Ramakrishna’s vs. Milo’s Temple: Nag Champa
Heute vergleiche ich drei Samples; je einmal Nag Champa von Ramakrishna’s und Milo’s Temple und einmal Special Nag Champa, ebenfalls von Ramakrishna’s. Die Samples habe ich von Steve bekommen. Von den Dreien hat er bisher nur Ramakrishna’s Nag Champa reviewt.
Milo’s Temple werden über einen UK Etsy Shop verkauft. Dort kann man 5 Packungen à 10 Stäbchen für ca. 40€ plus Versand kaufen. Nach Deutschland sind das etwa 13€.
Ramakrishna’s muss man entweder über GoaBay beziehen (20g Nag Champa kosten 250₹ bzw. 88₹ im Dauerangebot; bei Special Nag Champa sind es 400₹ bzw. 176₹ im Dauerangebot für 30g), oder über einen US-amerikanischen eBay-Shop. Hier kosten die Special Nag Champa $9,51.
Milo’s Temple – Nag Champa
Der florale Aspekt ist bei diesem Nag Champa eher wie Frangipani als Champaka, also ähnlich des Blumendufts, den man in den Nagchampa von Goloka, sowie deren Frangipani aus der Organica Linie findet.
Sie haben eine ausgesprochen betörende und erstaunlich facettenreiche Süße. Eine der ersten Noten, die ich davon aufschnappe, ist Kokosnuss-artig süß; ich finde aber auch Anklänge von Honig, Benzoe und Vanille darin.
Der üppige, dicht wirkende Geruch hat zudem eine unterschwellige Herbe und ein paar feine würzige Noten. Gelegentlich finde ich auch den Hauch einer kosmetischen Frische darin.
Ramakrishna’s – Nag Champa
Dieses Nag Champa von Ramakrishna’s riecht sehr ähnlich dem von Milo’s Temple, aber weniger süß und auch weniger komplex; zumindest anfangs.
Der Geruch wirkt herber und zu Beginn habe ich ihn als seltsam leer empfunden, was sich im Verlauf des Abbrennens allerdings gebessert hat. Tatsächlich stieg die Ähnlichkeit zu Milo’s, je weiter das Stäbchen herabbrannte. Auf den letzten paar Zentimetern habe ich sogar etwas von der oben beschriebenen Vielschichtigkeit wahrnehmen können. Das, was komplett gefehlt hat, war die Assoziation zu Kokosnuss sowie die subtile Würze im Hintergrund.
Kurz nach dem Anzünden und vor dem Erlöschen (ich habe eine Metallklammer benutzt, um zwischendrin den Brand zu stoppen) ist mir außerdem ein Aschenbechergeruch aufgefallen, der aber jeweils nur wenige Momente anhielt. Beim finalen Erlöschen des Stäbchens war davon nichts mehr festzustellen.
Ramakrishna’s – Special Nag Champa
Die mit „Special …“ benannten Räucherstäbchen von Ramakrishna’s scheinen grundsätzlich besonders dicke Stäbchen zu sein. Das Stäbchen im Bild hat bei einer Länge von 20cm stolze 4,2g.
Ich hatte erwartet, dass Special Nag Champa rauchiger oder zumindest Duft-intensiver sein würden, als die Standardversion, sind sie aber tatsächlich nicht. Allerdings habe ich den Eindruck, dass sie stattdessen deutlich langsamer brennen.
Der Duft ist beinahe identisch zu dem der Standardversion. Auch hier finde ich wieder eine leichte Aschenbechernote, die aber leider permanent unterschwellig wahrnehmbar bleibt. Es ist ein ähnlicher Aschenbechergeruch, wie man ihn von Patchouli Kraut bekommen kann, oder von Räucherkegeln, wenn sie sich dem Ende zuneigen.
Ab der Hälfte scheint bei Special Nag Champa der Duft ebenfalls besser zu werden und der unangenehme Geruch verkommt sich zunehmend.
Auch Special Nag Champa empfinde ich als eher herb und nicht sehr süß; wieder finde ich anfangs eine Leere im Geruch, die im Verlauf abnimmt und dann ganz verschwindet.
Es deutet vieles darauf hin, dass Milo’s Temple ihre Räucherstäbchen von Ramakrishna’s, oder aus derselben Quelle wie sie beziehen. In diesem Fall scheint es bei den Chargen immer wieder Schwankungen zu geben.
Ich frage mich, ob der inkonsistente Geruch mit der Form der Stäbchen zusammenhängt, weil diese nach hinten hin oft dicker werden. Allerdings war das Nag Champa Stäbchen von Ramakrishna’s sehr gleichmäßig gerollt und zeigte trotzdem ein solches Geruchsbild. Milo’s Temple hingegen war von Anfang an gut und hatte einen konsistenten Geruch, aber eine eher konische Form.
Basierend auf diesen Samples finde ich die Nag Champa von Milo’s Temple am besten, weil es von Anfang an üppig und betörend gerochen hat.
Bei den Ramakrishna’s würde ich mich wohl für die Standardvariante entscheiden, weil ich sie insgesamt etwas besser fand und mir die Brenndauer nicht sonderlich wichtig ist.