Lavendel, Beifuß und Wermut: Räucherspiralen und ‑stäbchen von Temu
Alle drei Sorten stammen von Steve (Incense in The Wind). Er hat sie alle auf Temu gekauft und mir im Mai 2025 Samples zukommen lassen. Ich verlinke seine Reviews unter der jeweiligen Sorte.

Lavendel / Lavender
Die Farbe dieser Wölkchen hatte mir Hoffnung darauf gemacht, dass sie recht natürlich riechen würden, da gemahlener Lavendel eine ebensolche, grün-graue Farbe annimmt.
Unangezündet haben sie einen sehr schwachen, aber seifigen Geruch;
verbrannt riechen die Spiralen parfümiert, aber nicht wirklich nach Lavendel. Dazu kommt eine erwartbare Rauchnote, die aber zumindest nicht unangenehm ist.

Beifuß / Mugwort
Trotz meines Beifuß-Traumas1 finde ich diese Beifuß-Wölkchen gar nicht schlecht.
Der Geruch ist authentisch. Es ist ein wirklich intensiver, krautig-herber bis bitterer Geruch, mit einem ganz schwach süßlichen Unterton; eindeutig als Beifuß zu erkennen.
Der Rauch kommt mit dem typischen Geruch von verbrennendem Grünzeug, der, wenn er zu dicht wird, auch an sengende Haare oder Horn erinnern kann. Der süßliche Ton trägt einen gewissen Teil dazu bei.
Für mich ist es nichts, aber für Leute, die den Geruch von brennendem Beifuß mögen, halte ich diese kleinen Räucherspiralen für durchaus empfehlenswert.

Al Coa Xlang | Wermut / Wormwood
Beifuß und Wermut sind nahe Verwandte, beide gehören zur Gattung Artemisia.
Diese Wermut Stäbchen riechen relativ ähnlich wie die Beifuß Wölkchen, allerdings milder und ohne überdeutliche Off-Noten. Ich vermute, dass sich der Unterschied zumindest zum Teil daraus ergibt, dass die Stäbchen um einiges dünner sind als die formgepressten Wölkchen.
Der Geruch ist krautig-bitter und relativ trocken. Ich nehme das Duftprofil von Wermut als etwas flacher wahr als das der Beifuß Wölkchen, aber dafür auch bei weitem weniger aufdringlich.
Auch bei diesen gilt: Für Menschen, die bittere Kräuterdüfte mögen, sind diese günstigen Räucherstäbchen durchaus interessant.
- Als ich noch regelmäßig auf Mittelaltermärkten unterwegs war, gab es einen berühmt-berüchtigten Kerl, den alle nur den „Beifuß-Jesus“ nannten. Er hat den ganzen Tag nichts anderes getan, als Beifuß-Räucherbuschen zu verbrennen. Die Rauchschwaden waren teilweise unerträglich, vor allem, wenn man das Pech hatte, recht nahe an seinem Lager platziert zu sein.
Ich habe den Geruch von Beifuß nie sonderlich geschätzt, aber in der Zeit habe ich ihn hassen gelernt.
Inzwischen scheine ich mein „Trauma“ aber wieder überwunden zu haben. 😉 ↩︎
