Spirit of Vinaiki – Traditionelle Linie: Nag Champa, Neroli, Lemongrass
Nach eigenen Angaben handelt es sich bei der traditionellen Linie von Spirit of Vinaiki um Holzkohle Räucherstäbchen, die handgerollt und getaucht werden. Zur Verwendung kommen nur “hochwertige Duftöle, ohne Zusatz jeglicher gesundheitsschädlicher Substanzen”. (Übersetzt heißt das, es können auch synthetische Öle sein und nur nichts, von dem bisher nachgewiesen wurde, dass es gesundheitsschädlich ist.)
“Dipping” ist das modernste aller Herstellungsverfahren, “traditionell” klingt natürlich besser.
Sie werden in Packungen à 10 Stäbchen verkauft, die Innentüte ist aromaversiegelt. Die Brenndauer beträgt ca. 40 Minuten. Kosten tun sie in der Regel 3-4€.
Nag Champa
Nag Champa habe ich geschenkt bekommen. Entgegen der Herstellerangabe sind sie nicht kohlebasiert. Sie sehen aus wie Dry Masala, es ist also entweder eine Mischung aus aromatischen Zutaten oder – was bei Dipped Incense wahrscheinlich ist – ein Sägemehl.
Die Breite des Bildes entspricht der Länge der Verpackung.
Geruchlich sind sie alles andere als typisch Nag Champa. Sie sind zwar sehr blumig und süß, aber in eine komplett andere Richtung.
Roh riechen sie trocken, etwas stechend, eigenartig medizinisch und nur leicht floral.
Angezündet entfaltet sich ein recht starkes Aroma “weißer Blüten”. Ein spitzer, heller und frischer Blumenduft, der sehr kopflastig ist. Darunter liegt eine herbe, tiefe Note, die wohl von der Basis kommt. Dazwischen ist – nichts – was dazu führt, dass mir der Geruch zu wenig Substanz hat, obwohl er mir nach kürzester Zeit zu viel wird.
Tatsächlich erinnern sie mich an Soul of India, zu denen ich vor längerer Zeit ein Review geschrieben habe.
Ich kann mir vorstellen, dass Liebhaber von Blumendüften mit dieser Komposition durchaus glücklich sein können, allerdings nur, wenn Sie kein Nag Champa erwarten, denn da haben wir hier eine ganz klare Themaverfehlung. Davon absehend gebe ich die Wertung: 2.0
Von den beiden anderen habe ich je ein Stäbchen als Sample geschenkt bekommen, sie waren in Seidenpapier gedreht und in einen Flyer eingeschlagen, auf dem sie einen beeindruckenden Ölfleck hinterlassen haben. Lemongrass konnte ich durch den verschlossenen Umschlag riechen. Sie sind beide tatsächlich auf Kohlebasis. Der Teigauftrag ist recht dick, deutlich dicker als bei Mother’s.
Neroli
Neroli ist für mich immer ein Glücksspiel. Das pure ätherische Öl finde ich ganz fürchterlich. Es hat diesen trockenen Geruch und ist trotzdem irgendwie stechend.
Diese Neroli Räucherstäbchen riechen ganz klar nach dem, was draufsteht. Es hat ein wenig dieser Trockenheit, sie dominiert aber nicht. Mit dabei ist eine süße Note, die ich als Honig oder Nektar beschreiben würde, die diesen Aspekt sehr gekonnt ausbalanciert. Daneben haben sie eine spritzige, orangige Frische, die alles abrundet. Ein schöner Orangenblüte-Duft.
Am Anfang riecht man kurz recht deutlich die Kohlebasis, das verschwindet aber im Nu und stört mich nicht weiter. Der Nachgeruch ist angenehm, aber nicht langanhaltend.
Wertung: 3,0
➺ Ich habe Neroli kurz mit den Orange Blossom von The Mother’s verglichen – sie sind sehr unterschiedlich. Mother’s Interpretation riecht viel weniger nach Neroli, ist für meine Nase runder und körperreicher. Für Neroli Fans ist ihr Geruchsprofil vermutlich verwaschener. Wenn ich sie so direkt vergleiche, haben Orange Blossom einen rosigen Geruch, der mir sonst nicht auffällt. Dafür rieche ich in ihnen sonst einen Hauch des speziellen Neroli Geruches, der neben den Stäbchen von Spirit of Vinaiki jedoch komplett verblasst.
Lemongrass
Lemongrass riechen exakt wie das ätherische Öl. Nicht mehr, nicht weniger – naja, doch: Man riecht die Kohle, also einen leicht rußigen Geruch, der aber nach einer Weile verschwindet.
Ich finde sie nicht schlecht, aber wenn ich einfach nur ätherisches Zitronengras Öl riechen möchte, dann benutze ich das ätherische Öl und spare mir den Feinstaub, den Rauch nun mal mit sich bringt.
Wertung: 2,5