Bhagwan – Red Sandalwood
Dies ist eine weitere der Packungen, die ich von Eugene, dem Eigentümer von Bhagwan Incense als Sample bekommen habe, als ich Ende 2023 in seinem Shop bestellt hatte.
Eine 15g Packung kostet 4,95€ und enthielt bei mir 19 Stäbchen, woraus sich ein Stückpreis von ca. 0,26€ ergibt. Die Brenndauer ist mit 40-45 Minuten angegeben.
Disclosure: Aufgrund meiner Vorgeschichte mit, und freundlichen Beziehung zu Eugene, dem Eigentümer von Bhagwan Incense, möchte ich darauf hinweisen, dass ich Reviews dieser Marke nicht völlig unbefangen schreiben kann. Eine Vielzahl der Bhagwan-Reviews schreibe ich auf Basis von Samples, die mir geschenkt wurden – diese werden entsprechend gekennzeichnet.
Alle Reviews sind unbezahlt und spiegeln meine ehrliche Meinung wider, betrachten Sie sie aber bitte trotzdem gerne als Werbung.
Rotes Sandelholz ist kein häufig anzutreffende Duftrichtung bei Räucherstäbchen. Anders als der Name suggeriert ist Rot-Sandel kein echtes Sandelholz, also nicht von der Gattung Santalum, sondern Pterocarpus santalinus. Sein Duft ist ebenfalls süß, allerdings weniger intensiv und komplex als der von echtem Sandelholz. Trotzdem wird es gerne als loses Räucherwerk verwendet und hat in Indien unter dem Namen Rakta Chandan kulturelle Bedeutung.
In der Beschreibung der Räucherstäbchen ist von „Mysore red sandalwood“ die Rede, was für mich nicht viel Sinn ergibt. Das berühmte Mysore Sandelholz ist Santalum album, das eben in und um Mysore im indischen Staat Karnataka wächst. Laut Wikipedia erstreckt sich das Verbreitungsgebiet von Rot-Sandel über das Gebirge der Ostghats, an der indischen Ostküste. Ich bin mir also nicht sicher, ob es überhaupt so etwas wie Mysore Rot-Sandelholz gibt.
Echtes, indisches Rot-Sandelholz wurde in den letzten Jahren zunehmend schwieriger zu bekommen, da es einem Einfuhrverbot in die EU unterliegt. Findet man „Rotes Sandelholz“ im Handel, ist es in der Regel nicht P. santalinus, sondern ein anderes, rotes, aber kaum aromatisches Holz aus der Gattung Pterocarpus, welches aus Afrika stammt. Ich habe aber sogar schon gefärbt aussehende Holzsplitter angeboten gesehen.
Red Sandalwood sind eine weite Sorte aus dem Bhagwan Sortiment, die einen ausgeprägten HMS Charakter aufweisen und mich damit an Räucherstäbchen wie BERKs Astral Sandal aus der Blue Line erinnern, oder auch an unterschiedliche Sandelholzdüfte der englischen Firma Pure Incense.
Ohne den Namen zu kennen, hätte ich Red Sandalwood wohl schlicht als Sandelholzduft eingeordnet, denn er hat eine gute Portion der einmaligen, milchigen Weichheit von Sandelholz.
Ich finde aber auch tatsächlich Noten darin, die von rotem Sandelholz stammen könnten. Es ist eine andere Art Süße als die von weißem Sandelholz; schwerer, sahnig-süß, mit einem beinahe fruchtigen Unterton und leicht würzigen Anklängen. Ein weiterer Kandidat wäre Amyris, auch als „westaustralisches Sandelholz“ bekannt, welches allerdings wiederum kein echtes Sandelholz ist; der botanische Name lautet Amyris Balsamifera.
Vor allem, wenn sich der Duft eine Weile aufbauen konnte, finde ich darin einen Hauch Marzipan, ähnlich wie in Saffron Oudh, in denen er aber extrem ausgeprägt und dominierend ist.
Dies alles verschwimmt mit der in HMS Stäbchen fast omnipräsenten Vanillenote zu einem sehr üppigen, voluminösen Stück Süßkram für die Nase.
Red Sandalwood sind betörend und einhüllend; ein potenzielles Suchtmittel für Süßnasen!