Khadlaj – Munawwara
Wie die anderen Bakhoors stammt auch dieses Sample von meinem Freund Povilas, der mir eine großzügige Auswahl von Samples aus seiner Sammlung geschickt hat.
Munawwara ist ein Muattar, also ein Bakhoor aus in Parfümölen getränkten Holzsplittern.

Munawwara wird in Glastiegeln zu 35g verkauft. Im Shop von Khadlaj kostet Munawwara 7,99€; sie versenden aktuell weltweit, empfehlen aber Kunden außerhalb der Vereinigten Emirate, sie vorher über WhatsApp zu kontaktieren.
In anderen Shops wird Munawwara teurer verkauft; ich habe zum Teil Preise von deutlich über 20€ gefunden.
Preis pro Gramm: ab 0,23€
Khadlaj geben für Munawwara folgende Duftnoten an:
Kopfnoten: Bergamotte, Moschus
Herznoten: Honig, Rose
Basisnoten: Zedernholz, Agarholz
Ich benutze dieses Bakhoor (wie immer) auf einem Teelicht-Räucherstövchen.
Mir fällt auf, dass Bergamotte eine äußerst beliebte Kopfnote in Bakhoor zu sein scheint, was meine Wahrscheinlichkeit, es zu mögen, nicht gerade erhöht.
Ich rieche die herb-frische, zitrische Note heraus, aber sie ist nicht sehr dominant und als Kopfnote auch recht schnell verflogen.
Wie nicht anders zu erwarten, ist der Geruch von Munawwara sehr parfümig. Es riecht floral und moschusartig, aber auf eine etwas seifige Weise, was vor allem auffällt, solange sich der Duft nicht genug verteilt hat.
Erst nachdem ich die Duftnoten gelesen hatte, erkenne ich in dem Duft die charakteristische, süße Weichheit der Rose. Auch Honig kann ich jetzt erkennen, aber es ist nicht, wie an einem Glas Honig zu riechen, sondern eher wie an einem Stück Honigduftseife (z.B. Miel Acacia von Le Chatelard 1802).
Ich denke, dass die verwendeten Holzsplitter eventuell Zedernholz sind, gegen Ende meine ich aber auch etwas Zedernöl zu riechen.

Weil ich wiederholt höre bzw. lese, dass Muattars mehr Hitze brauchen als (die meisten) elektrischen und auch Teelicht-betriebenen Räucherstövchen erzeugen, habe ich Munawwara außerdem auf Kohle verräuchert getestet.
Ich benutze eine nicht selbstzündende Kohle auf Kokosnussschalenbasis.
Abgesehen von der starken Rauchentwicklung ist der deutlichste Unterschied eine charakterliche Veränderung des Geruchs:
Die Duftnoten kommen nicht mehr nacheinander zum Vorschein, sondern alles passiert auf einmal. Das lässt den Geruch etwas runder und zusammengehöriger wirken, gleichzeitig aber auch verwaschener. Der Duft erinnert mich zudem nicht mehr so stark an Parfüm; es richtet – wenig überraschend – mehr nach Räucherwerk und auch die seifige Note scheint nicht so stark herauszukommen wie auf dem Stövchen.
Im Nachgeruch kommt erstaunlicherweise der Bergamotte-Duft wieder zum Vorschein, gefolgt von dem süßen Honigaroma. Ich mag den Nachgeruch lieber als den beim Verräuchern, aber Munawwara trifft trotzdem nicht meinen Geschmack.
Riecht Munawwara auf Kohle verräuchert besser?
Ich weiß nicht, jedenfalls riecht es anders.
Ein Splitter ist auf der Kohle nach wenigen Minuten zu Asche verglüht. Auf einem Stövchen kann ein Stückchen Bakhoor locker eine halbe Stunde und länger liegen, bis es verbraucht ist.
Ich bekomme langsam den Eindruck, dass Muattars im Allgemeinen nicht meinen Geschmack treffen. Allerdings habe ich ein zwei Samples, die zumindest aus der Dose heraus sehr vielversprechend riechen; diese sind jedoch (anders als Munawwara und die übrigen bisher probierten) nicht ölig-feucht, sondern trocken.