Calmveda: Habana Cinnamon, 1960’s Patchouli, Fresh Lavender, King Champa
Diese Samples habe ich von Steve (Incense in The Wind) bekommen, der sie als Teil des „Om Meditation“ Sets für £8.50 auf Amazon (UK) gekauft hat. Das Set enthält außerdem die Sorte Indian Sandalwood, von der ich allerdings keine Samples bekommen habe.
Steve hat zu Calmveda einen Blogpost verfasst. In diesem finden Sie, neben allgemeinen Infos, auch seine Reviews zu den einzelnen Sorten verlinkt.
Es scheint so, als würde die Marke ausschließlich über Amazon vertrieben werden. Calmveda hat weder einen eigenen, unabhängigen Shop noch eine Homepage, nur ein Profil auf Instagram.
Auf der deutschen Version von Amazon kostet das Set 12,99€ und enthält insgesamt 90g bzw. 60 Stäbchen. Die einzelnen Sorten gibt es zum selben Preis, aber mit 80 Stäbchen je Packung.
Calmveda hat die von Phool erdachte Geschäftsidee aufgegriffen, Tempelblumen in Räucherstäbchen zu recyceln, und folgt ebenfalls dem aktuellen Trend, Kohle-freie Räucherstäbchen unter dem Argument zu verkaufen, dass Stäbchen mit Kohle schädlich(er) seien.
Folgende Zutaten werden für alle Sorten genannt: Tempelblumen, Josspulver, Halmaddi;
Außerdem gibt Calmveda an, sowohl ätherische als auch Duftöle (also synthetische Duftstoffe) zu verwenden, die den IFRA-Richtlinien entsprechen.
Von Steve habe ich erfahren, dass Calmveda tatsächlich nur etwa 15% Tempelblumen in der Rezeptur verwenden und die Basis hauptsächlich aus Gummibaumholzpulver besteht. Er hat betont, dass das ein recht hochwertiges Basismaterial ist.

Habana Cinnamon
Nach anfänglicher Rauchigkeit entwickelt Habana Cinnamon einen freundlichen, süßen Zimtgeruch.
Der Duft hat eine angenehm warme Würze und einen weichen Musk-Aspekt, wie ich ihn auch schon in anderen Zimt-Räucherstäbchen entdeckt habe. Dieser kristallisiert sich im Verlauf noch stärker heraus, wobei die Schärfe aber nie ganz verloren geht.
Lecker!

1960’s Patchouli
Obwohl der Duft einen gewissen Anteil der erdigen Note hat, die für Patchouli typisch ist, finde ich den Geruch von 1960’s Patchouli nicht sonderlich charakteristisch.
Er enthält eine ordentliche Portion generischer Frische, die relativ volatil und nicht sehr hochwertig erscheint. Der Duft wirkt grün, auf eine Weise, die ich eher in „Grüntee“-Räucherstäbchen erwarten würde, und erinnert mich zudem an Kosmetikprodukte wie Bodylotion.

Fresh Lavender
Der Duft ist recht potent. Es ist nicht der authentischste Lavendelduft, aber er trifft das Konzept dennoch recht gut. Es ist ein kräftiger Lavendel-Genre-Duft, der vor allem die puderigen und herb-floralen Aspekte betont, ohne wirklich krautig zu riechen, was interessant ist.
Der Name Fresh Lavender passt recht gut, da das Aroma auch einen frischen Anteil hat, der leicht minzig wirken kann, wenn die Luftverdünnung stimmt.
Insgesamt sind Fresh Lavender aber ähnlich volatil wie 1960’s Patchouli, allerdings ohne den kosmetischen Charakter.

King Champa
Steve hat eine Packung mit der Aufschrift King Champa, in den aktuellen Produktbildern auf Amazon findet sich jedoch bei gleichem Verpackungsdesign der Name 1980’s Nag Champa.
Ich habe bislang nur ein paar parfümbasierte Nag Champa Sorten probiert und keine davon hat für mich nach Nag Champa gerochen.
King Champa hingegen haben einen eindeutigen Nag Champa Duft, der für mich in Richtung Frangipani-lastiger Interpretationen wie der von Goloka geht (allerdings ohne deren stark holzigen Basisgeruch).
Das Aroma ist intensiv floral und süß, begleitet von einer leicht herben Note, einer weichen Wachsigkeit und einer cremigen Note, die für Nag Champa typisch ist.
Es ist kein herausragendes Nag Champa, aber es ist ordentlich, zumindest für diese Art von Räucherstäbchen.
Resümee:
Ich halte zwar von der Idee, Tempelblumen in Räucherwerk zu verarbeiten, immer noch recht wenig, muss Calmveda aber zugestehen, dass sie dabei einen um Längen besseren Job machen als Phool.
Dass ihre Räucherstäbchen besser riechen, kommt mit dem geringen Anteil recycelter Tempelblumen auch nicht von ungefähr. Das ganze Konzept der recycleten Tempelblumen wirkt dadurch zwar noch mehr wie ein Marketing-Gag, aufgrund der deutlich angenehmeren Düfte kann ich damit allerdings gut leben.
Ein auffälligstes Detail ist, dass die Stäbchen von Calmveda beim Anzünden keinen oder kaum Ruß erzeugen, während die Stäbchen von Phool eine der aggressivsten und rußigsten Flammen zeigten, die ich je gesehen habe.
Was die Sorten angeht, finde ich Habana Cinnamon mit Abstand am besten. Sie haben einen tatsächlich attraktiven Geruch, während King Champa zwar gut, aber im Großen und Ganzen doch durchschnittlich ist und die anderen beiden Sorten sich eher im Sektor „nicht unangenehm“ bewegen.