Sonnentag – Natural Scents – Gita
Die Marke Sonnentag habe ich durch Zufall entdeckt. Bestellt habe ich die Räucherstäbchen direkt in deren Shop. Der reguläre Preis beträgt 2,70€, ich habe Gita im Angebot für 2,20€ gekauft. Enthalten sind 10g pro Packung, das waren im Fall von Gita 10 Räucherstäbchen, das macht einen ungefähren Stückpreis von 27ct.
Eine Brenndauer ist nicht angegeben.
Ich hatte einen kurzen, freundlichen E-Mail Kontakt mit Sonnentag und dabei erfahren, dass es die Herstellerfirma in Indien, von der sie bislang bezogen haben, leider nicht mehr gibt. Die in Indien produzierten Räucherstäbchen werden also aus dem Sortiment verschwinden, sobald der aktuelle Bestand vergriffen ist und Gita ist eine davon.
Als Zutaten werden Rosenblüten, Labdanum und Lemongrass genannt.
Das Duftprofil beschreiben Sonnentag als „süß-würzig, mit leicht frischer Note, betörend, rosig und schwer (erinnert an „Opium“-Duft)“.
Mit Gita haben wir also einen inkognito Opium-Duft und dabei auch das erste Beispiel aus diesem Genre, dem ich etwas abgewinnen kann.
Der Duft von Gita ist schwer, dicht und musky. Ich finde eine säuerliche Note darin, die sich vielleicht durch das erwähnte Zitronengras erklären lässt, ich kann aber nicht behaupten, es als solches zu erkennen.
Dies vermischt sich mit einem deutlichen, süßen Ton und ist durchzogen von Floralität. Durch diese Kombination fühle ich mich an den Charakter von Balaji – Om Shree Sai erinnert, außerdem an Stamford – Pakeezah. Anders als diese erinnern mich Gita jedoch nicht an Klosteine.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich in der Floralität Rose erkennen konnte. Inzwischen präsentiert sie sich mir mit ihrer typischen, cremig-weichen Süße, die mir in anderen Stäbchen schnell zu viel wird. In dieser Komposition wird sie aber durch ihre Duft-intensiven Mitspieler im Zaum gehalten. Am deutlichsten rieche ich die Rose in starker Luftverdünnung, also da, wo sich der Rauch in andere Räume ausbreitet, oder direkt vor dem offenen Fenster.
In der Süße von Gita steckt auch etwas balsamisches, was wohl vom Labdanum herrührt. Es scheint mir so, als würde Labdanum in Räucherstäbchen verarbeitet einen deutlich anderen Duftcharakter annehmen, als wenn man es auf einem Räucherstövchen erhitzt. Es ist einer meiner liebsten Räucherstoffe und dennoch habe ich Schwierigkeiten, es in Räucherstäbchen herauszuriechen. Bei Paropakaram – Kalisha (die ich demnächst reviewen werde) ist mir das ebenfalls aufgefallen.
Mit der Zeit wird der Duft etwas herber, auf eine Weise, die mich an Harze von Bäumen aus der Shorea Gattung erinnern (Sal, dunkles Dammar), was sich bei diesem Hersteller zu wiederholen scheint. Außerdem steckt eine hintergründige Würze in Gita, die ich nicht näher definieren kann.
Der Nachgeruch behält einen Teil des Musk-Aspekts, als auch die säuerliche Note.
Der animalisch-kraftvolle Musk-Geruch von Gita ist attraktiv, aber nichts für jede Gelegenheit.