Ram Raj
Ich bin nicht sicher, ob Ram Raj der Name der Räucherstäbchen, oder doch vielleicht die Marke ist. Der Hersteller war nicht herauszufinden, auf der Packung ist nur der Importeur genannt – Mahararishi Ayurveda Products – von denen anscheinend auch Suraj – Mysore Sandal Bathi importiert werden. Die Firma ist in den Niederlanden ansässig.
Gekauft habe ich Ram Raj Ende 2022 bei Sala24 für 2,69€. Enthalten sind 20 Gram, was bei dieser Packung 11 Stäbchen entsprochen hat. Das macht 0,24€ pro Stück. Der Shop hat sie mittlerweile ausgelistet.
Auf der Packung steht: „Hand made in India from finest Sandalwood, purest oils, herbs and spices.“
Die Stäbchen wirken extrudiert und sind deutlich kürzer, als die Packung suggeriert. Sie nehmen mit ungefähr 21 Zentimetern in etwa den Raum zwischen den beiden Band-Ornamenten ein.
Ram Raj brauchen viel Luft, um sich zu entfalten. Der Geruch ist nicht übermäßig stark, aber sehr dicht. In Innenräumen führt das dazu, dass ich den Geruch als herb-seifig wahrnehme, selbst bei weit geöffneten Fenstern.
Der Duft hat etwas von der trocken-öligen Eigenart, die ich schon in anderen Sandelholz, bzw. Chandan Räucherstäbchen gerochen habe. Bei Ram Raj wirkt sie aber außerdem wachsig und eben seifig.
Daneben finde ich eine sehr nette Honigsüße und Anklänge von Gewürzen.
An der frischen Luft blühen Ram Raj richtig auf. Draußen ist von der herben Seifigkeit nichts mehr zu spüren, es sei denn, man steht wirklich nahe am brennenden Stäbchen.
Was einem um die Nase weht, ist eine wunderbare Süße, balsamisch und weich; mit einer Note von Sandelholzöl. Auch die Gewürze treten deutlicher in den Vordergrund und gewinnen etwas an Klarheit. Ich meine, etwas Zimt zu riechen, aber darüber hinaus kann ich nichts identifizieren.
Trotz des seifigen Aspekts von Ram Raj finde ich den Duft draußen ausgesprochen gut.
Als Max und ich letztes Jahr im Sommer einen Samstagnachmittag auf dem Balkon verbrachten und eines dieser Stäbchen anhatten, bemerkte ich einen Kerl ums Haus schleichen. Als ich ihn ansprach, stellte sich heraus, dass er auf der Suche nach der Quelle des guten Duftes war. „Betreibt ihr da oben eine Parfümfabrik?“, hat er mich gefragt. XD
Wir haben uns dann eine ganze Weile unterhalten. So habe ich gelernt, dass man bei uns Topinambur anpflanzen kann. Seine Frau hat welchen bei ihnen im Garten gepflanzt. Sie macht aus den Wurzeln eine Art Kartoffelpuffer und die Pflanze wird fast mannshoch und hat schöne, gelbe Blüten wie kleine Sonnenblumen. Später hat er uns sogar eine Topinamburblume und kleine Portion Wurzeln vorbeigebracht (die sehr lecker waren).
Ich bin immer wieder erstaunt, wie Räucherwerk Menschen in Kontakt bringt. Es war nicht das erste Mal, dass mir so etwas passiert. 🙂