Rauchfahne
Berk - Blue Line 2 - Flowery Dreams

Holy Smokes – Blue Line: Sortiment 2 „Flowery Dreams“

Die Blue Line von Holy Smokes ist enorm umfangreich, die Sampler Sortimente sind in drei Pakete aufgeteilt: „1 Secret Visions„, „2 Flowery Dreams„, „3 Loving Fantasies„.
Sie enthalten je 2 Stäbchen von 9 Sorten. Eine Sortiment-Box kostet um die 6-7€.
Die regulären Packungen kosten 3-3,50€ (oft auch teurer angeboten) für 10g.
Ich würde alle als Dry Masala kategorisieren. Die typische Pulverbeschichtung ist bei diesen Stäbchen weniger ein Holzmehl als ein sehr feines Puder, das die Stäbchen manchmal etwas marmoriert aussehen lässt. Sie sind 20,5cm lang, der blank gelassene Bambus variiert von Sorte zu Sorte sehr stark in der Länge – von ca. 2,5cm bis 5cm.

Ich konnte alle 3 vor über einem Jahr neuwertig gebraucht, günstig ergattern. Ich habe deutlich länger gebraucht, mich mit ihnen allen auseinanderzusetzen als erwartet (und bin immer noch nicht komplett durch), weil ich sehr bald feststellen musste, dass von meiner Begeisterung von früher über diese Marke nicht viel übrig geblieben ist.
Die Duftrichtungen, an die ich mich erinnere, habe ich als besser in Erinnerung. Hat sich mein Geschmack verändert oder die Qualität?

Was mir insgesamt aufgefallen ist, ist dass ich die Stäbchen, vor allem anfangs, als sehr rauchig riechend empfunden habe. Eine weitere Beobachtung ist die fast omnipräsente Vanille-Süße, welche die Räucherstäbchen dieser Linie fast alle gemeinsam haben.

2,4Jasmin fand ich beim erstem Mal recht schlecht. Übersättigend süß und wenig der namensgebenden Blume zu finden. Da hätte ich sie mit 1.1 bewertet.
Scheinbar tut diesem Geruch etwas kühleres Wetter ganz gut, denn jetzt im Herbst fand ich sie zwar süß, aber nicht mehr unangenehm. Sie sind floral, aber wirklich klar erkennbar als Jasmin finde ich den Geruch immer noch nicht. Die Vanille Note ist über-präsent und verzerrt vielleicht etwas das Bild. Der Gesamteindruck ist süß, floral und aromatisch mit einem warmen Eindruck.
2,2Lavendel gefällt mir weniger als Jasmin, was bemerkenswert ist. Hier stiehlt die süße Note dem Namensgeber nicht nur die Show, sie beeinflusst sie negativ. Der direkte Rauch ist besonders unangenehm. Der herb-krautige Lavendel tut sich mit etwas in der Vanille zusammen und formt einen Geruch, der mich an die süßlich-verbrannte Note von verbrannten Haaren erinnert. Viel frische Luft macht es besser und im Verlauf tritt der Lavendel mehr in den Vordergrund, aber richtig rund werden sie nicht.
2,0
oder
darunter
Nag Champa in dieser Linie ist ein echter Sonderling. Der Geruch hat für mich so gut wie gar nichts mit dem zu tun, was man normalerweise unter diesem Namen serviert bekommt.
Da ist eine vage herb-florale Note, die vielleicht Champaka sein könnte. Aber damit hat es sich schon.
Die Stäbchen sind schmierig süß, mit einer zähen Balsamigkeit. Undefiniert würzig und ein wenig holzig. Für mich sehr schnell unangenehm.
2,6Orangenblüten treffen meines Erachtens auch nicht ins Schwarze. Der Geruch ist da, aber man muss ihn gelegentlich suchen. Im Sommer hat es etwas gedauert, bis ihr Aroma zum Vorschein kam, in kühlerem Wetter war es beinahe umgekehrt. Diese Stäbchen haben etwas weniger der über-präsenten Vanille. Sie sind etwas würziger und insgesamt recht angenehm. Der Nachgeruch ist hauptsächlich süß.
2,9Patchouli sind die einzigen aus diesem Sampler, die für sich stehen, einen eigenständigen Charakter haben. Sie sind warm und erdig, dunkel-würzig und haben eine leichte herb-säuerliche, harzige Note, die dem Geruch etwas Tiefe und Komplexität vermittelt. Auch eine leicht süße, ansatzweise balsamische Komponente ist vorhanden, die alles abrundet.
Ich finde sie angenehm, weich und beruhigend.
Trotzdem fehlt mir bei ihnen das gewisse Etwas, um sie zu den wirklich guten einzureihen.
1-2Patchouli Garden – Patchouli mag ich normalerweise sehr gerne, aber mit diesen kann ich herzlich wenig anfangen. Im Sommer fand ich sie rauchig und schmierig-süß, jetzt im Herbst kommen sie mir zwar grundsätzlich ausbalancierter vor, aber gleichzeitig auch etwas schwach auf der Brust. Der Geruch fängt erdig und tief an, dann gesellt sich die Vanille dazu – was recht gut harmoniert, aber da ist eine weitere Note, die ich absolut nicht einordnen kann. Meine ersten Versuche sie zu beschreiben gingen in Richtung „kosmetisch aber trocken“, irgendwie erinnert mich der Geruch aber auch an „Elektrosmog“ bzw. Ozon. Wirklich sehr eigenartig.
Der Nachgeruch zieht die Wertung weiter nach unten, denn das Aroma degeneriert zu Geruch von Verbranntem.
2,7+Rose sind ebenfalls weniger süß als die übrigen. Von allen Blumendüften finde ich diesen am gelungensten. Die Rose ist sehr eindeutig erkennbar und hat ein gewisses Maß an Komplexität. Es ist nicht nur der rein süße Rosengeruch, sondern hat auch einen frischen und beinahe grünen, krautig-würzigen Anteil. Die Vanille ist überwiegend im Hintergrund und wirklich nur untermalend. Die Komposition wirkt für mich ausbalanciert.
Der Nachgeruch ist eher süß, hat aber auch etwas der würzigeren Rosennote.
Ich hatte keine Gelegenheit sie direkt zu vergleichen, aber ich finde sie auf jeden Fall besser als Queen of Roses von Happy Hari.
Diese Stäbchen haben einen etwas dünneren Masala-Auftrag als die anderen. Vielleicht ein Chargenunterschied.
2,5
+/-
Tibet Lotus rieche ich mal differenzierter, mal recht flach, was eine Bewertung schwierig macht. Anfangs empfand ich sie als etwas muffig – wie etwas, das lange in einem alten Schrank gelegen hat; das hat sich dann zu einer erdigen Note entwickelt. Jedenfalls sind sie eher dunkel. Die florale Note nehme ich mal deutlicher wahr, an anderen Tagen steht dann wieder die Vanille und ein süßlicher, etwas angebrannter Geruch im Vordergrund den ich beim ersten Mal als „angebrannte Milch“ umschrieben habe.
Ich erkenne im Allgemeinen das Geruchsprofil, das ich mir „Blue Lotus“ Räucherstäbchen bekannt ist. Diese Kombination aus dunkel/erdig und floral, hell steckt auch in BERKs Ambrosia, nur dort ist sie ganz wunderbar herausgearbeitet, hier nur angedeutet.
2,2
oder niedriger
Zitrone haben einen recht generischen Räucherstäbchengeruch. Die Zitrone ist vorhanden, versteckt sich aber sehr zwischen dem allgemein aromatischen Masala Charakter und der Vanille-Süße. Wären sie „Zitronenkuchen“ getauft, würde ich es als weitaus treffender empfinden.
Beim ersten Mal habe ich mir einen unangenehm rauchigen Nachgeruch notiert, beinahe wie Aschenbecher.

Ungefähre, durchschnittliche Wertung: 2,3

Patchouli ist die einzige Sorte aus diesem Sampler, bei der ich zumindest in Erwägung ziehe, mir mal eine Schachtel zu kaufen. (Würde ich Rosenduft mehr mögen, wären es zumindest 2.) Allerdings reichen sie nicht an die beiden Patchouli heran, die ich bereits in meiner Sammlung habe, was den Anreiz nicht sonderlich hoch macht.
Ich denke, es ist auch die einzige Sorte aus diesem Sampler die ich noch von früher kenne und öfter gekauft habe. Patchouli Garden hat es damals auch schon gegeben, aber ich weiß nicht, ob ich sie jemals probiert habe. Vermutlich waren auch noch andere aus dieser Reihe damals schon auf dem Markt, die einzigen, die mir wirklich unbekannt erscheinen, sind im Loving Fantasies Paket, in dem alle Fantasienamen tragen.
Ich kann mich an eine Sorte Champa Blüten erinnern, die aus der Blue Line verschwunden zu sein scheint, aber in der damals noch nicht existenten Green Line als Coreless Stäbchen wieder auftaucht. Wenn ich durch die Blue Line durch bin, werde ich mir davon auch mal einen Sampler holen.

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