Green Tree – Mayan Prophecies
Eine 15g Schachtel, gekauft bei Ephra World für 1,45€, was einen Stückpreis von 10ct pro Stäbchen ergibt. Die Brenndauer ist mit 35-40 Minuten angegeben.
Die Beschreibung im Ephra Shop lautet wie folgt: „Ein südamerikanisches Dufterlebnis mit der Kraft den Geist zu beleben… Copal, Palo Santo, Guajakholz (Guajacum sanctum) und Vanille waren auch bei den Inkas und Mayas beliebt.“
Das hört sich nach einer verdammt interessanten Mischung an, dachte ich mir. Welcher Copal verwendet sein könnte ist fraglich, es ist ein Sammelbegriff. Palo Santo ist ein Holz, mit sehr charakteristischem, einzigartigen Geruch; frisch wie Menthol, süß wie Kokos und hocharomatisch. Guajakholz ist balsamisch süß, mit einer vanilleartigen Note.
Mayan Prophecies hat einen extrem dunklen, tiefen Holzgeruch, der zudem trocken und erdig riecht. Ich finde darin etwas beinahe moderiges; es ist kein feuchter, pilziger Modergeruch, aber einer von ausgetrocknetem, morschem Holz.
Dieser trockene Holzgeruch ist eine Note, die man in manchen, stereotypisch maskulinen Parfums finden kann. Wobei der Geruch für mich aber zu flach ist, um ihn wirklich als parfümig zu empfinden.
Zudem baut sich relativ schnell eine deutlich harziger Aspekt mit auf, welcher aber ebenfalls trocken wirkt. Kolophonium zum Beispiel empfinde ich als ähnlich trocken riechend.
Süße kann ich in der Komposition keine entdecken. Auch kein Aroma, das mich an Vanille oder Guajak denken ließe.
Das zweite Mal, als ich diese Räucherstäbchen versucht habe, hatte ich ein seltsames (Geruchs-) Erlebnis:
In Verbindung mit dem Harzgeruch hat sich eine penetrant saure Note aufgebaut, die für mich am Ende Essigsäure gleich kam. Eine Andeutung dieser Säure kann ich auch im Rohgeruch der Räucherstäbchen wahrnehmen. Ich fand den Geruch absolut unerträglich und habe das Stäbchen nach kurzer Zeit gelöscht. Den Rest davon habe ich gerade verbrannt, um dieses Review zu schreiben. Diesmal ist die Note nicht, oder nur kaum präsent. Im Nachgeruch kommt sie allerdings noch einmal als Andeutung zum Vorschein. Der extreme Sinneseindruck muss also entweder an meiner Nase, oder einem äußeren Einfluss gelegen haben.
Ich habe es mir vor einer Weile zur Angewohnheit gemacht, in meinen Notizen nach Möglichkeit auch Temperatur und Luftfeuchte festzuhalten. Der einzige, bemerkenswerte Unterschied ist, dass die Luftfeuchte damals bei 70% lag, heute – bei beinahe gleicher Temperatur – nur bei 54%. Ob das nun die tatsächliche Ursache ist, kann man natürlich nicht mit Gewissheit sagen, Temperatur und Luftfeuchte haben aber oft einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung von Gerüchen.
Mayan Prophecies – Ich bin mir nicht sicher, was ich von diesem Duft halten soll. Ich kann sagen, dass ich ihn definitiv nicht mag. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass manche ihn gut finden könnten. Der Geruch ist „interessant“, er ist sehr anders, vor allem im Bereich indischer Räucherstäbchen.
Ich werde sie behalten, um sie gelegentlich erneut auszuprobieren oder ggf. mit anderen Düften vergleichen zu können. Vermutlich werde ich ein paar Samples an Freunde vergeben, um zu erfahren, was sie dazu denken.