Rauchfahne
Baieido - Ensei - Gallant

Baieido – Ensei – Gallant

Diese Tube Gallant [oder 凛の香 Rin no Kaori] habe ich Ende 2024 als Teil eines Konvoluts überwiegend japanischer Räucherstäbchen auf Kleinanzeigen gekauft.

Ensei [圓成] ist eine Linie bestehend aus gerade mal 3 Sorten, über die nicht viel geredet wird. Auf ORS gibt es ein Review der Linie von 2022, aber auf Reddit r/Incense sind sie mir nie begegnet.

Die Stäbchen kommen in einer hübschen, mit Washi-Papier bezogenen Röhre; das Etikett ist auf der Plastikfolie angebracht, sodass man nach dem Auspacken nur noch die blanke Tube hat. Sie misst etwa 10,5cm (etwas mehr als 4″) bei einem Durchmesser von 2,5cm (ca. 1″).
Enthalten sind 20 Räucherstäbchen von nur 8cm (etwa 3″). Die Brenndauer wird mit ca. 15-18 Minuten angegeben.
In Deutschland werden sie vom Padma Store verkauft (für 16,50€).
In den USA bekommt man sie z.B. bei Japanincense.com für $15; in Japan zahlt man 1.650 Yen (ca. 10€) dafür.
Sie sind vergleichsweise teuer.

Baieido - Ensei - Gallant
Baieido - Ensei - Gallant

Zu den Zutaten lässt sich nicht viel finden; nicht mal in dem Shop, der auf der japanischen Website von Baieido verlinkt ist. Auf der US-Seite von Baieido taucht die Linie nicht einmal auf.
Anandam (welche Galgant mittlerweile ausgelistet haben) erwähnten „Zimtaromen“, JapanIncense nennt als Hauptzutaten Sandel- und Adlerholz.

Die Lernkurve bei japanischen Räucherstäbchen ist etwas wirklich Interessantes. Die ersten paar Male haben diese Stäbchen für mich nicht sonderlich gut gerochen. Meine ersten Notizen beschreiben eine bittere Note in Kombination mit einem harschen Geruch, der mich an Feuerwerkskörper erinnert. Daneben eine vage, würzige Wärme und ein Hauch Umami.

Etwa nach dem vierten Stäbchen hat der Geruch angefangen, sich mir zu öffnen, und inzwischen rieche ich darin eine Süße, die anfangs komplett im Verborgenen lag. Die „Off-Noten“ sind quasi komplett verschwunden.
Jetzt nehme ich Gallant als warmen, leicht herben Duft wahr, der von einer unaufdringlichen Süße getragen wird. Ich erkenne das Adlerholz, vorwiegend an dem Umami Geruch, der anfangs etwas ungewohnt sein kann, aber durchaus Tiefe in die Komposition bringt.
Zudem finde ich inzwischen eine Weichheit in dem Duft, die ich als wachsig beschreiben würde.

Es ist scheinbar ein für Baieido recht typisches Duftprofil, mit seiner eher trockenen und würzigen Holzigkeit. Der Geruch ist dem von Tokusen Kobunboku nicht unähnlich; im Direktvergleich wirkt Gallant aber deutlich schwerer und voller, außerdem hat die Süße einen anderen Charakter als die in Tokusen Kobunboku.

Gallant sind lecker und die Verpackung ist ausgesprochen attraktiv, das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt mich aber nicht ganz.
Als Geschenk kann ich sie mir gut vorstellen, aber nicht als Räucherwerk, das man regelmäßig verwendet und es daher häufig nachkauft. Und um sie sich für besondere Gelegenheiten aufzusparen, sind sie jedoch meines Erachtens nicht besonders genug.

Baieido - Ensei - Gallant

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert