Incensum – Patchouli
Incensum scheint eine tote Marke zu sein, man findet aber vereinzelt noch Packungen davon im Handel, z.B. auf Etsy oder Ebay. Ich habe sie hier gekauft [Anmerkung], für 2€ pro Packung mit 10 Räucherstäbchen.
Was mich an ihnen angezogen hat, war das einfache Packungsdesign, das ein Bild und den botanischen Namen der Pflanze trägt, welche die Hauptzutat stellt.
Auf der Rückseite der Verpackung ist von einer ungefähren Brenndauer von einer Stunde die Rede, sie brennen aber bedeutend schneller ab. Ich habe ca. 35 Minuten gemessen.
Auf der im web.archive gespeicherten Seite von Incensum findet man die Angabe, dass bei diesen Räucherstäbchen halbtrockene, teilweise fermentierte Patchouliblätter in den Masalateig kommen, außerdem ist von Finetuning mit Patchouli ätherischem Öl die Rede.
Patchouli riechen außergewöhnlich. Sie haben ein ausgesprochen mildes Aroma, das zwar krautig ist, aber absolut anders als alles, was ich jemals an „verbrannten Kräutern“ gerochen habe. Der Geruch ist süßlich und hat eine Fermentationsnote, die mich an selbstgemachten „Schwarztee“ aus Brombeerblättern erinnert.
Der Duft ist nicht schwer, er ist nicht mal besonders erdig. Trotzdem kann ich es noch als Patchouli erkennen. Der Rauchgeruch ist ausgesprochen weich und absolut nicht unangenehm. Er wirkt natürlich und macht eine behagliche Atmosphäre.
Diese Patchouli sind nicht nur anders als alle anderen Patchouli, die ich kenne, sie heben sich grundsätzlich von allen anderen Räucherstäbchen ab. Nicht weil sie herausragend gut sind – oder schlecht – einfach nur anders. Andere, sehr natürliche Räucherstäbchen, wie z.B. die Ayurveda Linien von Spirit Of Vinaiki, wirken roh, fast grobschlächtig im Vergleich. Incensum – Patchouli haben dagegen fast etwas filigranes.
Ich würde Patchouli nicht grundsätzlich zu meinen lieblings-Patchouliräucherstäbchen einreihen, weil sie dafür einfach zu sehr aus der Reihe fallen, aber sie nehmen dort definitiv einen Ehrenplatz ein. Ich bin fasziniert von ihrem Charakter.
Anmerkung zum Händler:
Ich habe bei der ersten Bestellung zum Testen 3 Packungen bestellt: Patchouli, Musk und Amber. Bekommen habe ich Patchouli und 2x Musk. Nach meiner Kontaktaufnahme wurde mir unaufgefordert 3€ rückerstattet, mehr oder weniger kommentarlos.
Ich habe noch einmal bestellt. Beim zweiten Mal habe ich 3x Patchouli, 1x Patchouli+Bergamot, 1x Amber und 1x Benzoin bestellt.
Bekommen habe ich kein Patchouli+Bergamot, dafür 4x Patchouli, 2x Amber, 1x Benzoin und eine mit „Muster“ beschriftete Packung Myrrh+Frankincnese (die in ihrem Onlineshop nicht auftaucht). Diese Änderungen waren auch so auf dem Lieferschein handschriftlich vermerkt, allerdings ohne jegliche Erklärung.
Auf Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass wohl ihr tatsächlicher Lagerbestand nicht mit den Daten ihres Systems übereinstimmt. Man könne sich die Diskrepanz nur durch Ladendiebstahl erklären. Man wollte „die fehlende Packung durch kleine Geschenke ausgleichen und nicht so viel hin und her schreiben“. Mir wurde zudem angeboten, die Ware zurückzusenden, die Geschenke dürfte ich dabei behalten.
Ich hoffe, der Shop hat das zum Anlass genommen, eine Inventur durchzuführen.
Sollten Sie es riskieren wollen zu bestellen, machen Sie sich auf Überraschungen gefasst, oder kontaktieren Sie sicherheitshalber vorher den Verkäufer. ⇑
Off-Topic-Extra:
Fermentation von Hausteesorten
Diese Anleitung stammt aus dem Buch „Kraut & Unkraut zum Kochen & Heilen“ von Elisabeth & Karl Hollerbach; Seite 370, 6. Auflage 1984 – ISBN 88034 144 3 – Ein tolles Buch!
Verwendet werden können Blätter von Rosengewächsen: Himbeere, Brombeere, Hundsrose, Walderdbeere, sowie kleinere Mengen Mädesüß.
Am besten pflückt man die jungen Blätter früh am Morgen, wenn sie noch Tau-feucht sind. Man wickelt die gepflückten Blätter fest in ein Tuch und lässt sie an einem waren Ort ca. einen halben Tag welk werden. Anschließend zerdrückt man sie portionsweise, mit Hilfe eines Nudelholzes auf einem Holzbrett.
Ist dies erledigt, werden die Blätter mit wenig lauwarmem Wasser besprenkelt, in ein Flanelltuch gewickelt und in eine wasserdichte Folie verpackt. So lässt man sie an einem warmen Ort (ideal sind 30°C) für 1-2 Tage fermentieren. Sie sollten gleichmäßig schwarz werden und im Verlauf des Prozesses anfangen zu duften.
Danach breitet man sie locker in dünner Schicht zum Trocknen aus, das geht auch bei niedriger Temperatur im Backofen.
Es wird auch noch kurz ein Schnellverfahren beschrieben, bei dem die Blätter zum fermentieren in einer dicht verschlossene Büchse in den maximal 50 Grad warmen Backofen gestellt werden. (Bei höherer Temperatur würden die wichtigen Fermente zerstört.) So dauert der Prozess scheinbar nur etwa 4-5 Stunden. Das habe ich aber nicht ausprobiert.
Ich habe, wie zuvor erwähnt, hauptsächlich Brombeerblätter verwendet und etwas Mädesüß untergemischt. Das Ergebnis war ein aromatischer, milder „Schwarztee“, der mich in etwa an einen Darjeeling erinnert hat. Dieser Tee ist natürlich im Gegensatz zu echtem Tee koffeinfrei.
I reviewed an Incensum product a little while back, and – like you – was curious about the company and looked them up on WayBack. The company is no longer active, but there is an incense company operating from the same address:
https://www.vittallalithamaashirvaad.com/
Hey! Thanks for letting me know! I totally missed that.
I know, I think it was Benzoin? I got some more as well, a few reviews are in the queue. Spoiler: I liked Musk but was not impressed with others.