Rauchfahne
Berk - Blue Line 1 Secret Visions

Holy Smokes – Blue Line: Sortiment 1 „Secret Visions“

[Wer eines der anderen Blue Line Sampler Reviews schon gelesen hat, kann gleich zur Tabelle springen.]
Die Blue Line von Holy Smokes ist enorm umfangreich, die Sampler Sortimente sind in drei Pakete aufgeteilt: 1 Secret Visions, 2 Flowery Dreams, 3 Loving Fantasies.
Sie enthalten je 2 Stäbchen von 9 Sorten. Eine Sortiment-Box kostet um die 6-7€.
Die regulären Packungen kosten 3-3,50€ (oft auch teurer angeboten) für 10g.
Ich würde alle als Dry Masala kategorisieren. Die typische Pulverbeschichtung ist bei diesen Stäbchen weniger ein Holzmehl als ein sehr feines Puder, das die Stäbchen manchmal etwas marmoriert aussehen lässt. Sie sind 20,5cm lang, der blank gelassene Bambus variiert von Sorte zu Sorte sehr stark in der Länge – von ca. 2,5cm bis 5cm.

Ich konnte alle 3 vor über einem Jahr neuwertig, gebraucht, günstig ergattern. Ich habe deutlich länger gebraucht, mich mit ihnen allen auseinanderzusetzen als erwartet (und bin immer noch nicht komplett durch), weil ich sehr bald feststellen musste, dass von meiner Begeisterung von früher über diese Marke nicht viel übrig geblieben ist.
Die Duftrichtungen, an die ich mich erinnere, habe ich als besser in Erinnerung. Hat sich mein Geschmack verändert oder die Qualität?

Was mir insgesamt aufgefallen ist, ist dass ich die Stäbchen oft, vor allem anfangs, als sehr rauchig riechend empfunden habe. Eine weitere Beobachtung ist die fast omnipräsente Vanille-Süße, welche die Räucherstäbchen dieser Linie fast alle gemeinsam haben.

2,5Agarholz hat mich damals absolut begeistert. Ich hatte noch keine Ahnung, um was genau es sich bei Agarholz (auch Adlerholz, Aloe Holz) handelt. Tatsächlich habe ich noch eine meiner alten Packung gefunden (mindestens 10 Jahre alt, maximal 15) und sie mit den Samples verglichen: Selbst nach dieser langen Zeit riechen die alten Stäbchen besser als die neuen!
Es hat einen weichen, holzig-warmen, etwas puderigen Geruch. Die typische würzig-frische Adlerholz Note ist in den neuen vorhanden, aber deutlich schwächer. Sie wirken wärmer und ich finde sie etwas herber, „teerig“ wenn man so will.
2,7Astral Sandal ist viel mehr ein Fantasieduft als das normale Sandelholz der Linie. Roh rieche ich mehr Sandelholz als im beim Abbrennen, allerdings riecht es eher wie ein Öl oder Attar als wie wenn man an einem Stück hochwertigem Sandelholz schnuppert.
Es ist süß, aber nicht so Vanille-lastig wie die andere Sorte, es lässt mich nicht an Süßigkeiten denken. Der Geruch ist etwas tiefgründiger und komplexer. Warm, holzig und etwas erdig. Manchmal rieche ich eine schwache, florale Note. Trotzdem empfinde ich es nicht als sehr vielschichtig.
Ich fühle mich an die Sandalwood von Pure erinnert, die allerdings im Direktvergleich noch mal deutlich anders riechen. Astral Sandal ist aber definitiv eine der BERK Sorten mit der deutlichsten Pure Assoziation.
2,7Sandelholz hat die sich wiederholende Vanille-Süße die sich ganz gut einfügt, allerdings ich finde sie einen Tick zu dominant. Würden sie „Sandelholz – Vanille“ heißen wäre es eine Punktlandung. Man muss das Sandelholz nicht suchen aber gelegentlich stellt sich die Vanille in den Vordergrund. Es fällt für mich in die Kategorie „Süßkram für die Nase“. Ein gewisser Benzoe Anteil liegt nahe. Wer Vanille Räucherstäbchen mag wird diese hier auf jeden Fall mögen und besser finden als ich.
?Sandelholz – Moschus – Ich weiß nicht ganz, was ich von diesem Duft halten soll. Einerseits würde ich sagen, es ist einer der besseren/hochwertigeren, andererseits trifft er einfach nicht meinen Geschmack.
Der Geruch ist eher trocken, warm, leicht herb aber gleichzeitig weich. Er hat etwas holziges (ohne dass ich das Sandelholz herausriechen würde) und ein Aroma, das leicht ins Säuerliche geht. Eine gewisse Grund-Süße ist vorhanden aber nicht vorherrschend. Es erinnert mich an Muskat, den ich partout nicht leiden kann.
Insgesamt hat der Geruch etwas wachsig-balsamisches, was ihn eigenartig schwer macht.
Ich rieche darin weder die typisch amberige Note von Moschussaat (Ambrette) noch irgendetwas wirklich „animalisches“; nichts, was ich normalerweise mit dem Konzept „Moschus“ verbinden würde.
2,9Moschus kenne ich noch von früher. Als Teenager war das eine meiner liebsten Sorten. Ich denke diese Räucherstäbchen haben viel dazu beigetragen, was ich heute als charakteristisch für Musk Geruch empfinde.
Bei diesen Stäbchen fügt sich die Vanillenote angenehm in das Gesamtkonzept ein.
Der Geruch ist süß, aromatisch und hat eine eher herbe Frische, die einen leichten Kontrast setzt.
Sie brauchen etwas, um ihr Aroma ganz zu entfalten, am Anfang empfinde ich sie als recht brandig.
Für eine 3er-Wertung reicht es nicht ganz.
2,8Nepali Grass kenne ich ebenfalls von früher. Ich erinnere mich, von dem Geruch recht fasziniert gewesen zu sein, aber ich fand den Nachgeruch besser, bzw. den Geruch während des Abbrennens etwas stechend/kratzig. Damals habe ich aber auch noch meistens bei geschlossenen Fenstern geräuchert …
Ich finde den Geruch eher trocken; er ist erdig, herb und hat eine interessante, spitze Note, die ich nicht klar definieren kann. Nicht wirklich grün, vielleicht eher mineralisch?
Dazu gesellt sich die übliche BERK Süße, die aber auch hier gut dazu passt.
Jedenfalls ist es eine der interessanteren, eigenständigeren Düfte der Linie.
Leider hatte ich keinen Erfolg dabei herauszufinden, welche Pflanze mit Nepali Grass gemeint sein könnte.
2,9Weihrauch – Ich kann mich an meine damalige Enttäuschung erinnern, als ich diese Räucherstäbchen probiert hatte, weil sie kein Bisschen nach Weihrauch riechen – etwas, das ich inzwischen bei so einigen „Weihrauch“ Räucherstäbchen festgestellt habe.
Wenn ich von meiner Erwartung Abstand nehme, kann ich dem Geruch aber durchaus etwas abgewinnen.
In erster Linie ist ihr Aroma süß. Sie haben einen speziellen süßen Charakter, den ich gern als „schmierig“ bezeichne: Eine sehr schwere, dichte Form der Cremigkeit, die mir leicht zu viel wird, hier hält es sich aber in Grenzen. Des Weiteren haben sie etwas balsamisch-würziges, beinahe herbes. Ganz selten fliegt mir eine zitrusartige Kopfnote zu.
Wieder einmal besteht eine starke Ähnlichkeit zu PureAbsolute Frankincense in diesem Fall.
2,6Vanille – Wie riecht die Sorte „Vanille“ einer Marke, bei der fast alles nach Vanille riecht?
Nach Vanille. Überraschung.
Die Stäbchen fangen sehr unaufregend an, entwickeln sich aber sehr positiv, vor allem wenn man ihnen genügend Luft gibt. Der Duft ist warm und freundlich und nach einigen Minuten stellt sich das typische Bourbon-Vanille-Aroma ein.
Würde ich Vanille als Einzelduft nicht so langweilig finden, würde die Wertung höher ausfallen.
Leider habe ich von Mother’s Vanilla keine Samples mehr übrig, ich hätte gern verglichen. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass mir diese hier besser gefallen. Sie erinnern mich nicht an Tortencreme.
2,4Zimt kenne ich ebenfalls noch von früher und ich erinnere mich, sie damals ganz schrecklich gefunden zu haben. Kratzig und rauchig.
Mein aktueller Eindruck ist deutlich positiver. Sie sind zimtig-würzig warm und süß – aber eher in Richtung Benzoe als Vanille. Es ist ein tiefer, gemütlicher Geruch. Manchmal, vor allem kurz nach dem Anzünden, ist eine leicht verbrannte Note mit dabei, die empfinde ich aber nicht als übermäßig störend, eher als Indiz dafür, dass nicht nur Öle, sondern wirklich Zimt im Masala steckt. Leider kommt sie im Nachgeruch zurück, und das sehr deutlich, was ich dann doch unangenehm finde.
Solange sie brennen, sind sie aber im allgemeinen recht mild und unaufdringlich.

Ungefähre, durchschnittliche Wertung: 2,7

Bei diesem Sortiment kommt es mir so vor, als würde sich die Vanille der Basis insgesamt besser einfügen, weniger mit den namensgebenden Düften konkurrieren als bei Flowery Dreams.
Trotzdem sorgt sie dafür, dass die einzelnen Sorten in meinem Gedächtnis ineinander verschwimmen und den Eindruck erwecken, dass doch alles mehr oder weniger gleich riecht.
Sorten, die etwas herausstehen, sind Weihrauch, Nepali Grass und Sandelholz – Moschus.
Einen festen Platz in meiner Sammlung wird aber wahrscheinlich keiner von ihnen bekommen.

Jetzt fehlt noch das Sortiment Loving Fantasies, dessen Sorten ausschließlich Fantasienamen tragen.
In ein paar davon habe ich schon hineingerochen, mit wenig Begeisterung. Alles sehr süß und einheitsbreiig.

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