Hand-Made in Nepal (Himalayan Flower): Golden Nagchampa, Frankincense
Vor einiger Zeit habe ich über sehr ähnlich gestaltete Räucherstäbchen geschrieben. Wie diese, manchmal als „Eyes of Buddha“ bezeichnete Marke, sind „Himalayan Flower“ in Lokta Papierumschläge verpackt und mit „Hand-Made in Nepal“ beschriftet.
Vor einer Weile hat ORS ein Review über diese Golden Nagchampa veröffentlicht.
Ich habe meine bei einem UK eBayer gekauft, bei dem ich auch andere Räucherstäbchen bestellt habe. Gekostet haben Sie dort £2,49 / 2,85€, das sind 19ct pro Stäbchen und Gramm.
Dank des ORS Artikels und einiger, sehr positiver Erwähnungen auf Reddit r/Incense waren meine Erwartungen recht hoch …
Golden Nagchampa eröffnen mit einem recht klassischen Nag Champa Duftprofil. Es ist sehr floral, aber nicht allzu cremig. Dann wird es seltsam: Sie haben eine herbe Note, die ich normalerweise Champaka zuordnen würde, aber hier empfinde ich sie als beinahe stechend-bitter und es vermischt sich mit einer eigenartig säuerlichen Note, die mich dann kombiniert an Ebereschenbeeren erinnert, und dazu kommt ein Geruch wie Diesel oder Dieselabgase. 🙁
Mit viel gutem Willen habe ich sie mit 2,3 bewertet, beschlossen sie im Sommer draußen zu testen und ansonsten herzugeben.
Dann habe ich mich daran erinnert, wie anders manche Räucherstäbchendüfte bei meinem Freud und Admin Max riechen und sie bei einer Gelegenheit zu ihm mitgenommen.
In seiner Wohnung ist von Abgasen nichts zu riechen. Die aufdringliche, irgendwie fruchtige Säure ist hier nur sehr schwach im Hintergrund, sodass sie der Komposition vielmehr etwas Frisches hinzufügt. Die Bitternote ist nicht bitter und „da, wo sie hingehört“, nämlich eine leicht herber Aspekt des floralen Anteils und sie haben einen kleinen Tick mehr Cremigkeit.
Im Nachgeruch (der bei mir hauptsächlich „Diesel“ ist) rieche ich vor allem florale Noten und ich meine sogar etwas Frangipani erkannt zu haben, das ich beim Abbrennen nicht rieche.
Hier befinden sich Golden Nagchampa locker im 3er Bereich.
Da zeigt sich mal wieder, wie viel Räucherstäbchen und Parfüm gemeinsam haben. Nicht jeder Duft passt zu jedem und nicht jedes Räucherstäbchen passt in jede Wohnung.
2023-06-07 Nachtrag:
Golden Nagchampa sind echt seltsam. Erst haben sie bei Max daheim richtig gut gerochen, er hat sie ein paar mal hergenommen und dann letztes Mal war die Diesel-Note wieder da, und zwar so stark, dass wir das Stäbchen gleich wieder ausgemacht haben.
Frankincense habe ich durch Zufall auf eBay-Kleinanzeigen gefunden, sie wurden verschenkt.
Der Geruch ist sehr trocken, harzig und hat eine natürliche Rauchigkeit.
Sie sind geruchlich nicht weit weg von Spirit of Vinaiki – Indian Frankincense, wobei ich bei diesen Stäbchen hier nicht die typische Würzigkeit dieses Weihrauchs herausrieche.
Dafür haben sie ein sehr eigenes Basisaroma, von der auch der besondere Rauchgeruch stammen dürfte.
Sie erinnern mich an Drizang Kuenchap – tibetische, bzw. genaugenommen bhutanische Räucherstäbchen. (Ich muss dazu sagen, dass meine Erfahrung mit dieser Art Räucherstäbchen super limitiert ist. Ich kenne bisher genau diese und eine andere Sorte, die im Gegensatz zu Drizang massenproduziert ist.) Was Frankincense und Drizang Kuenchap gemeinsam haben, ist ein sehr spezieller säuerlicher Geruch, der für mich ein Fermentationsgeruch ist.
Da steckt ganz eindeutig sehr viel Kräuter- oder allgemein aromatisches Pflanzenmaterial mit drin, was diesen natürlich-aromatischen Rauch erzeugt und einen sehr eigenwilligen Charakter hat. Ich weiß nicht, ob ich je wirklich damit warm werde. Interessant ist es allemal.
Wertung: 2,5
Jetzt, im Nachhinein denke ich, dass in den Golden Nagchampa vielleicht dieselbe Basismischung steckt, nur dass bei ihnen eher ein ätherisches Öl (oder Parfümöl) in die Mischung kommt, wahrend es bei Frankincense Harz sein dürfte, was ein sehr anderes Endergebnis erzeugt. Ich sollte Frankincense auch mal mitnehmen und bei meinem Freund testen, und die Drizang gleich mit dazu.