Rauchfahne
Jeomra's - NATUR PUR - Amber

Jeomra’s – Natur pur – Amber

Georg Huber (Jeomra) ist Mitte 2023 auf Instagram auf mich aufmerksam geworden und hat mir Samples der (damals) gesamten Linie ihrer hauseigenen Räucherstäbchen angeboten, welche ich natürlich mit Freuden angenommen habe.

Amber ist eine der aktuell 10 Sorten der “Natur pur” Linie. Es gibt einen Sampler für 26,90€, welcher 2 Stäbchen je Sorte enthält. Die Sorte gibt es ab 11,90€ für 10 Stück, auch erhältlich sind Packungen mit 20 und 50 Stäbchen. Das macht im günstigsten Fall einen Stückpreis von ca. 94ct., wer 10 Stück kauft, zahlt 1,20€ pro Stäbchen.
Die Brenndauer ist mit 60-70 Minuten angegeben.

Zutaten: Sandelholz Balloon Dust, Buchenholzkohle, Joss Pulver, Benzoe Siam, Labdanum, Perubalsam, ätherische Öle; Außen Sandelholz Balloon Dust.

Balloon Dust ist ein sehr feines Pulver, das beim Verarbeiten von Holz anfällt. Der herumfliegende Holzstaub wird aus der Luft gefiltert, indem diese durch einen Stoffballon geleitet wird – daher der Name. Bei wertvollem, aromatischem Rohmaterial wie Sandelholz wird dieses Nebenprodukt gesammelt und um es weiterzuverwenden. Hier können Sie ein kurzes Video dazu sehen. Balloon Dust ist durch seine Feinheit hervorragend für die Herstellung von Räucherstäbchen geeignet.
Perubalsam ist nahe verwandt mit Tolubalsam. Beide stammen von Varianten des Balsambaums Myroxylon balsamum und verstromen einen weichen, balsamisch-süßen Duft. Benzoe Siam ist ein weiteres, sehr süß riechendes Balsamharz, dessen Geruch an Vanille erinnert. Labdanum ist das Harz von Zistrosen, sein Duft ist sehr komplex; ich empfinde ihn als schwer, süß, balsamisch, floral, teilweise lederig oder rauchig.
Neben Vanille und Styrax (Liquidambar) sind dies klassische Duftkomponenten des Amber Genres.

Ich liebe Amber Räucherstäbchen und so waren Amber auch eine der ersten Sorten der Linie, die ich ausprobiert habe. Trotzdem habe ich mir mit diesem Review sehr viel Zeit lassen müssen. Als ich die Samples bekommen habe, waren Amber noch recht frisch. Bei meinen eigenen Räucherstäbchen (und auch Räucherwerkmischungen) habe ich wiederholt die Erfahrung gemacht, dass sie eine gewisse Zeit brauchen, um zu reifen. Dieses Phänomen ist auch von der Parfümherstellung bekannt. Düfte brauchen eine Weile, um sich zu “harmonisieren”. Bei Räucherstäbchen scheint der Zeitraum von ca. zwei Monaten eine signifikante Schwelle darzustellen. Und so fand ich auch Amber bei den ersten Versuchen ein wenig unausgewogen. Die Benzoe erschien mir über-präsent und die Komposition einfach noch nicht ganz “zusammengewachsen”, obwohl sie schon damals sehr angenehm weich und mild gerochen haben.
Heute habe ich Amber das erste Mal seit 3 Monaten wieder angezündet und finde ich sie jetzt um einiges runder. Noch immer rieche ich die Benzoe deutlich heraus, aber das Labdanum ist ebenso präsent und schenkt der Komposition seine balsamische Tiefe und etwas seiner Komplexität.
Der Duft hat für mich etwas rauchiges, aber keineswegs im negativen Sinne. Es ist die geheimnisvolle Rauchigkeit, die ich auch von purem Labdanum kenne, kein beißender, barscher Rauchgeruch.
Trotzdem habe ich – wie bei Jeomra’s Patchouli auch – den Eindruck, dass mir in der Komposition etwas fehlt; eine dunklere, erdende Komponente, die einen Gegenpol zur Süße bildet.
Der Nachgeruch ist allerdings eine Freude für sich. Hier kommt der Amber-Charakter für mich erst richtig zum Tragen. Die individuellen Charaktere der Zutaten verblassen bzw. werden eins. Was zurück bleibt, ist ein ausgesprochen angenehmer, aromatischer und balsamischer Geruch, der selbst am nächsten Tag noch subtil vorhanden ist.
Zudem sind die Räucherstäbchen sehr ergiebig und lassen sich leicht auf mehrere Verwendungen aufteilen.

Jeomra’s Amber sind Seelenbalsam – made in Germany – und etwas für Liebhaber von süßen, balsamischen Gerüchen, vor allem wenn sie Wert auf rein natürliche, qualitativ hochwertige Zutaten legen.

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