Bhagwan: Oudh Masala, Arabian Oudh
Diese beiden Packungen habe ich Ende 2023 von direkt von Bhagwan bestellt. Arabian Oudh war für Max. Damals hatte eine 15g Packung (ca. 6 Stäbchen) 5,95€ gekostet, inzwischen wurden sie auf 4,95€ reduziert, was einen ungefähren Stückpreis von 0,83€ ergibt.
Oudh Masala lagen bei 6,95€ und sind seither ebenfalls um einen Euro gefallen. Die 15g entsprachen bei meiner Packung 8 Stück, also ca. 0,74€ pro Stäbchen.
Ich fasse die Reviews zusammen, weil ich die beiden Sorten relativ verwandt finde und weil Max und ich mit beiden etwas festgestellt haben: Sie riechen deutlich besser, wenn man sie für geraume Zeit “auslüften” lässt.
Nachdem Max ein halb heruntergebranntes Stäbchen Arabian Oudh in seiner Schale mit Sand hat stecken lassen, haben wir etwa einen Monat später festgestellt, dass es dabei die volatilen Noten verloren hatte, welche uns beide immer etwas gestört haben. Dazu rochen sie runder und der Oudh bzw. Agarwood Charakter war deutlich klarer geworden.
Daraufhin haben wir alle verbliebenen Stäbchen beider Sorten aus der Packung genommen und einen Monat offen liegen lassen.
Disclosure: Aufgrund meiner Vorgeschichte mit, und freundlichen Beziehung zu Eugene, dem Eigentümer von Bhagwan Incense, möchte ich darauf hinweisen, dass ich Reviews dieser Marke nicht völlig unbefangen schreiben kann. Eine Vielzahl der Bhagwan-Reviews schreibe ich auf Basis von Samples, die mir geschenkt wurden – diese werden entsprechend gekennzeichnet.
Alle Reviews sind unbezahlt und spiegeln meine ehrliche Meinung wider, betrachten Sie sie aber bitte trotzdem gerne als Werbung.
Oudh Masala
Für eine Weile hat Eugene zwei Varianten dieses Duftes verkauft (hier sein Blogeintrag dazu). Jetzt im Oktober wird Eugene wieder nach Indien reisen, um dort eine ältere Rezeptvariante dieser Räucherstäbchen aufzutreiben, die er besser findet; diese wird die aktuell im Shop erhältliche Variante ersetzen.
Dieses Review bezieht sich auf die aktuelle Variante, die noch im Bhagwan Sortiment zu finden ist. Den Duft beschreibt er wie folgt: “A pure work of art, a harmonious ensemble of precious agarwood, pinewood, mint, and some distant hints of leather and tobacco.”
Oudh Masala habe ich mir in der Hoffnung mitbestellt, dass sie wie das Padma Store Sample von Happy Hari – Oudh Masala riechen würden, auf die in der Beschreibung auch Bezug genommen wird. Leider sind sie deutlich unterschiedlich. (Später musste ich feststellen, dass die ganzen Packungen, welche bei Padma Store verkauft werden, ebenfalls anders riechen als das einzelne Stäbchen aus dem Sample Set. Aber dazu in Kürze mehr.)
Der Rohgeruch der Stäbchen ist mentholig und erdig-moderig, was mich in Kombination ein wenig an Teebaumöl erinnert. Seitdem ich die Stäbchen habe auslüften lassen, ist die minzige Note verschwunden, was ich nicht unbedingt schade finde.
Angezündet ist der Geruch sehr typisch oudhig. Es ist die Art von Oudh Note, die ich gelegentlich in (Männer-)Parfüms aufschnappe, allerdings hat Oudh Masala keinen Cologne Geruch, wie ich ihn schon bei anderen Räucherstäbchen des Oudh-Genres gefunden habe.
Der Duft ist nur schwach süß. Die Süße hat etwas balsamisches, aber insgesamt wirkt der Geruch auf mich recht trocken. Es ist eine puderige Holzigkeit, kombiniert mit den tiefen, dunklen Noten von Oudh, die auf so spezielle Weise würzig-aromatisch sind, dass man den Geruch einfach kennen muss, um zu wissen, was gemeint ist.
Charakterlich empfinde ich den Geruch als ruhig und gesetzt. Er strahlt eine Art besonnene Ernsthaftigkeit aus, die durchaus beruhigend und erdend wirken kann.
Ich denke, das Auslüften hat auch diesen Stäbchen gutgetan. Der Unterschied ist nicht so gravierend, wie ich ihn bei Arabian Oudh empfinde, aber sie gefallen mir jetzt ebenfalls besser.
Allgemein habe ich bei Oudh Masala den Eindruck, dass der Geruch schnell übersteuert. Sie riechen für ein paar Minuten sehr interessant und angenehm, doch dann nehme ich den Geruch zunehmend stumpfer wahr und finde ihn irgendwann beinahe stickig. Ich habe den Verdacht, dass es der trockene Aspekt ist, welcher dies hervorruft. Der Nachgeruch ist dafür wieder sehr interessant und angenehm.
Außerdem beobachte ich, dass der Effekt temperaturabhängig ist. Kühleres Sommerwetter scheint dem Duft gut zu bekommen.
Arabian Oudh
Vor dem Auslüften mochte ich Arabian Oudh weniger als Oudh Masala. Sie hatten eine eigenartige, penetrante Note, die sowohl leicht alkoholisch als auch säuerlich war. Max hat sie als “gärig” beschrieben, was ich ganz passend finde. Zudem hatten sie ein wenig des Cologne-artigen Geruchs, den ich in Räucherstäbchen nicht besonders mag.
Jetzt, nach dem Auslüften, empfinde ich den Duft als deutlich runder und ausgewogener. Er wirkt nicht mehr parfümig, obwohl man ihn doch weiterhin mit einem Attar vergleichen könnte.
Arabian Oudh ist süßer als Oudh Masala. Ich empfinde ihren Geruch als üppiger, runder und etwas lebendiger.
Ihr Duft ist ebenfalls relativ dunkel, tief und leicht erdig, aber deutlich balsamischer als der von Oudh Masala, obwohl auch hier eine gewisse, puderige Trockenheit mitschwingt. Diese ist allerdings in Arabian Oudh für meinen Geschmack besser ausbalanciert.
Der spezielle Oudh Charakter ist würzig. Ich finde leichte Anklänge von Magenbrotgewürzen wie Macis darin, was von der Süße noch verstärkt wird. Gleichzeitig hat der Duft aber auch etwas frisches, kühlendes, auf eine Weise, die ich bisher nur in Oudh bzw. Agarwood Räucherwerk gefunden habe.
Interessanterweise finden sowohl Max als auch ich gelegentlich einen leichten Koniferengeruch in Arabian Oudh, obwohl nur in der Beschreibung von Oudh Masala Kiefer Erwähnung findet.
Auch Arabian Oudh ist sehr potent und profitiert von viel frischer Luft. Es hat heute um die 20°C, was dem Duft zusätzlich gutzutun scheint.
Inzwischen mag ich Arabian Oudh. Habe ich ein Stäbchen nebenbei brennen, bringt mich der Geruch dazu, immer mal wieder die Nase zu heben und zu schnuppern, weil der faszinierende Oudh-Geruch unweigerlich meine Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Dennoch denke ich nicht, dass ich sie wieder kaufen würde.
Neben diesen beiden gibt es noch Oudh Majestic im Bhagwan Sortiment, welches mich deutlich mehr begeistert als diese beiden.
Des Weiteren sind dieses Jahr (2024) die Sorten Imperial Oudh, Royal Oudh, Assam Agarwood, sowie Oudh & Rose und Amber Oudh hinzugekommen, mit denen ich mich erst noch vertraut machen muss.
Ein persönlicher Kommentar bezüglich Adlerholz und Oudh
Oudh bzw. Adlerholz haben in den letzten Jahren zunehmend an Popularität gewonnen und ich denke, der Hype hat bei Weitem noch nicht seine Spitze erreicht. Es gibt Menschen, für die Adlerholz das einzig Wahre ist und die garnichts anderes zum Räuchern verwenden wollen. Ich kann die Faszination verstehen, denn Adlerholz hat eine beeindruckende, olfaktorische Bandbreite zu bieten. Trotzdem fühle ich mich von solchen Trends in der Regel eher abgeschreckt.
Ich bin neugierig darauf, die Vielfalt von Adlerholz und Oudh Düften zu erforschen, aber es ist für mich nur eines von vielen wundervollen Räucherstoffen, bzw. Duftrichtungen.
Volatile notes in incense are interesting. We know that the more volatile notes are the lighter, sharper, top notes. And these are pretty much always the fragrance notes that emerge first from any item, be it food, perfume, or incense. They are generally the ones that get the attention, which is then held for a while by the middle notes, before being seduced (or repelled) by the richer, deeper, sexier bottom notes – the heavy woods and musks.
I have occasionally speculated about the order in which the notes are experienced, especially when encountering an incense for the first time. I feel that often we don’t experience much of the top notes before they disappear, leaving only an impression or a memory, which can then get eroded by the middle and base notes. The base notes are the ones that linger the longest.
So how do we experience all the scents in an incense when it burns. If we’re not in the same room, then we are experiencing very little or nothing at all of the top notes because when we return to the room, it is the base notes that dominate. If we concentrate too much on the initial hit – perhaps wafting the scent toward us, and are then making notes before wafting again, then perhaps we are not really experiencing the base notes – our attention and olfactory memory being full of that initial top note hit.
I have wondered if it is possible to experience all the scent notes – top, middle, and base – of an incense in one moment, or do we have to go through the scent journey to get a rounded experience.
I have wondered how much is lost of an incense’s complete fragrance experience when the top notes are scorched by the heat of the stick. We have more control when we use a burner – especially if we have one where we can adjust the height. And we can use foil to stop incense getting scorched.
And I wonder about the nature of fragrance intensity on the sticks of some incenses. In my experience it is perfumed incense which has the most intense hit on the stick. I have always assumed that this is generally because in most perfumed incense the fragrance oils are added to the exterior of the stick. While with the masala method, the oils are added to the paste, so are enclosed – trapped if you like, and mostly only released when burned. When I encounter some modern “masala” style incense with a pronounced fragrance on the stick, my assumption is that, like the standard “perfume-dipped” incense sticks, that at least some of the fragrance has been added to the exterior of the stick by dipping or pouring.
I have noticed that some older styles of masala incense don’t have much of an aroma on the stick – they release the bulk of their fragrance during the burn. While more modern masala style incenses, especially those distributed by Wonder Incense, do have a distinct heady perfume on the stick. And that generally the heady external perfume gets quickly lost on the burn, so what we experience on the burn is mainly the odiferous material (dry or oil) inside the paste. Sometimes the internal odiferous material is mainly (or exclusively) binder and combustible material, so the scent on burning, when the external perfume has evaporated or burned off, is pretty much that of burning sawdust or garden waste.
Generally I have found that incense loses top notes over time. And perfumed incense will lose most of its perfume – top, middle, and base. The fragrant materials inside the paste of masala style incense will last longest. Those incenses which have little to no fragrant materials in the paste will suffer greatly from age and/or poor storage. The poorest quality incenses (simple perfume-dipped charcoal sticks which contain no fixatives, and which are poorly packaged) fade quickly, and can be pretty ugly after a year or two. Good quality perfumed incenses (such as HEM, Cycle, and Moksh) will keep their scent for many years. Proper traditional masala incenses keep their scents for decades. Some top notes will fade, and so when burned the character will have changed – throwing more focus on the middle and base notes; and this may be appreciated by some (I’m one of them!).
The modern perfumed masalas are interesting. A lot of focus is put on the top notes in the external perfume – and these notes often display poorly or not at all when burned. Though, for some, there may well be an olfactory memory of those top notes which continues during the burn.
Its going to be the case that some folks like top notes more than base notes, and vice versa. And in the case of these sticks, my assumption is that you favour the base notes over the top notes (same as me, generally), and so like it when some of those volatile top notes evaporate.
Oh yeah, I’m definitely in the base notes camp! It’s also when I sniff essential oils, I tend to like the ones categorized as heart and base notes.