The Mother’s Fragrances Incense – Regular Line – Mini Sticks Box with 21 Fragrances | Teil 2: Holz und Gewürze
Hier nun der zweite Teil des Regular Line Samplers. Diese Räucherstäbchen sind Dry Masalas. Ihre Gerüche sind etwas vielschichtiger als die der floralen Hälfte des Samplers, deren Reviews sie hier finden. Außerdem haben sie alle eine gewisse Würzigkeit in ihrer Basis, die sehr charakteristisch ist. Wenn man sie so nacheinander probiert, führt das leider zum leichten Eindruck der Monotonie, einige der Düfte profitieren dafür aber sehr von diesem würzigen Unterton.
Name | Wertungsbereich | |
Amber | 4er Bereich | Tief, dunkel, balsamisch-süß und dabei sehr würzig und warm. Sie führen mich vor meinem inneren Auge zu einem Jahrmarktstand, der Gebrannte Mandeln und Zuckerwatte verkauft. Ich rieche auch immer wieder eine leichte Note, die mich an Agarwood denken lässt, aber gleichzeitig bezweifle ich, dass hier welches zum Einsatz kommt. Diese sind zusammen mit den Patchouli meine Lieblinge dieser Linie. Durch den Agarwood Geruch haben sie eine Schnittmenge mit Spicewood. Ich frage mich, was das ist. |
Autumn Leaves | 2-3 | Auf diese war ich besonders gespannt, kennt man doch „Autumn Leaves“ normalerweise als klassisches japanisches Räucherstäbchen Duftthema z. B. von der renommierten Marke Shoyeido. Vielleicht lag es an meiner hohen Erwartung, aber ich war anfangs eher enttäuscht. Sie riechen hauptsächlich wie die würzig-warme, beinahe scharfe Basisnote, welche die Dry Masalas dieser Linie in unterschiedlicher Stärke gemeinsam haben. Allerdings mit etwas mehr Rauchgeruch als die anderen und einem etwas miefigen Unterton, den ich von mehreren japanischen Stäbchen z. B. Kin-Kaku (Golden Pavillion) von Shoyeido kenne. Ich habe noch nicht herausgefunden, was es ist, aber ich kann diese spezielle Note nicht leiden. Gleichzeitig schafft sie es aber in dieser Komposition Bilder von nassem Herbstlaub zu wecken und die würzig-warme Süße spiegelt das wohlige Gefühl, wenn man von nasskaltem Wetter in eine gemütlich beheizte Wohnung zurückkommt wider. Mittlerweile mag ich sie ähnlich gerne wie Cinnamon & Spice, denen sie ähneln. |
Cinnamon & Spice | 2-3 | Cinnamon & Spice mochte ich am Anfang lieber – sie waren aber auch eine der Ersten, die ich probiert habe. Ich hatte sie gleich zu Anfang gewählt, um sie „wegzuhaben“ – ich mag Zimt Räucherstäbchen in der Regel nicht. Von daher umgekehrt wie bei Autumn Leaves – niedrige Erwartung, positive Überraschung. Sie sind angenehm warm und würzig. Bei kaltem Wetter habe ich den Eindruck, dass sie etwas rauchiger riechen. Direkt verglichen mit Autumn Leaves sind sie weniger süß, puderiger – beinahe trocken und sie haben einen Musk Aspekt. Sie sind dezenter, nicht ganz so tief wie AL, aber nicht schwächer. Mit der Zeit nimmt ihre Würzigkeit zu. Ich werde mir beide nachkaufen müssen, um entscheiden zu können, welche ich lieber mag. |
Frankincense | 2-3 | Sie gehen in dieselbe Richtung wie andere „Weihrauch“ Räucherstäbchen (von BERK und Pure z. B.), die für mich alle nicht nach Weihrauch riechen. Bei denen habe ich aber zumindest ab und zu den Eindruck, die Würze von indischem Weihrauch (Boswellia serrata) zu erkennen. Sie haben eine eigentümliche Süße. Das Aroma vermittelt mir das Gefühl einer „öligen Textur“. Von all den „Frankincense“ Stäbchen waren diese mir bisher die liebsten (gefolgt von den Holy Smokes der Blue Line). |
Musk | oberer 2er Bereich | Musk sind, wie die anderen Masalas dieser Linie auch warm-würzig. Ich rieche keine animalische Note, nur einen feinen, herben Ton. Sie sind eher puderig, amberig. Ein trockenes Aroma, mit dezenter Süße und einer interessanten Frische, die sich ab und an zeigt und bei der ich mich nicht darauf einigen kann, ob ich sie nun „grün“ finde oder nicht. |
Myrrh | 3er Bereich | Ich weiß nicht, ob es am Wetter liegt, einem anderen äußeren Einfluss oder schlicht an meiner Nase, dass ich den Geruch dieser Stäbchen von einem Mal aufs andere so unterschiedlich wahrnehme. Am Anfang habe ich noch einen herben Unterton gerochen, der für Myrrhe durchaus typisch wäre. Beim zweiten Mal fand ich den Geruch sehr trocken und holzig; ich habe mich an einen Holzschuppen mit sonnenverbrannten Brettern erinnert gefühlt. Die beiden letzten Male stand vor allem eine eigentümliche würzig-frische Note im Vordergrund, die mir zwar immer aufgefallen war, aber nicht als Hauptmerkmal. Sie haben wie die anderen einen gewissen warm-würzigen Grundton und eine zurückhaltende Süße. Ich finde sie recht ausgewogen und spannend und ich mochte sie mit jedem mal etwas lieber. Zu meinem Erstaunen mittlerweile lieber als Frankincense. |
Opium | 1er Bereich | Ich habe erst kürzlich auf Incense in the Wind Steve Pereira’s Theorie gelesen, dass Opium bei Räucherstäbchen (auch wenn oft so bebildert) nichts mit Schlafmohn oder der Opium-Droge zu tun hat, sondern mit dem 1977 von Yves Saint Laurent kreierten Parfüm. Opium Räucherstäbchen ahmen also dessen Komposition nach. Das finde ich sehr plausibel. Die Liste der darin verwendeten Duftstoffe klingt himmlisch. Leider fand ich bisher noch jedes Opium Räucherstäbchen unerträglich und diese machen keine Ausnahme. Ich habe nicht mal die Hälfte eines der Mini Stäbchen verbrannt. Der Geruch hat eine gewisse Holzigkeit und Würze, mit einer unterschwelligen Säure, die sich hinter einem „zähen“ Geruch verbirgt, von dem mir schlecht wird. Aus Neugierde habe ich ein Stück eines Stäbchens abgeschnitten und auf ein Räucherstövchen gelegt. So verräuchert hat mich der Geruch an Bakhoor (traditionelles arabisches Räucherwerk) erinnert. Im Hintergrund war allerdings immer noch diese eklige Note – wenn auch deutlich schwächer. |
Patchouli | 4er Bereich | Auch diese Räucherstäbchen haben den wieder den würzig-warmen Charakter. Wo er bei einigen eher dazu führt, dass ich sie als zu einheitlich empfinde, macht er Patchouli besonders. Ich fühle mich an den herben und balsamischen Geschmack von Propolis Honig erinnert. Vor allem am Anfang finde ich sie „prickelnd“-scharf; erdig, tief und süß. Mit der Zeit kommt dann ein frischer Aspekt dazu (der allerdings bei etwas kühlerem Wetter besser wahrzunehmen ist) und die Süße wird zunehmend von der Erdigkeit abgelöst, wobei das warme Prickeln bleibt. Ich bilde mir auch ein etwas Petrichor zu riechen, aber dafür braucht es genügend Frischluft. |
Sandalwood | oberer 2er Bereich | Dieses Sandalwood haut in eine ähnliche Kerbe wie die gleichnamigen Stäbchen von Goloka Organica, Aroma Valley, Vinasons oder auch Cottage Industries (wobei jedes schon einen eigenen Charakter hat). Es ist ein trockener, holziger Sandelgeruch mit einer säuerlichen Note, die ich nur ab und an, und auch im Nachgeruch wahrnehme. Unter allen dieser Samples haben diese hier am wenigsten des würzigen Basisgeruchs, er ist praktisch nicht vorhanden. Sie wirken sehr natürlich. Im Direktvergleich zu Goloka – Organica – Sandalwood finde ich sie weicher und angenehmer. |
Spicewood | 2er Bereich | Meine erste Vermutung war, dass hier (sehr niedrig-gradiges) Agarwood im Spiel ist. Ich habe vor einer Weile günstiges (12,50€/50g), vietnamesisches Adlerholz (Aquilaria malaccensis) in Pulverform gekauft, um damit zu experimentieren und eines meiner ersten Versuche, (eine Mischung mit indischem Amber und ein paar Harzen als Joss Stäbchen verarbeitet) hat sehr ähnlich gerochen (aber schlechter). Mittlerweile bezweifle ich aber auch hier, dass welches enthalten ist. Bei meinen aktuellen Recherchen über die gesamte Mother’s Räucherstäbchen Produktpalette habe ich herausgefunden, dass diese Komposition an indisches „Sambrani“ Räucherwerk angelehnt ist, das, soweit ich weiß, als Reinigungsräucherwerk in rituellen Handlungen verbrannt wird. Der Rauch hat etwas von Lagerfeuer aus weiterer Entfernung, also Holzrauch ohne kratzig oder beißend zu sein; insbesondere fühle ich mich an den Geruch von Mittelaltermärkten erinnert, wo sich der Rauch kleiner Feuerstellen mit dem Geruch der Eisenschmieden und Essensständen vermischt, vielleicht noch mit einem Hauch vom Räucherwerkhändler. Das Aroma ist dunkel, würzig/herb und trocken, untermalt von einer leicht harzigen Süße. Wo sich der Rauch fängt, ist er dann doch etwas kratzig. |
Wild Flowers | 2er Bereich | Für einen Blumenduft sehr holzig, auch wieder warm-würzig und eher trocken. Der florale Aspekt in ihnen geht für mich in Richtung Passion Flower aus dieser Linie. Also etwas herber und fast ein wenig seifig. |