Holy Smokes (BERK) – Ambrosia
Ich glaube, ich habe kein Review so lange vor mich hin geschoben wie das von Ambrosia.
Der Grund dafür ist, dass der Geruch von Ambrosia in hohem Maße auf ätherische Ölen zu basieren scheint und der Duft ausgesprochen komplex ist. Dadurch fällt es mir sehr schwer, etwas in dem Geruch zu erkennen und lange fehlten mir die Worte, um den Duft zu beschreiben.
Es ist Zeit geworden, mich diesem Review zu stellen, besonders weil ich mich doch immer wieder auf Ambrosia und aus meiner Sicht verwandte Räucherstäbchen beziehe.
Meine erste Begegnung mit Ambrosia waren nicht die Räucherstäbchen, sondern die Räucherherzen, die gedacht sind, um auf Kohle oder Räucherstövchen verräuchert zu werden. Entdeckt habe ich sie während eines Urlaubs 2015 in Berlin. In der Buchhandlung Mondlicht wurden die Herzen einzeln verpackt für 50ct verkauft. Dass sie von BERK stammen, wusste ich da noch nicht, denn sie waren nicht weiter beschriftet. Später habe ich dann eines dieser Gläschen gefunden. Kaufen tue ich sie und die Stäbchenvariante seit einer Weile beim Shop Point for Wellness.
Der übliche Preis für Ambrosia Stäbchen ist 3,50€ für die 10g Packung, gelegentlich findet man sie günstiger, oft aber auch stark überteuert. So will z.B. ein Händler auf Ebay 8,99€ für eine Packung.
Die 25g Gläschen mit den Ambrosia Herzen bekommt man ab ca. 7€, teilweise werden sie aber auch für 12€ verkauft.
Ich persönlich bevorzuge die Herzen, weil sie für meine kleinen Räume mit niedrigen Decken besser geeignet sind als die sehr potenten Räucherstäbchen. Die Herzen sind nicht minder potent, aber man kann sie sparsamer dosieren. Ich verwende nie ein ganzes, sondern breche kleine Stücke ab, die ich dann auf mein Räucherstövchen gebe.
Man könnte natürlich auch nur wenige Zentimeter von einem Stäbchen abbrennen, aber da ich den Geruch vor allem gern abends, vor dem Zubettgehen im Schlafzimmer habe, ist mir diese „rauchlose“ Variante einfach lieber.
Vermutlich wegen der alten Beschreibung auf Sonnlicht.de (in der die Räucherstäbchen mit der Pflanze in Verbindung gebracht wurden) bin ich lange davon ausgegangen, dass der Duft von Ambrosia, von Ambrosia artemisifolia, dem Beifußblättrigen Traubenkraut stammt. Von diesem Kraut gibt es tatsächlich ein ätherisches Öl. Es ist übrigens exakt die Pflanze, vor der bei uns immer wieder in den Medien wegen ihrer Potenz als Allergieauslöser gewarnt wird. Allergen sind jedoch nur die Pollen.
Ich habe im Zuge dieses Reviews bei Sonnlicht nachgefragt, ob tatsächlich das Öl dieser Pflanze eine der Zutaten ist, worauf mir die Geschäftsführerin Karin Luger geantwortet hat, dass sie es noch mal nachgeprüft und daraufhin die Beschreibung im Shop korrigiert hat. Ich hatte schon öfter Kontakt mit ihr und sie schon immer als sehr hilfsbereit, entgegenkommend und auskunftsfreudig erlebt.
Vermarktet werden Ambrosia von BERK als „Der Duft der Götter“, also vermutlich in Anlehnung an das Ambrosia aus der griechischen Mythologie, welches die Speise der Götter ist.
In vielen Kulturen wurden und werden Göttern Rauchopfer dargebracht, auf dass sich diese von der aufsteigenden Essenz nähren. Ein sehr passender Name für Räucherwerk also.
Über die Zutaten wird nicht viel verraten. „Nach geheimen neuem Rezept werden Kräuter, Blüten, Öle und Sandelholz gemischt und von Hand auf ein Bambusstäbchen gerollt.“ heißt es auf der Seite von BERK. Den Geruch beschreiben sie folgendermaßen: „Wie ein feines hohes Glitzern entfaltet sich dieser majestätische Duft in der Atmosphäre.“
Der Duft ist in der Tat etwas sehr Besonderes und durchaus einer Opfergabe würdig.
Im Laufe dieses und letzten Jahres, als ich angefangen habe immer mehr Räucherstäbchen auszuprobieren, ist mir die Ähnlichkeit zu „Blue Lotus“ Düften, vor allem von Pure Incense aufgefallen. Auch deren Pushkar enthält das Öl von Blauem Lotus und ich empfinde ihren Duft als verwand mit dem von Ambrosia. Basierend darauf bin ich mir sicher, dass dies eine der Duftkomponenten von Ambrosia sein muss.
Die Süße ist Vanillin-artig und sehr hoch bzw. hell. Außerdem rieche ich eine mineralische Note, die dem Duft tatsächlich eine Art „Glitzern“ verleiht. Dazu bildet ein dunkler, erdiger Aspekt, welcher geradezu mystisch wirkt, einen interessanten Gegenpol. Vor einigen Monaten ist mir das erste Mal eine tiefe, balsamische Note aufgefallen, die Labdanum oder Zistrose sein könnte. Auch das Sandelholz rieche ich mittlerweile gelegentlich heraus.
Insgesamt ist Ambrosia aber wirklich ein sehr komplexes Ganzes, dem der Versuch einer sachlichen Analyse seine Magie raubt.
Auf mich wirkt ihr Duft, wie eine tief auberginefarbene Decke aus Samt, mit einem Hauch von Glimmerpartikeln bedeckt. Glitzernd wie der Nachthimmel und ebenso faszinierend; weich, luxuriös und ausgesprochen sinnlich.
Ein absoluter „Schlafzimmergeruch“, der es vermag, mich auf tiefe weise zu entspannen und dabei unheimlich sexy ist.
Definitiv ein Duft für besondere Gelegenheiten. Ob nun für die Götter, um sich selbst zu feiern oder das Leben und die Zeit mit einem nahen Menschen.