Rauchfahne
Monsoon Incense - Benzoin Supreme

Monsoon Incense – Benzoin Supreme

Diese Packung war Teil einer großzügigen Auswahl von Samples, die mir Eugene Andrushchenko – Eigentümer der Marken Bhagwan und Monsoon Incense – Mitte 2024 geschickt hat. Damals hieß die Marke noch Good Incense.
Eine 15g Packung enthält ca. 5 Stäbchen und kostet 2,95€; 0,59€ pro Stück. Sie sind 10″ (ca. 25cm) lang und brennen satte 2 Stunden.

Eugene schreibt, dass Benzoe Harz in Südindien „Sambrani“ genannt wird. Darauf möchte ich am Ende ausführlicher eingehen.

Benzoin Supreme rußen etwas beim Anzünden und produzieren eine heftige Dosis Rauch, was für harzreiche Räucherstäbchen allerdings nicht ungewöhnlich ist. Für kleine und geschlossene Räume macht sie das definitiv ungeeignet. Diese Stäbchen brauchen Platz und viel frische Luft, was sie für den Außenbereich bestens geeignet macht.
Ich benutze sie auch im Haus, habe sie dazu aber im Hausgang aufgestellt und lasse den Duft durch ein Durchgangszimmer zu mir ins Wohnzimmer ziehen; dabei habe ich mehrere Fenster offen. Auf diese Weise ist die Intensität und Verdünnung für mich angenehm.

Benzoin Supreme haben keinen reinen Benzoe Geruch, aber einen, der mir von vielen anderen indischen Räucherstäbchen als Note vertraut ist. Süß und balsamisch ist der Duft, durchzogen von einer puderigen Weichheit, die vor allem in Verdünnung wunderbar herauskommt. Da ist auch eine Andeutung von Floralität, die in den ansonsten eher schweren Duft etwas Leichtigkeit hineinbringt.
Ich rieche außerdem einen herben, etwas säuerlichen Ton, den ich von Harzen aus der Shorea Gattung finde.

Im Hausgang steht der Rauch und der Geruch ist so dicht, dass er einige eher unangenehme Noten zeigt, welche auch kurz nach dem Anzünden auffallen, wenn man den Rauch etwas zu direkt in die Nase bekommt:
Am stärksten fällt mir ein benzinartiger Geruch auf, welcher der Note ähnelt, die ich in manchen Nag Champa Räucherstäbchen finde. Er erzeugt Assoziationen zu Lackdämpfen, und in Verbindung mit der Süße muss ich zudem an Schuhcreme denken.
Diese Noten mögen sich nicht sonderlich angenehm anhören, tatsächlich tragen sie aber, in der richtigen Verdünnung, zur Tiefe der Komposition bei und verleihen dem Duft mehr Charakter.

Benzoin Supreme sind keine Räucherstäbchen, die ich mir selbst kaufen würde, aber ich bin mir sicher, dass sie den Geschmack vieler anderer treffen, die intensive Gerüche dieser Art mögen.


Der Begriff „Sambrani“

Der Geruch von Benzoin Supreme erinnert mich in mehrerlei Hinsicht an einen Räucherstoff, der bei uns oft als „Loban“, oder seltener als „Kalkutta Block-Benzoe“ (oder nur „Blockbenzoe“) verkauft wird. Es ist ein Gemisch aus unterschiedlichen Harzen, von denen üblicherweise Benzoe die Hauptzutat stellt. Die Harze werden erhitzt, dann wird die Masse in Blockformen gegossen oder gepresst.
Der Begriff „Loban“, so wie er im internationalen Handel verwendet wird, ist extrem verwirrend und oft geradezu irreführend. Eigentlich leitet sich „Loban“ von „Luban“ bzw. „Al-Luban“ ab, was das arabische Wort für Weihrauch ist.
„Loban“ sollte also eigentlich Weihrauch (speziell alle nicht in Indien heimischen Weihraucharten) meinen. Die ursprüngliche Bedeutung scheint allerdings immer mehr zu verschwimmen und so ist „Loban“ mittlerweile besser als eine Art Sammelbegriff für Räucherharze zu verstehen; oder eben Mischungen.

Mit „Sambrani“ ist es praktisch dasselbe. Der Begriff entspringt der indischen Sprache Tamil und wurde mittlerweile in andere indische Sprachen übernommen. Es ist ein Sammelbegriff und kann schlicht „Räucherharz“ meinen, allerdings auch speziell Benzoe.
Es ist also nicht falsch, dass Benzoin im Süden Indiens „Sambrani“ genannt wird, aber man sollte nicht den Umkehrschluss ziehen und meinen, dass „Sambrani“ immer Benzoe bedeutet. „Sambrani“ meint manchmal auch Guggul, Weihrauch oder andere Räucherharze, sowie Mischungen daraus.

Ein gutes Beispiel sind „Sambrani Cups“: etwa Schnapsglas-große Becher aus gepresster Kohle, Kuhdung oder einem anderen gut brennbaren Material, die mit unterschiedlichen Harzen gefüllt sind.

Sucht man auf Plattformen wie Etsy oder eBay nach „Loban“ oder „Sambrani“, könnte man die Begriffe für Synonyme halten; oft werden sie zusammen in der Beschreibung diverser Angebote genannt. Dies sind üblicherweise charakteristisch aussehende Brocken von Harz, die rot, grün, gelb oder manchmal grau eingefärbt sind und cremefarbene Einschlüsse aufweisen.

Begegnen einem die Begriffe „Loban“ oder „Sambrani“ im Handel, ist es immer ratsam, besonders aufmerksam zu sein. Wenn sie nach einem ganz bestimmten Harz suchen, machen sie sich immer mit den botanischen Namen vertraut und seinen Sie bei Trivialnamen skeptisch.

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