The Mother’s – Nagchampa Line: Padma Store Sampler
Padma Store haben 9 Sorten aus der Nagchampa Line in ihrem Sortiment und diese bietet der Shop auch als Sampler an, mit je 2 Stäbchen pro Sorte. 10,95€ kostet der; die einzelnen Sorten kosten 6,95€ pro Packung mit 20 Stäbchen. Sie sind ca. 9″/23cm lang.
Die Stäbchen des Samplers sind in etikettierte Papiertütchen verpackt.
Ich erwähne bei einigen, dass sie nicht wie Nag Champa im klassischen Sinne riechen, aber eigentlich könnte ich das bei so ziemlich allen sagen (bis auf Shanti).
Es ist mir etwas rätselhaft, warum man eine ganze Linie „Nagchampa“ nennt, besonders eine so umfangreiche, denn es gibt mittlerweile etwa 40 Sorten; wenn man sich davon aber nicht irritieren lässt, wird man mit wirklich schönen und hochwertigen Düften belohnt.
Spoiler: Dieses Review ist überwiegend eine Liebeserklärung.
Wertungs-bereich | Beschreibung |
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3-4 | Amrita Nagchampa Duft- und Inhaltsstoffe: Zimt, Patschuli, Zedernholz, Harze, Halmaddi, Honig und andere Amrita hat kein typisches Nag Champa Profil, wie Sie vielleicht schon anhand der Zutatenliste vermuten konnten. Der Duft besteht für mich im Wesentlichen aus zwei Aspekten, zum einen ein warmer süß-würziger und zum anderen ein herberer, den ich abhängig von Temperatur mal erdig und mal mehr als herb-frisch empfinde. Letzteres eher bei warmem Wetter. Ich nehme den Geruch als trocken wahr, aber auf eine sehr puderig-weiche Art. Ich finde diese Komposition als ausgesprochen angenehm, ausgewogen und sehr beruhigend. Am Anfang hatte ich ein verschwommenes Geruchs-Déjà-vu – ich denke, dass sie einer Sorte von Fiore D’Oriente ähneln, aber ich bin noch nicht drauf gekommen welcher. Es muss etwas aus der Erzengel oder Chakra Linie sein. |
3er Bereich | Ganesh Nagchampa Duft- und Inhaltsstoffe: Lavendel, Lavandin, Rose, Rosmarin, Halmaddi, Honig und andere Für wen sich das nach einer Überdosis Lavendel anhört, der sei beruhigt. Der Lavendel ist präsent, aber man wird nicht davon erschlagen. Es ist eine sehr puderiger und dennoch herber Lavendel-Charakter, dessen krautiger Aspekt vom Rosmarin noch etwas unterstrichen wird. Trotzdem ist es kein ausgesprochener Kräuterduft, denn ausbalanciert wird dies durch eine balsamische Honigsüße, die mich ein klein wenig an meine geliebten Parimal Yatra erinnert. Je nach Belüftung mal eher im Hintergrund, mal mehr in der ersten Reihe. Die beiden Aspekte scheinen sich gelegentlich abzuwechseln und halten dadurch ein sehr angenehmes Gleichgewicht. Ein Lavendelduft für Leute, die keine Lavendel-Liebhaber sind. Der Geruch ist ruhig und entspannend, ich kann ihn mir gut als Abendräucherung vorstellen. |
4er Bereich | Om Nagchampa Duft- und Inhaltsstoffe: Amber, Champaka, Vanille, Zimtkassie, Halmaddi, Honig und andere Ebenfalls kein typisches Nag Champa. Om hat einen floralen Aspekt, der von Champaka sein muss (eine klassische Nag Champa Note) – aber ich erkenne ihn nicht als diese. Die Duftkomponenten wirken überschaubar, jedoch kommt es mir so vor, als wäre diese Komposition „mehr als die Summe seiner Teile“. Keine der Noten sticht erkennbar heraus, aber sie scheinen sich zu etwas Einzigartigem zu vereinen: Betörend und warm, mit einer üppigen, schweren Süße, die irgendwo zwischen balsamisch, honigartig und fruchtig angesiedelt ist. Ich weiß nicht, wo dieser fruchtige Charakter herkommt (vielleicht ist Zedernholz in der Basis), aber er ist da und er ist köstlich. Dazu gesellt sich eine würzige Note, die nur von der Zimtkassie kommen kann, mir aber wiederum nicht wirklich zimtig vorkommt. Außerdem kommt manchmal eine frische, harzige Note zum Vorschein, die dann wieder fließend in fruchtigen Geruch übergeht. Die Süße wirkt ebenso polymorph und wandelt sich immer wieder – von fruchtig zu schwerem Honig, zu amberig-balsamisch, zu verspielter Vanille und Blumenduft. Bis dann wieder die Frische zum Vorschein kommt und für eine Weile die Führung übernimmt. Om ist wie eine zum Duft gewordene Lavalampe. |
unterer 3er Bereich | Oudh Nagchampa Duft- und Inhaltsstoffe: Adlerholz (aus Assam), Rose, Vanille, Benzoin, Zedernöl, Halmaddi, Honig und andere Oudh zählen zu den populärsten dieser „Nagchampa“ Linie und gehören zu den am Nag Champa-untypischsten. Ich muss den Gedanken, es mit einem Nag Champa zu tun zu haben, etwas aus dem Kopf schieben, um mich richtig darauf einlassen zu können. Zwar findet man im Hintergrund einige florale Noten, die die „Familienzugehörigkeit“ erkennen lassen, aber der dominierende Charakter ist Zeder und Oudh. Ich finde in ihnen etwas der Magenbrot Würzigkeit aus Cycle – Oudh wieder, allerdings in stark abgemilderter Form. Der Geruch ist hauptsächlich puderig, aber schwer und dicht. Im Verlauf wird der Geruch komplexer, abwechslungsreicher. Ab und zu macht sich die Vanille etwas stärker bemerkbar, dann überwiegen wieder holzige Noten. Je höher die Frischluftzufuhr, desto deutlicher kommen die floralen Noten in den Vordergrund. Ich bin mir über diese Komposition sehr uneins. Ich finde sie gut – es ist schwer die Qualität dieser Räucherstäbchen nicht zu erkennen – und dennoch werde ich nicht wirklich warm damit. Ich vermute, es könnte die Kombination von Zedernholz und Oudh sein, mit der ich nicht ganz zurechtkomme. Bemerkenswert ist, dass ich diese Komposition innerhalb ihres Spektrums jedes Mal anders wahrnehme, als wären die einzelnen Duftaspekte Perlen in einem Kaleidoskop, die bei jedem Mal Hindurchsehen ihre Position verändert haben und so ein neues Bild erzeugen. Mein insgesamter Eindruck bleibt aber im Wesentlichen gleich. |
4-5 | Prem Nagchampa Duft- und Inhaltsstoffe: Jasmin, Harze, Ylang-Ylang, Vanille, Zeder, Halmaddi, Honig, Jigat, und andere Dieser Duft ist wunderschön. Wieder mal kein klassischer Nag Champa Geruch, es erinnert mich eher an Parimal – Vedanta. Es hat eine ähnlich positiven, heiteren Charakter, aber sind nicht so lebhaft wie Vedanta. Prem strahlen für mich eine gelassene, einträchtige Ruhe aus. Der Duft ist hell und süß, sehr floral, eher puderig, mit einer ebenfalls floralen, leicht herben Note. Er schwebt über einer holzigen Basisnote, ohne diese die Komposition wohl zu kopfig wäre. Der Geruch hat Facetten. Manchmal nehme ich einen bittermandelartigen Geruch wahr, der sich eventuell aus Zeder und eine der Blütendüfte ergibt, dann ist er wieder hell und beinahe ätherisch. Zwischendrin taucht eine fruchtige Note auf, die sich auch im Nachgeruch wieder zeigt. Aber es ist nicht nur der Duft, der mich an diesen Räucherstäbchen begeistert, er hat tatsächlich einen leichten, psychoaktiven Effekt auf mich: Sie versetzen mich in einen Zustand der inneren Zufriedenheit. Oder zumindest geben sie mir eine Idee dieses „Zen-Gefühls“. Anmerkung: Je nach Bezugsquelle kann die Sorte auch „Lavanya“ heißen, Greater Goods (UK) nennt sie Prem. [Die Information, dass die beiden identisch sind, stammt direkt vom Hersteller. Danke an Silver, für die Unterstützung bei der Recherche.] |
oberer 3er Bereich | Rishi Nagchampa Duft- und Inhaltsstoffe: Jasmin, Rose, Veilchen, Halmaddi, Honig und andere Rishi hat einen zärtlichen, aber nicht zurückhaltenden Blumenduft. Die Nektar-artige, leicht fruchtige Süße wirkt üppig, aber nicht überladen und kreiert eine warme, freundliche Empfindung. Ich bin überrascht, wie sehr ich den Duft mag, wo ich doch bei vielen Blumendüften eher skeptisch bin und Roses & Violets aus der Regular Line eine der Sorten waren, die ich am wenigsten mochte. Rishi riecht sehr anders, obwohl ich meine, Rose und Veilchen herauszuriechen. Rishi fühlt sich an, als würde man sich in eine große Flauschdecke aus weichem Blumenduft hüllen. |
unterer 3er Bereich | Sattva Nagchampa Duft- und Inhaltsstoffe: Kewda-Blüte, Lavendel, Tuberose, Vetiver, Halmaddi, Honig und andere Auch Sattva (manchmal auch Sattwa geschrieben) hat von Anfang an ein Déjà-vu bei mir ausgelöst, das ich nie ganz auflösen konnte. Der Geruch fällt für mich in die Kategorie der Männerdufte. Der Geruch ist – ähnlich wie Ganesha – puderig trocken, was vermutlich vom Lavendel kommt. Der Vetiver macht sich deutlich, allerdings nicht mit seiner erdigen, sondern seiner etwas stechend würzigen Note, die es oft schafft einen Duft erst richtig interessant zu machen. Ich rieche auch eine deutliche Holzigkeit, die vermutlich zum Teil ebenfalls vom Vetiver kommt. Die Süße erscheint – wie bei dieser Linie sehr oft – in Wellen, wechselt sich mit den anderen Aspekten ab. Manchmal blüht sie auf und überblendet die anderen Gerüche, dann ist sie wieder kaum wahrzunehmen, was den Duft abwechslungsreich macht. Auch wenn der Duft nicht ganz mein Geschmack ist, empfinde ich ihn als angenehm. Es fällt schwer, ihn mit weniger, als 3 zu bewerten. Ich wüsste zu gerne, wie Kewda für sich riecht, das ist ein Geruch, mit dem ich gar nicht vertraut bin. Der englische Name der Pflanze ist Screw Pine, botanisch Pandanus. Anmerkung: Ich bin etwas verwirrt. Die oben genannte Liste an Inhaltsstoffen stammt von Padma Store (und stimmt mit der Beschreibung von Mere Cie Deux, dem amerikanischen Importeur überein), die Beschreibung von Greater Goods erwähnt aber keine dieser Noten, sondern Heliotrop, Vanille, Cyclamen und Maiglöckchen. |
3er Bereich | Shanti Nagchampa Duft- und Inhaltsstoffe: Rose, Jasmin, goldene Champa Blüte, Sandelholz, Halmaddi, Honig und andere Shanti ist so ziemlich das klassischste Nag Champa aus dieser Linie und das einzige typische Nag Champa in diesem Sampler. Die Champa Blüte macht sich für mich immer als leicht floral-herbe Note bemerkbar und ich rieche einen ganz leicht wachsigen Geruch, der ebenfalls von Champaka zu stammen scheint. Trotz der sehr hellen Süße empfinde ich die Komposition nicht als zu kopfig. Da ist noch eine weitere süße Note, honigartig und balsamisch, sie taucht nur ab und an auf. Außerdem ist da etwas, das auch dieser Komposition eine seidige Trockenheit verleiht. Nur ganz selten habe ich das Gefühl, das Sandelholz herauszuriechen. Es ist gut, aber ich glaube nicht, dass es mein aktuelles Lieblings-Nag Champa ablösen kann. Ein Direktvergleich mit anderen Nag Champa, die ich sehr mag, steht noch aus. |
unterer 3er Bereich | Yoga Nagchampa Duft- und Inhaltsstoffe: Sandelholz, Eichenmoos, Patchouli, Vetiver, Halmaddi, Honig und andere Yoga riecht wie das allgemeine Duftkonzept, das von anderen Marken gerne als von Wald und Bäumen inspirierten Themen verkauft werden. Es ist ein tiefer, leicht herber, erdiger, beinahe krautiger Duft. Derlei Kompositionen erinnern mich gerne an Männerparfüm, das hält sich bei Yoga aber in Grenzen. Vielleicht, weil das Eichenmoos nicht unangenehm hervorsticht und der Duft einen starken Fokus auf Herz- und Basisnoten hat. Ich habe es recht früh mal mit Vijayshree – Nag Temple verglichen, das gegen Yoga wie Tankstellenparfüm wirkt. Yoga ist im Vergleich deutlich weicher und in keiner Weise aufdringlich. Es ist körperreich, erdend, warm und beruhigend. |
Ich kann wirklich ausnahmslos alles in diesem Sampler genießen.
Die Entscheidung, was ich eventuell nachbestellen möchte, wird recht schwierig, zudem ich mir – nachdem ich von dem Regular Line Sampler schon sehr begeistert war und mich die ersten paar der Nagchampa Linie absolut umgehauen haben – einen umfangreicheren Sampler der Nagchampa Linie bestellt habe, zusammen mit meinen Favoriten aus der Regular Line und weiteren Probier-Sets und ein paar einzelnen Düften, die in keinem Sampler vorhanden sind. Gekauft habe ich diesmal direkt von www.wierook.nl (dem offiziellen Importeur in den Niederlanden und der einzige in der EU), welche das umfangreichste Mother’s Sortiment aller Importeure haben.
Sie werden von mir also noch einiges mehr über Mother’s zu lesen bekommen.
Prem, Om, Rishi und Amrita werden aber auf jeden Fall ins feste Repertoire aufgenommen.