Monsoon Incense – Saffron Masala
Ich habe Anfang des Jahres (2024) von Eugene Andrushchenko, dem Eigentümer der Marken Bhagwan und Monsoon Incense ein großes Paket mit Samples erhalten.
Er hat mir geschrieben, dass Saffron Masala zu den beliebtesten Sorten aus dem Monsoon Sortiment sind.
Eine Packung enthält 15g, was bei Saffron Masala 7 Stäbchen entspricht. Bei einem Preis von 2,95€ macht das ca. 0,42€ pro Stück. Es sind relativ dicke, extrudierte Stäbchen von 8″ bzw. 20,5cm Länge.
Wegen seiner Beliebtheit sind Saffron Masala seit September ’24 auch unter der Marke Bhagwan Incense zu finden, hier kostet eine Packung 3,95€, also ca. 0,56€ pro Stäbchen. Ich vermute, dass Saffron Masala früher oder später aus dem Monsoon Incense Sortiment verschwinden werden.
Die rohen Stäbchen verströmen eine deutliche volatile Note, die mich an Tierarztpraxen denken lässt. Vermutlich ist es die Kombination des oft Jod-artigen Aromas, welches Safran Räucherstäbchen innehaben, in Kombination mit einer Alkoholnote, wie von Desinfektionsmitteln. Dazu kommen erding-dunkle, süße und würzig-aromatische Noten.
Beim Abbrennen tritt die Volatilität stark in den Hintergrund. Es ist ähnlich wie bei Oudh Majestic, in denen ich ebenfalls einen solchen Geruch wahrnehme. Ich empfinde es nicht direkt als Off-Note, aber es ist etwas, das den Duftcharakter der Räucherstäbchen stark mitbestimmt.
Als ich angefangen habe, mich mit Saffron Masala zu beschäftigen, fand ich den Geruch insgesamt recht zurückhaltend, beinahe schwach. Erst mit wiederholtem Verwenden der Stäbchen hat sich allmählich der Safran-Charakter deutlicher gezeigt und ich habe angefangen, seine spezifische Hitze wahrzunehmen. Der jodig-medizinische Aspekt ist dabei erhalten geblieben.
Ich nehme nur eine sehr unterschwellige Süße wahr, begleitet von einer Holzigkeit und Wärme, die ich als sehr Masala-typisch empfinde.
Im Nachgeruch tritt der würzige Aspekt des Duftes deutlicher hervor und gewinnt weiter an Wärme.
Mike schreibt in seinem Review „Dies ist das, was ich als den besten Safranduft in einem Räucherwerk bezeichnen könnte, den man sich vorstellen kann.“ – Eine Aussage, die mich recht überrascht hat, da ich den Safranduft in diesen Stäbchen als eher mild und abgerundet empfinde. Mike redet des Weiteren aber auch davon, dass der Duft ihn etwas nostalgisch werden lässt, weil er ihn daran erinnert, wie Safran Räucherstäbchen in den 90ern gerochen haben; das ist eine Erfahrung, die wir schlichtweg nicht teilen.
Meine ersten Begegnungen mit dem Safran-Genre waren alle Stäbchen mit relativ rauem Charakter. Safranduft charakterisiert sich für mich durch seine Ecken und Kanten und seine oft anfangs nicht sehr zugängliche Art.
Ein Freund von mir, Povilas, hat sich Saffron Masala gekauft; er ist ein großer Safran-Fan. Er hat mir gesagt, er wünschte, dass bei diesen Stäbchen der Safran etwas stärker im Vordergrund stünde, aber er sei nicht überrascht, dass sie sehr beliebt sind. Sie wären harmlos und gut abgerundet, aber auf Kosten des Safran, welcher gedämpft wirkt. Das entspricht sehr meiner Wahrnehmung.
Vor einer Weile hatte er mir ein Sample eines Safran Attars geschickt (BioEco), welches für uns beide einen überdeutlichen Safran-Aspekt hat, auf den er sehr steht. Es ist die Kombination aus den (aus meiner Sicht) für Safran typischen Noten von medizinischem Jod-, zusammen mit etwas Knallfrosch-Geruch und der speziellen, heißen Würze; in dem Attar unterlegt von geschmeidigem Sandelholzöl.
Ich finde Saffron Masala angenehm und relativ zugänglich. Es hat einen gewissen Anteil der Gemütlichkeit, welche Safran Räucherstäbchen für mich vermitteln können, aber irgendetwas fehlt mir. Ein gewisses Etwas, welches der Komposition ein bisschen mehr Gewicht und Tiefe verleiht.