; seifige Noten treten stärker in den Vordergrund als bei mir daheim. Dafür wirken herbere Düfte bei ihm milder und oft komplexer.
Ich denke, es ist wie mit Parfüm. Es kann an zwei Menschen komplett unterschiedlich riechen und so ist es auch mit unserem Zuhause. Es nimmt einen individuellen Geruch an und der interagiert auf einzigartige Weise.
Ich finde sogar, dass es manchmal Unterschiede von Raum zu Raum gibt. Küche, Wohnzimmer, Bad und Schlafzimmer haben ihren eigenen Geruchscharakter und nicht jeder Duft passt in jeden Raum.


2024-03-17 Update:
Nach diesen beiden Reviews hat sich im Laufe der Zeit herauskristallisiert, dass ich Vijayshree – Nag Chandan allgemein lieber mag als die Chandan von Goloka.

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