Monsoon Incense – Vetiver
Gewissermaßen ist dies „Vetiver Räucherstäbchen im Vergleich (Teil 3.1)„, denn ich wollte eigentlich wieder mehrere Reviews zusammenfassen, aber ein so langes Review sollte besser für sich stehen.
Hier sind die beiden vorhergegangenen Artikel:
Vetiver Räucherstäbchen im Vergleich (Teil 2)
Vetiver Räucherstäbchen im Vergleich (Teil 1)
Diese Vetiver Räucherstäbchen habe ich im Mai 2024 bei Monsoon Incense (vormals Good Incense) gekauft. Das Review auf ORS hat mich sehr neugierig auf die Sorte gemacht.
Die Packung hat 2,50€ gekostet, der Preis ist aber seither auf 2,95€ gestiegen. Enthalten sind 15g, was 11 Stäbchen entsprochen hat. Das macht beim neuen Preis einen Stückpreis von ca. 0,27€. Die Stäbchen sind 9″(ca. 23cm) lang.
Auf den ersten Blick könnte man die Stäbchen für ein Produkt des Hauses HMS halten, bei genauerer Betrachtung findet man aber, dass der aufgetragene Teig nicht hart und trocken ist, sondern ein wenig zäh, das deckt sich mit der Angabe im Shop, dass die Stäbchen Halmaddi (ein gummiartiges, zähflüssiges Harz das als Bindemittel und Fixativ Verwendung findet) enthalten. HMS Stäbchen sind meiner Erfahrung nach hart und spröde. Allerdings gibt es von diesem Hersteller Khus (Vetiver) Räucherstäbchen, die ähnlich aussehen.

Die rohen Stäbchen haben eine sehr interessante Frische, welche in eine mentholige oder wintergrün-artige Richtung geht; der Geruch ist aber gleichzeitig recht süß und ein klein wenig seifig.
Angezündet tritt die Frische mehr in den Hintergrund und die Süße des Duftes wird dominant. Von der Seifigkeit ist nichts mehr zu merken.
Mikes oben verlinktes Review weist schon deutlich darauf hin, dass dies kein gewöhnlicher Vetiver-Duft ist. Vetiverwurzeln enthalten eine Andeutung von Frische, die im ätherischen Öl noch etwas deutlicher zum Vorschein kommt, aber das, was ich in diesen Stäbchen rieche, geht weit darüber hinaus. Auch ist es charakterlich recht anders als die Frische, die mir bisher in Khus (das indische Wort für Vetiver) genannten Räucherstäbchen begegnet ist. Diese haben eine Tendenz dazu, frischer zu riechen als Stäbchen mit Namen Vetiver. Eine Beobachtung, die meine Freundin Silver teilt. Dennoch könnte es Zufall sein.
Nur sehr weit im Hintergrund finde ich ein paar Andeutungen der holzigen, wurzeligen Noten, die ich von Vetiver erwarten würde.
Die Süße dieser Komposition wird mir nach relativ kurzer Zeit zu viel, wobei es bei kaltem Wetter etwas länger dauert. Ich bin mir nicht ganz sicher, was mich daran stört, jedenfalls ist es eher die Art der Süße als deren Intensität.
Tatsächlich erinnert mich diese Komposition auf seltsame Weise an Mattipal von Cottage Industries. Diese haben mich ähnlich zwiegespalten zurückgelassen. Bei beiden finde ich den Duft einerseits interessant und „anders“, andererseits komme ich mit dem süßen Anteil der Komposition nicht zurecht.
Diese Kombination aus Frische und spezieller Süße hat mich von Anfang an irgendetwas erinnert. Erst nach und nach formt sich ein verschwommenes Bild: Diese stark färbenden Kautabletten, die man als Kind vom Zahnarzt bekommen hat, um den Zahnbelag sichtbar zu machen. Hatten diese einen ähnlichen Geruch bzw. Geschmack?
Vetiver haben einen interessanten, ungewöhnlichen Geruch, der leider nichts für mich ist.
Wer nach einem natürlichen, authentischen Vetiver-Duft sucht, sollte von diesen Räucherstäbchen besser die Finger lassen; für alle Experimentierfreudigen sind sie aber eine interessante Option.