The World Makes Scents
Wer meinen Blog regelmäßig liest, wird wissen, dass ich auch auf Reddit sehr aktiv bin und hauptsächlich dort Partner zum Räucherwerk tauschen finde. Es kommt auch immer wieder vor, dass Leute einfach so anbieten, mir etwas zu schicken. So war es auch in diesem Fall, aber die Geschichte darum ist etwas besonderer, weswegen ich sie teilen möchte …
Alles fing damit an, dass jemand auf r/Incense gepostet hatte, dass er mit seiner Frau – die Räucherwerk macht – gerade in Kambodscha im Urlaub ist und nach Tipps sucht, was man dort an interessanten Räucherstoffen einkaufen könnte. Rohzutaten an die sie selbst vielleicht gerade nicht denken oder sie noch nicht kennen.
Darüber sind wir ins Gespräch gekommen und später hat er angeboten, mir ein paar Fotos ihrer Funde auf Instagram zu schicken. Dort haben wir dann festgestellt, dass ich ihrem Account bereits folge: The Word Makes Scents. Der Redditor war also David Schultz und seine Frau ist Raksmey, gebürtige Kambodschanerin, die durch einen buddhistischen Tempel nahe ihres Dorfes über Räucherwerk gelernt hat und nun in ihrem neuen Heim in den U.S.A. zusammen mit ihrem Mann handgemachte Räucherkegel (und hoffentlich bald auch Räucherstäbchen) herstellt.
David hat mir viele Fotos geschickt – noch als sie in Kambodscha waren – und wir haben uns angeregt über die Räucherwerkzutaten unterhalten und darüber, dass sie dort versuchen Leute zu finden, die noch authentisches Räucherwerk herstellen.
Gefunden haben sie dann diese liebenswerte alte Frau namens Kheoun, die in einem kleinen Dorf lebt und dort als einzige und letzte in einer Linie von 3 Generationen noch Räucherstäbchen herstellt, aus Zutaten, die sie selbst im Regenwald sammelt und schließlich verarbeitet.
Da ihre Kinder nicht in ihre Fußstapfen treten, war die 86-jährige begeistert, ihre Tradition und das Familienrezept doch noch weiter geben zu können.
Raksmey und David haben ihr das Rezept und die Zutaten abgekauft und etablieren eine stehende Handelsbeziehung mit ihr und dem Dorf, nicht zuletzt um die Gemeinde zu unterstützen, in der es kaum Strom oder fließend Wasser gibt.
Zusammen mit weiteren Dorfbewohnern wurden in der Zeit, als sie vor Ort waren, Zutaten gesammelt, getrocknet und gemahlen, um sie gleich mitzunehmen.
Im Lauf unseres Kontakts hat mir David angeboten, Samples ihrer Funde zu schicken, sobald sie wieder daheim sind.
Ich habe von ihnen unter anderem eine Portion von dem Laha-artigen Rindenpulver bekommen, das Kheoun als Bindemittel verwendet und auch eine Probe ihrer pulverisierten, aromatischen Zutaten.
Der Geruch ist sehr interessant, er hat etwas von einer Würzkräutermischung und erinnert mich roh an Süßholz. Verbrannt gibt es einen angenehm weichen, aber krautigen Geruch mit deutlicher Süße, die ebenfalls an Süßholz, aber mehr noch an Süßgras erinnert. Es ist ein sehr freundlicher und warmer Geruch.
Aktuell arbeiten die beiden noch an der Identifizierung der Pflanzen, aber die Kegel findet man seit Kurzem in ihrem Shop unter dem Namen Kheoun’s Blend.
Des Weiteren haben sie einige Samples ihrer anderen Kegel mit eingepackt, die ich hier natürlich reviewen werde.
Ich hatte hauptsächlich Kontakt zu David und habe ihn in als herzlichen, offenen und großzügigen Menschen kennengelernt. Wir tauschen uns über Tipps, Rezepte und Ideen aus und er gewährt mir so manchen Einblick hinter die Kulissen ihrer Arbeit.
Die beiden mahlen den Großteil ihrer Zutaten selbst, um sicherzustellen, dass es sich um gute, frische Qualität handelt und das Mahlen und Sieben sind die einzigen Produktionsschritte, die Elektrizität involvieren. Alles andere ist Handwerk mit einfachen Werkzeugen und Hilfsmitteln.
In die Entwicklung ihrer Rezepte stecken die beiden viel Liebe und Sorgfalt und das ist spürbar. Sie produzieren ehrliches, bodenständiges Räucherwerk, so authentisch es nur geht.
Herzlichen Dank an David Schultz, für die Zurverfügungstellung der Bilder, sowie des Logos.
Love such small and humble stories!!
They sound amazing. Wishing them all the very best 🙂
Thank you!