Rauchfahne
Holy Smokes - Blue Line - Sortiment 3 "Loving Fantasies"

HOLY SMOKES – BLUE LINE: SORTIMENT 3 “Loving Fantasies”

Ich muss sagen, dass ich von der Blue Line jetzt wirklich die Nase voll habe. Die letzten paar habe ich nur noch probiert um das Review nicht halbfertig lassen zu müssen und ich gebe zu, dass ich den letzten Dreien (Etheric, Celestral und Aphrodite) nur noch einen Versuch gegönnt habe, weil mir einfach die Geduld ausging. So gut wie alles riecht nur “irgendwie floral” und süß in leichten Variationen. Vielleicht hätten einzelne Düfte von mir eine höhere Wertung bekommen, hätte ich sie nicht in dieser geballten Form probiert. Andererseits hatte ich Balalaika schon zuvor gekauft und war auch nicht beeindruckt. Amber Mond mag einen Nostalgiebonus haben, ist aber wirklich ausgezeichnet und unterscheidet sich dramatisch von den anderen dieser Reihe. Die zweite Ausnameerscheinung ist Celestral. Alle anderen sind in meiner Erinnerung schon wieder zu einem BERK-Einheitsbrei verschwommen.
Die gesamte Blue Line – aber insbesondere Loving Fantasies – wirkt auf mich bis auf wenige Ausnahmen unheimlich un-markant, austauschbar. Kaum eine der Kompositionen hat auf mich einen tieferen Eindruck hinterlassen oder zeigt individuellen Wiedererkennungswert. Was in meinem Gedächtnis vor allem hängen geblieben ist, ist der ermüdende, sich wiederholende Grundcharakter.

[Wer eines der anderen Blue Line Sampler Reviews schon gelesen hat kann gleich zum letzten Absatz vor der Tabelle springen.]
Die Blue Line von Holy Smokes ist enorm umfangreich, die Sampler Sortimente sind in drei Pakete aufgeteilt: 1 Secret Visions, 2 Flowery Dreams, 3 Loving Fantasies.
Sie enthalten je 2 Stäbchen von 9 Sorten. Eine Sortiment-Box kostet um die 6-7€.
Die regulären Packungen kosten 3-3,50€ (oft auch teurer angeboten) für 10g.
Ich würde alle als Dry Masala kategorisieren. Die typische Pulverbeschichtung ist bei diesen Stäbchen weniger ein Holzmehl als ein sehr feines Puder, das die Stäbchen manchmal etwas marmoriert aussehen lässt. Sie sind 20,5cm lang, der blank gelassene Bambus variiert von Sorte zu Sorte sehr stark in der Länge – von ca. 2,5cm bis 5cm.

Ich konnte alle 3 vor über einem Jahr neuwertig gebraucht, günstig ergattern. Ich habe deutlich länger gebraucht, mich mit ihnen allen auseinanderzusetzen als erwartet, weil ich sehr bald feststellen musste, dass von meiner Begeisterung von früher über diese Marke nicht viel übrig geblieben ist.
Die Duftrichtungen, an die ich mich erinnere, habe ich als besser in Erinnerung. Hat sich mein Geschmack verändert oder die Qualität?

Was mir insgesamt aufgefallen ist, ist dass ich die Stäbchen oft, vor allem anfangs, als sehr rauchig riechend empfunden habe. Eine weitere Beobachtung ist die fast omnipräsente Vanille-Süße, welche die Räucherstäbchen dieser Linie fast alle gemeinsam haben.

Da es sich bei den Sorten in diesem Sortiment allesamt um Fantasienamen handeln, habe ich mir erlaubt, meinen jeweiligen Reviews die Beschreibung von BERK voranzustellen.

3,7Amber Mond“Ein warmer, voller Duft. Süßlich, verspielt und sinnlich – ist auch er ein uraltes Aphrodisiakum.”
Meine absolute Lieblingssorte in Teenager-Tagen (wenn man die nicht mehr existente Royal Line außer Acht lässt) und ich finde ihn immer noch hervorragend.
Der Geruch ist schwer, sinnlich und süß; betörend, amberig, moschusartig, mit einer Vanillin-artigen Spitze und einem balsamisch-aromatischen Körper, der für mich sehr nach Labdanum riecht.
Sehr weit im Hintergrund rieche ich manchmal einen leichten Hauch der brandigen Note, die ich in den anderen Paketen schon öfters bemängelt habe. Hier aber stört sie nicht.
2,7Aphrodite“Der Zauber und Rausch der Göttin der Liebe, feminin und exotisch.”
Die erste Note ist sehr rauchig, setzt dann aber mit vanilliger Weichheit und einer leicht herben Note nach. Die Komposition erscheint mir etwas vielschichtiger als der Rest.
Aphrodite hat einen wachsigen Geruch, eine leicht harzige Würze und eine Frische, die man vielleicht mineralisch nennen könnte. Der herbe Aspekt macht den Duft aber erst interessant.
Kurz nach dem Ausmachen rieche ich eine süße Jahrmarktstand-Würze. Vielleicht ein Hauch Zimt?
2,5Balalaika“Ein sanfter, schwerer Duft. Melancholisch wie eine russische Balalaika.”
Von dieser Sorte hatte ich mir mal spontan eine Packung für 3,50€ in einem Laden in Passau mitgenommen.
Roh riechen sie sehr lecker. Schwer und süß, dunkle Vanilletöne und eine vage rosenartige Kopfnote.
Angezündet riechen sie erst mal fast nur rauchig. Sie brauchen sehr viel Luft, um sich zu entfalten. Hat sich der Duft geöffnet, nehme ich ihn als eine dunkle Süße war. Allerdings ist da auch wieder etwas “schmieriges” dabei, das mich an manchen Tagen wenig, an anderen Tagen so sehr stört, dass mir davon etwas übel wird.
Sie haben eine kleine, würzige Note und etwas florales.
Die letzten beiden Stäbchen der Packung habe ich verschenkt.
3,1Celestral“Betörend zart und balsamisch – einfach himmlisch.”
Diese Sorte war die letzte, die ich probiert habe und eine echte Überraschung. Der Duft ist spritzig, in Richtung Orangenblüte/Neroli und ausgesprochen heiter. Sie haben etwas der Trockenheit, die Neroli mit sich bringt, sind aber auch sehr süß, teilweise beinahe zuckerig. Ich finde den Geruch sehr verspielt und positiv.
2,4Clear Wind“Ein zarter, glitzriger Duft – wie ein feiner, süßer Windhauch. Herrlich befreiend.”
Clear Wind erinnert mich neben des Holy Smokes typischen Grundcharakters an Five Tibetan Rites von Fleur de Vie. Die florale Note darin könnte Maiglöckchen sein und ich rieche etwas leicht herbes. Vergleiche ich die beiden direkt, fällt der Vanillegeruch besonders auf und wirkt mal wieder leicht brandig. Sie sind subtiler als Five Tibentan Rites, wirken aber auch nicht so klar definiert wie diese. Allerdings machen sie einen etwas natürlicheren Eindruck.
Beide reißen mich nicht vom Hocker.
2,0Elegance“Ein sehr eleganter Moschus-Duft für die Dame und den Herrn.”
Es fängt ganz interessant an, mit der üblichen Hintergrundsüße und einer herben, grünen Note, vielleicht Eichenmoos, vielleicht etwas kräuteriges. Dann kommt die brandige Note dazu. Die Süße tendiert in eine ähnliche Richtung wie bei Mellow Yellow, also etwas schwer und schmierig.
Es wirkt wie ein verwaschenes Chypre Konzept mit zu viel Süße.
Sobald sich der Geruch etwas zu sehr aufbaut, empfinde ich ihn als dumpf.
2,2Etheric“Von einer wilden, indischen Rose gegeben, zart und erhebend.”
Die Rose erahne ich, zumindest im Rohgeruch. Angezündet ist es im Prinzip nur wieder eine Variation von bereits Dagewesenem. Der Charakter ist leicht kosmetisch. Ich erkenne eine leichte Ähnlichkeit zu einem Aspekt in Ambrosia, aber sie sind sehr süß, mit einer Tendenz zur “schmierigen” Art.
2,7Isis“Erweckt die Atmosphäre einer warmen ägyptischen Nacht unter dem Sternenhimmel der großen Göttin. Aufregend und stimulierend.”
Isis ist blumig und süß. Die floralen Noten wechseln sich etwas ab, was den Geruch interessant macht.
Die ersten Anklänge sind puderig, weich und vanillig-süß, dann gesellt sich ein leicht spritziger Nektarduft dazu. Zwischendrin hat mich der florale Anteil an Lotus erinnert, mit der Zeit wird er aber cremiger, süßer und rosiger.
Ab und zu rieche ich im Hintergrund etwas, das mich an Popcorn denken lässt.
Freundlich aber unaufregend.
2,0Mellow Yellow“Das Aroma einer gelben Rose wirkt üppig und leicht zugleich, einer unserer ersten Düfte.”
Roh riechen sie sehr vielversprechend: Blumig-süß, hell und “spitz”. Tatsächlich hatte ich sie in dem Laden, wo ich Balalaika gekauft hatte, auch in der Hand und war verführt sie mitzunehmen.
Angezündet ist das Aroma sehr anders. Diese Sorte hat ebenfalls die Süße, die ich als schmierig empfinde – was aber im Sommer stärker herauskommt. Im Hintergrund nehme ich eine dezente Würze wahr und vielleicht etwas Vanille. Sie sind ebenfalls floral, aber nicht so cremig wie Isis und insgesamt etwas dunkler. Wenn sich der Geruch aufbaut, wird er leicht mineralisch-stechend.
Sie erinnern mich vage an Ambrosia, nur dass diese Komposition auf mich nicht rund wirkt.
Diese Stäbchen waren diejenigen, in denen ich eine Stofffaser gefunden hatte.

Durchschnittliche Wertung: 2,6

Ich muss sagen, dass ich von der Blue Line jetzt wirklich die Nase voll habe. Die letzten paar habe ich nur noch probiert, um das Review nicht halbfertig lassen zu müssen und ich gebe zu, dass ich den letzten Dreien (Etheric, Celestral und Aphrodite) nur noch einen Versuch gegönnt habe, weil mir einfach die Geduld ausging. So gut wie alles riecht nur “irgendwie floral” und süß in leichten Variationen. Vielleicht hätten einzelne Düfte von mir eine höhere Wertung bekommen, hätte ich sie nicht in dieser geballten Form probiert. Andererseits hatte ich Balalaika schon zuvor gekauft und war auch nicht beeindruckt. Amber Mond mag einen Nostalgiebonus haben, ist aber wirklich ausgezeichnet und unterscheidet sich dramatisch von den anderen dieser Reihe. Die zweite Ausnahmeerscheinung ist Celestral. Alle anderen sind in meiner Erinnerung schon wieder zu einem BERK-Einheitsbrei verschwommen.
Die gesamte Blue Line – aber insbesondere Loving Fantasies – wirkt auf mich bis auf wenige Ausnahmen unheimlich un-markant, austauschbar. Kaum eine der Kompositionen hat auf mich einen tieferen Eindruck hinterlassen oder zeigt individuellen Wiedererkennungswert. Was in meinem Gedächtnis vor allem hängen geblieben ist, ist der ermüdende, sich wiederholende Grundcharakter.

Ich habe immer noch vor, die Green Line zu probieren, tatsächlich habe ich schon einen Sampler daheim liegen, und eine Packung aus der Long Line.
Aus der Chakra Linie habe ich mal ein Sample geschenkt bekommen, über das ich noch schreiben möchte und natürlich fehlt noch mein Review zu den unglaublich guten Ambrosia.
Nach diesen hat sich das Thema BERK für mich aber erst mal für lange Zeit erledigt.

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