Koya’s: Rasta, Nirvana
Dies sind die beiden letzten Stäbchen von Steve aus unserem ersten Sample-Austausch von 2023. Er hat sie selbst als Samples von Koya’s bekommen.
Rasta und Nirvana sind im Koya’s Shop als 25g und 100g Packungen erhältlich, diese kosten 60 bzw. 225 indische Rupien, das entspricht etwa 60ct für die kleine Schachtel und 2,30€ für die große.
Der Preis ist, seit ich das letzte Mal nachgesehen habe, gestiegen; zuvor hat die 100g Packung 180 Rupien gekostet.
Eigentlich nehme ich zunehmend Abstand davon, Reviews basierend auf einzelnen Stäbchen zu schreiben, aber für diese beiden mache ich eine Ausnahme. Ich hoffe, dass vielleicht ein Händler in Deutschland oder zumindest in der EU auf die Marke aufmerksam wird und anfängt, sie zu importieren, denn bislang sind Koya’s bei uns kaum zu bekommen.

Rasta
Gleich nach dem Anzünden rieche ich als Erstes einen mittlerweile vertrauten, floralen Duft, den ich bereits in vielen Räucherstäbchen gerochen habe, aber nach wie vor benennen kann. Ich finde ihn in Stäbchen wie Red von Balaji, in verschiedenen Sorten von Green Tree und in gefühlt zwei Dutzend anderer Räucherstäbchen, die mir gerade nicht einfallen.
Es ist eine etwas stechende Note, die mich an Zitrusfrüchte wie Grapefruit erinnert, aber ohne dessen Bitterkeit.
Bislang empfand ich diesen Geruch als immer relativ aufdringlich, hier ist er allerdings so dezent und gut in die Komposition eingearbeitet, dass er mich kein bisschen stört, sondern den Duft interessanter macht. Er lässt den Geruch etwas frischer, peppiger wirken.
Auf gewisse Weise fühle ich mich außerdem an Goloka – Lotus erinnert, weil Rasta eine ausgeprägte florale Weichheit aufweist, die dem süßen Rosenduft dieser Lotus-Räucherstäbchen stark ähnelt, ohne deren Überladenheit zu teilen. Diese Weichheit setzt sich auch im Nachgeruch fort.
Nachdem das Stäbchen ein gutes Drittel herabgebrannt ist, fange ich an, eine Art minzige Frische wahrzunehmen. Diese verbindet sich stellenweise mit dem floral-frischen Aspekt, den ich weiter oben erwähnt habe.
Dieses insgesamt recht kopfige Bouquet wird von einem süßen, geschmeidigen Sandelholzparfüm getragen, welches die Komposition elegant abrundet.
Steve erwähnt in seinem Review noch eine Menge anderer Noten, die ich nicht entdeckt habe, und er ist begeistert davon, in dem Duft immer wieder Neues zu entdecken. Rasta war für mich, mit diesem einzelnen Stäbchen, mehr wie ein Kurztrip als eine Reise, also ist das nicht weiter verwunderlich, dass meine Eindrücke limitiert sind.
Für mich ist Rasta wie ein buntes Blumenbouquet in kräftigen Pastellfarben; hell, fröhlich und voller Leichtigkeit.

Nirvana
Erst dachte ich, dass Nirvana ein wenig ähnlich ist wie Rasta, aber je länger das Stäbchen brennt, desto deutlicher werden die Unterschiede.
Beide haben einen floralen Aspekt, bei Nirvana ist dieser aber um einiges weniger ausgeprägt, die Note ist vage und für mich nicht zu benennen.
Im Vordergrund stehen robustere Noten; der Geruch ist holzig, dunkel und ein wenig animalisch-moschusartig, mit leicht indolischem Einschlag.
In den ersten paar Minuten fand ich in Nirvana eine recht kräftige „Chandan“ Note, diese wird aber im Verlauf zunehmend von tieferen, herb-aromatischeren Holzaromen abgelöst. Es ist nicht wirklich ein Oudh-Geruch, deutet aber zumindest ein wenig in diese Richtung.
Nirvana ist zudem süß, mit einem leicht vanilligen Unterton. Anders als Rasta ist der Duft aber kaum kopfig. Es ist ein tiefes, sinnliches Aroma.
Wenn Rasta ein Strauß pastelliger Frühlingsblumen ist, ist Nirvana ein üppig geschmückter Herbstkranz in warmen Herbstfarben.
Steves Review zu Nirvana finden sie hier. Zumindest im Nachgeruch kann ich seinen Vergleich mit Tabakgeruch nachvollziehen.
Beide Samples waren in Pergamintüten verpackt und haben eine deutliche Menge Öl aus den Stäbchen gezogen. Trotzdem empfand ich den Duft als gut und hatte nicht den Eindruck, dass sie zu schwach waren. Da ich aber natürlich nicht weiß, wie die Stäbchen zuvor gerochen haben, will ich diesen Umstand nicht unerwähnt lassen.
Wie eingangs schon angedeutet, bin ich von der Marke Koya’s recht angetan und hoffe, dass sie in der Zukunft bei uns besser zu bekommen sind.