Spirit of Vinaiki – Ayurveda Mischungen (Muster-Set)
Dieses Muster-Set habe ich im August 2022 auf Kleinanzeigen gekauft. In der Regel kostet es um die 4€.
Enthalten sind je ein Stäbchen der 10 Sorten dieser Linie. Die Stäbchen sind sehr dick gerollt und wiegen über 2 Gram.
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Wie auch bei den Ayurveda Einzeldüften geht es bei diesen Mischungen mehr um die angenommene Wirkung der Zutaten, welche als Wirkstoffe begriffen werden, und nicht um den Duft. Ich zitiere unten, bei den jeweiligen Sorten, deren Beschreibungstext, entnommen von dana-vinaiki.de.
Ich denke, eines meiner ersten Reviews, das ich hier geschrieben habe, war zum Muster-Set der Ayurveda Einzeldüfte von Spirit of Vinaiki. Obwohl ich mit den Düften überwiegend nichts anfangen konnte, war ich doch irgendwie fasziniert von ihnen. Wahrscheinlich, weil sie so absolut natürlich und sehr ursprünglich sind. Er hat mir geholfen, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie sich einige Rohzutaten in Räucherstäbchen verhalten. Bis dato kannte ich nur ihren Duft als loses Räucherwerk (verwendet auf einem Räucherstövchen) und so verwendet kann sich der Geruch zum Teil stark davon unterscheiden, wie die Zutaten verbrannt riechen.
Agni
Zutaten: Sandelholz, Zimt, Agarholz u.a.
„Agni ist der Feuergott. Er schenkt uns Mut, Willenskraft und Begeisterung. Agni unterstützt uns auch bei der inneren Transformation auf dem spirituellen Weg. Der wärmende Duft aktiviert unser inneres Feuer.“
Agni riecht relativ rauchig und ein wenig harsch. Ich erkenne das Agarholz an seinem tiefgründigen, aber hier etwas grobschlächtig wirkenden Aroma. In der Mitte nehme ich einen warmen, würzigen, leicht süßen Geruch wahr.
Das Sandelholz braucht starke Luftverdünnung, um seine charakteristische Süße zu zeigen.
Im Nachgeruch blüht Agni mehr auf. Der Duft wirkt dann etwas definierter und nicht mehr rauchig.
Ananda
Zutaten: Sandelholz, Benzoe, Narde, Tulsi u.a.
„Dieser zarte, lieblich feine Duft öffnet die Sinne und macht das Herz froh.“
Ananda riecht würzig, süß und wirkt sehr warm. Der Duft hat für mich einen Musk-Aspekt, der durchaus animalisch wirkt, aber nicht im Sinne eines strengen Geruches, sondern er erzeugt Assoziationen zu Tierfell, was ihm eine besondere Wärme verleiht.
Obwohl der Geruch eine gewisse, stechende Qualität hat, welche vom würzigen Anteil herrührt, finde ich gleichzeitig etwas weiches darin.
Kailash
Zutaten: Indischer Weihrauch, Lemongrass, Vetiver, Sandelholz, Nelke, Narde u.a.
„Ein an die würzigen Berghänge des Himalayas erinnernde herb-aromatischer Duft, der den Geist reinigt und klärt.“
Kailash hat einen kräftigen Duft, der aber nicht sehr definiert wirkt. Ich kann keine der angegebenen Zutaten erkennen. Was ich rieche, ist eine herb-harzige Note, die mich allerdings mehr an Salbaumharz (Shorea robusta) denken lässt als an indischen Weihrauch (Boswellia serrata). Nach einer Weile stellt sich dazu ein allgemeiner Wurzelgeruch ein.
Kundalini
Zutaten: Sandelholz, Vetiver, Jasmin u.a.
„Diese Mischung unterstützt die Verbindung mit dem universellen Lebensstrom und gibt dir die Möglichkeit, dein persönliches Kraftpotential zu steigern. Sie bringt Energie in Bewegung und kann die persönliche Ausstrahlung verstärken.“
In Kundalini rieche ich die Würze des Vetiver und eine unterschwellige Süße. Ich vermute, dass in Kundalini Baldrian, enthalten ist, oder eine andere Wurzel, welche gerne als pflanzlicher Musk verwendet wird. Sumbul (Ferula moschata) oder Kostuswurzel (Saussurea costus) wäre ein weiterer Kandidat. Dies würde die etwas strenge Note erklären, die sich mit der Zeit aufbaut. Der Geruch hat für mich jedenfalls einen stark wurzeligen Charakter, der über das hinausgeht, was Vetiver (eine Graswurzel) mit sich bringt.
Wenn das Stäbchen eine Weile brennt, verschwindet die Süße und der Geruch wirkt viel mehr leicht säuerlich und stechend. Außerdem kommt die oben erwähnte, etwas miefige Note durch, die mir nicht gefällt. Ohne diese wäre der Geruch recht interessant.
Prana
Zutaten: Weihrauch, Sandelholz, Iriswurzel u.a.
„Prana bedeutet Lebenskraft. Prana ist die kosmische Lebensenergie, die uns durchströmt und am Leben hält. Der frische und zart fruchtige Duft von Weihrauch, Sandelholz, Iriswurzel u.a. unterstützt diesen feinstofflichen Energiefluss. Energieblockaden können sich lösen und die Lebenskraft wieder zum Fließen gebracht werden.“
Was ich in der Mischung von Prana am deutlichsten rieche, ist der Weihrauch. Es ist eine recht klare, harzig-frische, aber zugleich eher trockene Weichrauchnote. Obendrein ist der Geruch von Prana relativ rauchig. Ein wenig derb wird der Rauchgeruch jedoch nur, wenn man ihm nicht genügend Raum zur Entfaltung bietet.
Lasse ich den Rauch durch das Haus ziehen, kann ich Anklänge der Iriswurzel erkennen. Es ist ein feiner, puderiger und süßlich frischer Duft, der zumindest pur an Veilchen erinnert, weswegen diese Zutat oft auch Veilchenwurzel genannt wird. Es ist das Rhizom einer Lilie.
Ich habe mir das Stäbchen auf 3 Male aufgeteilt, davon konnte ich das Sandelholz nur ein einziges Mal riechen und das auch nur im Nachgeruch, welcher nicht lange anhält.
Prema
Zutaten: Weihrauch, Vetiver, Myrrhe, u.a.
„Prema ist die reine Liebe, die bedingungslose Liebe. Prema ist die Liebe, die Mensch mit Mensch und Mensch mit Gott verbindet. Im zart frischen Duft ist der Weihrauch als Herzöffner im Vordergrund wahrnehmbar, unterstützt von Vetiver, Myrrhe und anderen kostbaren Düften.“
Prema hat für mich einen intensiven Kirchengeruch. Der Weihrauch ist deutlich mit einer trockenen, harzigen Note wahrnehmbar, die für mich direkt staubig wirkt. Dies ist eine Qualität von Weihrauchgerüchen, welche mich ganz besonders stark an Kirchen denken lässt. Alte Kirchen sowie Gegenstände daraus nehmen über Dekaden hinweg den Geruch des Räucherwerks auf und entwickeln so diesen spezifischen Geruch. Die Myrrhe in der Rezeptur verstärkt diese Assoziation vermutlich noch und trägt gleichzeitig zur Herbe und Holzigkeit des Duftes bei. Diese hat bei Prema eine starke Gewichtung und auch ein allgemeiner Rauchgeruch ist präsent.
Shakti
Zutaten: Agarholz, Zimt und ätherische Öle
„Shakti ist die kosmische Energie, ist die göttliche Mutter. Shakti ist die Quelle, aus der alles entspringt, das universale Prinzip von Energie, Macht und Kreativität.“
Shakti haben sowohl einen süßen als einen säuerlichen Anteil. Welcher überwiegt, scheint von Tag zu Tag unterschiedlich zu sein. Heute finde ich die Süße recht intensiv, aber sie wirken nicht „gesüßt“, es ist eine sehr natürliche Süße.
Der Duft ist tief und hat eine würzige Komponente, die denke ich zum Teil vom Agarholz kommt. Der Geruch löst bei mir eine schwache Assoziation zu Magenbrot aus. Eine wiederkehrende Verknüpfung, von der ich zunehmend denke, dass sie speziell von indischem Adlerholz ausgelöst wird. Hin und wieder ist sie für einen Moment sehr deutlich und wirkt dann balsamisch. Je nachdem, ob gerade der säuerliche oder der süße Aspekt im Vordergrund steht, empfinde ich den Geruch auch mal mehr als kühl oder eher als warm.
Shanti
Zutaten: Sandelholz, indischer Weihrauch, indischer Baldrian u.a.
„Für den Frieden mit sich selbst und ‚Allem‚ was ist. Der balsamisch blumige Duft dieser Mischung schenkt eine friedvolle Schwingung und schafft Raum für mehr innere Ruhe, Gelassenheit und Lebensfreude.“
Der Baldrian ist in dieser Mischung sehr dominant. Ein Geruch, den viele Leute mit dem von Füßen oder getragenen Socken beschreiben. Er ist zudem ein wenig erdig und süßlich, so wie auch Karotten süß sind. Den Weihrauch erkenne ich nicht wirklich als solchen, nehme aber eine deutliche, herbe Harznote in der Komposition wahr.
Ähnlich ist es mit dem Sandelholz, dieses kann ich aber im Nachgeruch zumindest erahnen. Der Duft ist holzig, aber dennoch nicht wirklich rauchig riechend. Das Aroma des Duftes ist sehr kräftig.
Insgesamt empfinde ich den Geruch als süß-säuerlich, herb und sehr aromatisch. Ein Geruch, dem ich nicht wirklich etwas abgewinnen kann – ich muss aber sagen, dass Shanti einen gewissen Effekt auf mich haben: Ich werde davon müde.
Surya
Zutaten: Kostuswurzel, Styrax, Benzoe, Patchouli
„Die Kraft der Sonne spendet Lebensfreude. Der warme orientalische Duft dieser Mischung erhellt das Gemüt und öffnet die Sinne für die schönen Augenblicke des Lebens. Eine warme, sinnlich anregende Mischung, die die orientalischen Düfte Indiens in sich vereint.“
Ich bin mir nicht sicher, ob es wegen der Kombination von Kostus mit zwei sehr süßen Zutaten wie Benzoe und Styrax ist, oder ob mir einfach zu viel Kostuswurzel verwendet wurde, aber ich finde den Geruch von Surya eher unangenehm.
Zuerst dachte ich sogar, den süßlichen Stinkesocken-Geruch von Baldrian in der Nase zu haben. Wenn sich der Rauch wirklich gut verdünnt, wird der Geruch angenehmer, er hat dann eine ausgeprägt warme Weichheit und wirkt außerdem weniger aufdringlich süß, aber wirklich viel abgewinnen kann ich dem Geruch trotzdem nicht.
Tantra
Zutaten: Sandelholz, Gewürznelke, Patchouli u.a.
„Orientalische Wohlgerüche schaffen eine sinnlich-anregende Atmosphäre, die unsere Phantasie anregt und hilft zu enge Grenzen zu sprengen.“
Für eine kurze Weile nach dem Anzünden empfinde ich Tantra als relativ weich und holzig-warm, was vermutlich vom Sandelholz kommt. Doch nach einigen Minuten wird der Geruch würziger, was sich bald in eine stechende oder schneidende Note steigert, für die ich die Gewürznelke verantwortlich mache. Ich glaube, ich komme einfach mit Gewürznelke in Räucherstäbchen nicht zurecht.
Tantra werden nicht aufdringlich, aber der Geruch erinnert mich nach einer Weile einfach nur noch an Lagerfeuergeruch. Wenn ich das Stäbchen lösche, rieche ich kurz aber sehr deutlich erneut das Sandelholz.
Es ist wirklich schade, ich habe das Gefühl, dass Tantra durchaus Potenzial haben. Vielleicht passen sie einfach nicht zu meiner Wohnung.
Resümee:
Der allgemeine Stil dieser Ayurveda Linie(n) ist nicht wirklich etwas für mich, trotzdem war es interessant, sich damit zu befassen.
Am besten hat mir Ananda gefallen, gefolgt von Shakti. Prema tut sich durch seinen Kirchengeruch besonders hervor und fällt aus der Reihe.
Wie bei der anderen Ayurveda Line auch, denke ich, dass diese Räucherstäbchen eher etwas für Menschen sind, die Tibetische Räucherstäbchen oder auch Räucherschnüre und Pulver aus Nepal oder Bhutan mögen.
Noch ein kleiner Tipp:
Aufgrund dieses Reviews von Steve auf Incense in The Wind, glaube ich, dass die Räucherstäbchen der Ayurveda Linien von Spirit of Vinaiki auch von Gokula Incense in UK verkauft werden. Zumindest könnten sie vom selben Hersteller stammen.