Rauchfahne
Malaan Gaudhoop - Karnak Bhawan

Malaan Gaudhoop – Kanak Bhawan

Kanak Bhawan war das zweite Sample, das mir Alok Pandey von Malaan Gaudhoop geschickt hat. Er ist die Nase und der Kopf hinter der Marke; derjenige, der mit tiefgreifendem Wissen und Liebe zum Detail Düfte komponiert und die Räucherwerkrezepturen entwickelt.

Die erste Schachtel Kanak Bhawan, die ich bekommen habe, war nur eine Vorab-Version; das Rezept hatte noch ein paar Kinderkrankheiten, die es zu kurieren gab, bevor sie für die Markteinführung bereit waren. So hatte diese Charge eine Macke beim Abbrennen, die dazu führen konnte, dass die Stäbchen erlöschen und sich damit nicht für den Verkauf eigneten. Der größte Teil davon wurde übrigens an einen Tempel gespendet und nicht weggeworfen. 🙂
Die finale Version, die ich nun endlich riechen darf, hat außerdem einen etwas höheren Anteil an Ölen als die vorherige.

Eine Packung enthält 50g bzw. ca. 15 Stäbchen. Diese sind etwa 9cm lang und haben einen ungefähren Durchmesser von 6mm. Nach meiner Erfahrung brennen die Stäbchen etwa eine Stunde.
Zu kaufen gibt es Kanak Bhawan in Deutschland bei Indiaroma (7,95€), in Tschechien bei Rymer (249 CZK) und in den USA bei Exotic Incense ($8.00) und Everest Trader ($10.00).

Die Dhoop Stäbchen kommen in einem Aroma-dichten Beutel und es liegt ein passender Keramikhalter bei. Außerdem findet man folgendes Faltblatt:

Der rückwärtige Text informiert darüber, dass die Einnahmen aus dem Verkauf der Malaan Gaudhoop Marke dem von der Familie geführten Gaolao Breeding Center zugutekommen, das sich für den Erhalt der gefährdeten indischen Kuhrasse Gaolao verschrieben hat.
Der Dung dieser Kühe wird gesammelt, getrocknet und zu Biochar verarbeitet, welches dann in den Dhoops verwendet wird, da es sehr sauber verbrennt und zugleich (durch seine Feinporigkeit) die in der Rezeptur enthaltenen Öle einschließt und festhält.

Auch nennt der Text eine Reihe allgemeiner Zutaten: Raal (Damar Batu), Weihrauch, Benzoe, Guggul, Myrrhe, Copal und Halmaddi; dazu Kräuter, Honig, Hölzer und sowohl ätherische Öle als auch Parfüm.

Da mein Review nun soweit entworfen ist, habe ich mir auch erlaubt, das kürzlich veröffentlichte Review dazu auf ORS zu lesen. Darin zitiert Mike Alok, der folgende Duftnoten nennt:
Maiglöckchen, Facetten von Jasmin, Geranie, Rose, zusammen mit Patchouli, Zedernholz, Sandelholz, Moschus und einigen Gourmand-Elementen wie Ethylvanillin und Kumarin.

Kanak Bhawan [Palast aus Gold] duftet frisch wie eine sanfte Brise an einem warmen Frühsommertag. Der Geruch hat eine gewisse Schnittmenge mit Düften, die ich als sauber oder rein empfinde und mich an frisch gewaschene Wäsche erinnern, wobei Kanak Bhawan in keiner Weise seifig riecht. Außerdem muss ich sagen, dass diese Assoziation bei den aktuellen Stäbchen deutlich schwächer ausgeprägt ist.
Ein Aspekt des floralen Anteils riecht für mich Lavendel-artig. Alok hat mir in einer unserer E-Mails geschrieben, dass er weiß, warum. Ich habe ihn damals gebeten, mir vorweg nichts zu verraten, um meinen Eindruck nicht zu beeinflussen. Aber jetzt bin ich schon sehr gespannt, was er mir zu sagen hat!
Es ist eine puderige Note, die mich – zusammen mit einem sehr feinen, herben und beinahe krautigen Geruch – an Lavendel denken lässt.
Des Weiteren rieche ich eine subtile Ähnlichkeit zu Swarna Champa; eine Jasmin-artige Floralität, die in Kanak Bhawan aber nur einen kleinen Teil des Bouquets ausmacht, während ich sie in Swarna Champa als tonangebend empfinde.
Welche anderen Blüten sich in diesem komplexen Bouquet verbergen, vermag ich nicht zu erahnen.

Im Hintergrund nehme ich die Harze in der Basis wahr, welche ich in der vorherigen Version noch deutlicher fand. Manchmal konnte ich in dieser das Raal erahnen und empfand die Harzigkeit als Weihrauch-artig, woraus sich auch eine leicht fruchtige Note ergab. In der finalen Version weiß ich nicht, ob ich die Harze noch benennen könnte. Eine leichte Fruchtigkeit rieche ich allerdings weiterhin.
Die Mischung wirkt jetzt allgemein runder, da das eigentliche Aroma von den Harzen nur noch unterstützt wird, anstelle dass sie beinahe ebenbürtig neben ihm stehen.

Im Herzen der Komposition finde ich eine zurückhaltende Süße, aus der gelegentlich ein vanilleartiger Ton hervorspitzt. Dieser Aspekt bringt für mich mehr Wärme in die Komposition hinein und fungiert wie ein Bindeglied zwischen den anderen Elementen.
So wie die Harze ist auch das Sandelholz stärker in den Hintergrund gerückt. Ich finde es noch in der Weichheit des Duftes, wirklich isolieren kann ich es aber nur noch im Rohgeruch und eine Weile nach dem Erlöschen des Stäbchens.

Kanak Bhawan entspricht nicht der Art von Gerüchen, die ich normalerweise bevorzuge; dennoch bin ich von der Komposition bezaubert und mag sie mit jedem angezündeten Stäbchen noch lieber.
Ihre Vielschichtigkeit und Komplexität sind bemerkenswert.

Alok hat mir bereits 2024 geschrieben, dass schon 2 Jahre in der Entwicklung in Kanak Bhawan stecken und dementsprechend viele Ressourcen. Es ist ein Herzenskind und ich finde, das riecht man mit jedem Atemzug.

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