Rauchfahne

Aromandise – encens ecologique: Copal aus Indonesien, Indische Myrrhe, Benzoe aus Siam, Tolu vom Amazonas

Sie können hier den Hauptartikel zur encense ecologique Linie lesen, dort finden Sie auch Informationen zu Preisen und möglichen Bezugsquellen.

Der ausgesprochen nette und hilfsbereite Kundendienst von Aromandise hat mir zu allen Sorten dieser Linie eine Liste mit Zutaten zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich an dieser Stelle noch mal ausdrücklich dafür.


Copal aus Indonesien

Zutaten: Harz, Holzpulver, natürliches Mineral.

Copal ist hierbei als Sammelbegriff zu verstehen. Was vermutlich mit “Copal aus Indonesien” gemeint ist, ist Shorea wiesneri, dessen Harz auch unter dem Namen Dammar verkauft wird.
Dammar hat einen leicht zitrusartigen, herb-frischen, aber trockenen Geruch.
Im Fall dieser Räucherstäbchen sind vor allem die herben und trockenen Eigenschaften des Geruchs betont. Ich finde den Geruch beinahe unangenehm. Er wirkt stechend und erinnert an alten, rissigen Lack.
Der Geruch ist herb-harzig und leicht rauchig. Er wirkt adstringierend und weist keinerlei Süße auf.


Indische Myrrhe

Zutaten: Harze, Myrrhe, Holzpulver, natürliches Mineral.

Indische Myrrhe wird auch Guggul, Gugal, Mukul (und weitere Versionen) oder auch Bedellium genannt. Der botanische Name lautet Commiphora mukul oder C. wightii. Das Aroma ist stark mit dem der echten Myrrhe (C. myrrha) verwandt; balsamsich, warm, herb bis bitter und leicht süß. Guggul ist gern etwas süßer ist als die Echte. Bei Indische Myrrhe merke ich davon leider nichts. Der Geruch ist relativ rauchig, entwickelt aber bei guter Raumdurchlüftung ein holzig-warmes und leicht balsamsiches und herb-aromatisches Aroma, das klar als Myrrhe zu erkennen ist. Ich rieche sogar einen Hauch einer speziellen “pilzigen” Note, die ich normalerweise nur in echter Myrrhe finde.
Ich denke, wer Myrrhe Räucherstäbchen ohne viel Schnickschnack sucht, könnte bei Indische Myrrhe an der richtigen Adresse sein. Mein Fall sind sie nicht.


Benzoe aus Siam

Zutaten: Holzpulver, Benzoeharz, natürliches Mineral.

Benzoe Siam stammt von Styrax tonkinensis. Weit verbreitet ist auch noch Styrax benzoin, das ist die bei uns sogenannte Benzoe Sumatra. (Nicht zu verwechseln mit “Styrax”, das stammt von Bäumen der Gattung LiquidambarAmberbäume.)
Benzoe aus Siam haben einen ganz typischen Benzoe Geruch: Sehr süß, bei zu hoher Konzentration stechend und hustenreizend; ein hoher, spitzer Geruch, der teilweise an Vanille oder auch ein wenig an Zimt erinnern kann. Der Zimt-artige Aspekt ist normalerweise bei der Sumatra Benzoe stärker.
Bei weit geöffnetem Fenster bleibt der Geruch mild und unaufdringlich, diese Räucherstäbchen haben aber durchaus das Potenzial, unangenehm zu werden. Grundsätzlich gibt mir Benzoe als Einzelgeruch nicht wirklich etwas ab, ich sehe dieses Harz mehr als eine sehr nützliche Universalzutat. Es ist ein wenig wie ein Räucherwerk Äquivalent zu Zucker.


Tolu vom Amazonas

Zutaten: Holzpulver, Benzoeharz, natürliche Mineralien, peruanischer Balsam.

Tolu vom Amazonas enthält ebenfalls Benzoeharz, hat aber geruchlich einen sehr anderen Charakter. Der Duft wirkt breiter, satter, tiefer. Es ist nicht die eindimensionale, spitze Süße von Benzoe alleine. Der Duft hat etwas honigartiges bzw. ein leicht aromatisch-karamelligeres Aroma. Es besitzt ein deutlich interessanteres Duftprofil; nicht wirklich komplex, aber auch nicht langweilig.
Es ist außerdem wesentlich freundlicher als Benzoe aus Siam, denn es hat nicht die aufdringliche, hustenreizende Qualität dessen. Ein einzelnes, gekipptes Fenster reicht mir bei dieser Sorte als Belüftung leicht aus.
Wer sich wundert, warum in der Zutatenliste “peruanischer Balsam” liest, die Sorte aber Tolu vom Amazonas heißt: Tolubalsam und Perubalsam sind nicht exakt dasselbe, aber sehr nahe miteinander verwandt. Die beiden Substanzen stammen nur von unterschiedlichen Varianten des Balsambaums. Der Name Perubalsam ist obendrein etwas irreführend, da der die Bäume nicht in Peru wachsen. Er stammt noch aus einer Zeit, als Mittelamerika zum “Vizekönigreich Peru” der spanischen Eroberer gehörte.

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